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Mittwoch, 5. Oktober 2016

Musik: Kate Tempest - Let them eat chaos

























Die volle Wucht der Worte.

Kate Tempest packte mich 2014 mit "Lonely daze" aus ihrem Album "Everybody down". Als eines von fünf Kindern in bescheidenen Verhältnissen in Südost-London aufgewachsen, war und ist ihr Leben geprägt von urbanen Einflüssen mit allen Vor- und Nachteilen. Schon im Alter von 16 Jahren trat sie mit ihrer Mischung aus Hip Hop und Texten ans Mikro und auf Bühnen. Kate Tempest hat offensichtlich viel zu erzählen. Daraus wurden Songs, Gedichte, Theaterstücke und sogar der Roman "The bricks that built the houses". Neben Poetry Slams gewann sie eine Auszeichnung für ihre Spoken Word Performance und das Album "Everybody down" wurde für den Mercury Prize nominiert. Mit "Let them eat chaos" holt die junge Dame nun zum großen Schlag aus.

Dieses beginnt mit dem Gedicht "Picture a vacuum". Erst nach ca. 30 Sekunden kommen  Akkorde hinzu. Nach gut anderthalb Minuten ziehen Stimmung und Rhythmen merklich an. Mit "Lionmouth door knocker", "Ketamine for breakfast" und "Europe ist lost" folgen drei starke Titel, welche den geneigten Hörer fesseln. "Don't fall in" und "Perfect coffee" stellen im Verlauf weitere Höhepunkte auf dem besten Hip Hop Album des Jahres dar. Ohne Plattitüden und amerikanische geprägte Bling-Bling Peinlichkeiten zeigt Kate Tempest, wie sich Hip Hop clever und authentisch machen und einsetzen lässt. Flow, Texte, Stimmung... hier passt einfach alles. Ich bin begeistert und sehne mich mal wieder nach London. 

"Europe is lost":


Der Weg von Hip Hop zu Gedichten ist nicht weit, dass zeigt Kate Tempest im folgenden Clip. Sie trägt die Gedichte ihrer Sammlung "Hold your own" vor:


Kate Tempest live:
  • 29.10. Düsseldorf (Festival)
  • 30.10. Hamburg
  • 01.11. Frankfurt
  • 02.11. Berlin
  • 03.11. München
"Let them eat chaos" wird auch als Buch erscheinen. Aber warum sollte man auf den engagierten Vortrag der Künstlerin verzichten?

"Let them eat chaos" ist: