Fast zu wohlklingend um wahr zu sein.
John K. Samson ist vielseitig und wandlungsfähig: Als Propagandhi-Mitglied wurde er mit Hardcore musikalisch sozialisiert. Mit The Weakerthans propagiert(e) er gepflegten Indierock. Solo steht er für Singer/Songwriter-Kunst vor Folk-Hintergrund.
Auf seinem dritten Solowerk "Winter wheat" liefert der Kanadier den Soundtrack zu der "Grundsympathie", die Menschen seiner Heimat üblicherweise entgegengebracht wird. Mit überwiegend wohl dosiert schmeichelnden Melodien erzählt Samson Geschichten, den man gerne zuhört. Sie wirken so bodenständig wie der Künstler selbst. Der Hit ist "Postdoc blues", "Capital", "Vampire Alberta blues" (in diesem erinnert mich Samson stark an einen altgedienten Musiker seiner Heimt, der inzwischen etwas seltsam geworden ist) und "Fellow traveller" sind weitere Höhepunkte. Erwähnenswert ist m. E. noch der Tracy Chapman-Gedenkmoment in "Requests".
Ein derart liebenswertes Solo-Album rechtfertigt die Auszeit der Weakerthans. Dank der Mitwirkung zweier Bandgefährten sind die Anküpfungspunkte deutlich. Die Unterstützung seiner Gemahlin Christine Fellows bereichert hörbar vor allem den "VPM13 blues".
Visions verschmäht den Genitiv, aber ich zitiere trotzdem:
Die Heterogenität dieses Albums verdeutlicht einmal mehr, dass Samson mehr ist, als nur ein weiterer Singer-Songwriter. Er ist ein Autor von musikalischen Short Stories, und zwar einer der besten unserer Zeit.
John K. Samson mit dem Titelsong, wie man ihn sich vorstellt... mit Akustik-Gitarre in der Wiese:
Auf ganz "normalen" Bühnen tritt er nächstes Jahr auf:
- 05.05.17 Bremen, Tower
- 06.05.17 Hamburg, Knust
- 07.05.17 Hannover, Lux
- 09.05.17 Berlin, BiNuu
- 10.05.17 München, Ampere
- 11.05.17 A- Graz, Orpheum Extra
- 12.05.17 A- Wien, Szene
- 13.05.17 CH- Aarau, Kiff
- 14.05.17 CH- Luzern, Schüür
- 15.05.17 Heidelberg, Halle 02
- 17.05.17 Köln, Gebäude 9
- 23.05.17 Düsseldorf, Zakk
- 24.05.17 Münster, Gleis 22
- 25.05.17 Wiesbaden, Schlachthof
- 26.05.17 Reutlingen, FranzK