Zwischen dezent und unauffällig.
"American Gothic" wird Marissa Nadlers Musik von einigen benannt. Eine eigene Kategorie benötige ich für die Mischung aus Singer/Songwriter, Indiefolk/Country, Dreampop, etwas Ambient und Indierock nicht. Zumindest "Masse" liefert die Sängerin aus Massachuchetts mit nunmehr sieben veröffentlichten Alben seit dem Jahr 2004.
Wie bereits beim Vorgänger "July" muss man sich auf die zum Teil düstere Instrumentierung konzentrieren, um nicht von der durch Nadlers Gesang verbreiteten Dreampop-Stimmung eingelullt zu werden. Das gelang mir bislang bei keinem der Albumdurchläufe. "Skyscraper", "Hungry is the ghost" und "Janie in love" fielen mir aber immer als gute Titel auf.
Plattentests.de vergleicht mit Lana Del Rey:
Nicht so Nadler. Die vertraut ihren eigenen Songs, zutiefst, absolut und blind, was stellenweise schon verhängnisvoll erscheint. Denn sie mischt geradezu untertänig das Obskure mit den eigenen Befindlichkeiten. Letztere hinterfragt sie, das andere nicht. Als würde sie einer dunklen, apokalyptischen Macht willig folgen, die allzu energisch an ihrer Hand reißt. "Strangers" ist daher ein Album, dem Hörer mehr misstrauen sollten, als es Nadler selbst tut. Es verpackt eine Lebensbitternis in galante Arrangements. Es verführt zu etwas, das man eigentlich gar nicht möchte.Für meinen Geschmack ist die düstere Ader in Nadlers Musik zu unauffällig, aber sensiblere Hörer können "Strangers" bestimmt mehr abgewinnen.
Das Video zu "All the colors of the dark":
Marissa Nadler wärmt sich kurz in Europa auf, bevor sie in ihrer Heimat auf Tour geht:
- 07.06. Hamburg
- 09.07. Berlin