Intensiv, vielseitig und mächtig.
Üblicherweise kümmere ich mich nicht darum, ob Musikvorstellungen zueinander passen. Aber "Ash & ice" von The Kills und Gabriel Bruces "Come all sufferers" haben eine Gemeinsamkeit, die einfach erwähnt werden muss. Doch das werde ich erst gegen am Ende des Beitrags tun.
Gabriel Bruce veröffentlichte sein Debüt "Love in arms" im Jahr 2013, nun legt er mit "Come all sufferers" nach. Er ist mit einer sonoren Stimme gesegnet, die Fluch und Segen zugleich ist. Mit Sängern ähnlicher Stimmlage (Nick Cave, David Bowie, Leonhard Cohen, Stuart A. Staples und Iggy Pop) teilt er das Schicksal, dass ihre Stimmen unverkennbar sind aber auch so viel Raum einnehmen, dass viele ihrer Songs ähnlich klingen.
Bruce gelingt es auf "Come all sufferers", dass keine zwei Titel einander gleichen. Da steht ein ruhiger Singer/Songwriter-Song wie "This human mess" neben einer Disco-Nummer ("So many of you") und "Jesus Drag Queen", welcher auch von Marilyn Manson stammen könnte. Mit "Come all sufferers" ist ihm eines der bislang spannendsten Singer/Songwriter-Alben des Jahres gelungen. "Kurt & Kanye" ist für mich einer der Songs des Jahres. Daneben gefallen mir auch "Sacred heart", "Gates of Babylon" und "Jesus Drag Queen" sehr gut. Und die Texte machen mich auch neugierig auf weitere Durchläufe. Toll.
"Freedom":
"Come all sufferers" ist:
Ach so: Ich bin ja noch die Gemeinsamkeit mit "Ash & ice" schuldig. Ich gebe zu, man hört es den Alben nicht an: Sowohl Jamie Hince von The Kills als auch Gabriel Bruce hatten kürzlich einen schwerer Hand-/Fingerunfall. Es ist erfreulich, dass beide wieder genesen sind und sie nicht dauerhaft von der Veröffentlichung ihrer aktuellen Alben abgehalten wurden.