Im Vergleich zu seinen Filmen veröffentlich Lynch ein recht konventionelles Electropop-Trip Hop-Blues Album.
David Lynch ist gemeinhin eher als Regisseur denn als Musiker bekannt. Filme wie “Dune”, “Blue velvet”, “Wild at heart”, “Lost highway” und “Mulholland drive” sowie die TV-Serie “Twin peaks” funktionierten mehr oder weniger ein Stück abseits des Mainstreams und bescherten dem einen oder anderen Zuschauer ein paar rätselhafte Minuten oder Stunden oder gar schlafarme Nächte. Musik spielte in Lynchs Werken häufig eine wichtige Rolle und neben der Gestaltung einiger Soundtracks war der Künstler auch schon als Texter für Julee Cruise tätig und vor zehn Jahren veröffentlichte er ein Rockalbum. Außerhalb seiner Filme begegnete Lynch mir musikalisch erstmals auf “Dark night of the soul”.
Während mich Lynchs filmisches Schaffen bislang nicht staunend oder gar bewundernd zurückließ fand ich die Hoffnung, dass er dessen düster-experimentelle Grundstimmung in Musik umsetzt reizvoll. “Crazy clown time” beginnt auch recht verheißungsvoll mit dem frühen Höhepunkt in Form des mit Yeah Yeah Yeahs-Karen O eingespielten “Pinky’s dream”. Danach entwickelt sich das Album in eine nicht wirklich homogene aber trotzdem relativ runde Mischung aus Elektropop, Trip Hop und Blues. Da Lynch die Blues-Elemente glaubhaft darbietet, macht dieser Aspekt die Besonderheit des Werks aus. Die Titel “Strange and unproductive thinking” und “Stone’s gone up” verdienen noch besondere Erwähnung. Darüber hinaus ist “Crazy clown time” weniger speziell als Lynchs Filme aber durchaus hörenswert.
“Crazy clown time” ist: