Vielleicht das beste 90er Jahre Rockalbum des Jahres 2011.
Eigentlich hätte ich Bush nicht zwangsläufig bei Myspace erwartet: Als die Band das vorerst letzte Album 2001 veröffentlichte, gab es Myspace noch nicht. Doch obwohl die Site ihre Bedeutung weitgehend verloren hat, promotet die britische Band ihr Comeback “The sea of memories” auch dort.
Bush war ursprünglich von 1992 bis 2002 aktiv. Der frühe Höhepunkt der Karriere war die Veröffentlichung des im Grunge-Hype geschwommenen aber wirklich guten Werks “Sixteen stone”. Die drei weiteren Alben hatten noch einige Hits, jedoch zeigte die Formkurve klar in eine negative Richtung. Daher war die Auflösung 2002 auch weder einen Überraschung noch ein Verlust. Rossdales Nachfolgeprojekt Institute und auch sein Soloalbum ließen hoffen, dass er sich in Zukunft verstärkt um Gwen Stefani und seine Kinder kümmern würde.
Daher war mein Enthusiasmus bezüglich eines neuen Bush-Albums auch sehr gedämpft. Neben Gavin Rossdale ist von der ursprünglichen Besetzung nur der Drummer Robin Goodridge übrig geblieben. Doch was soll ich sagen… “The sea of memories” erlaubt es nicht nur Grunge-Veteranen der dritten Welle von der glorreichen Vergangenheit zu träumen. Es ist einfach ein gutes Rock-Album und definitiv eines der besten 90er Jahre-Rockalben des Jahres 2011. Die Gitarren sind dicht und prägend, Rossdales charismatische Stimme eine zusätzliche Bank. Die zwei aus meiner Sicht entbehrlichen Balladen sind natürlich auch enthalten. Ich könnte jetzt die Songs auf “The sea of memories” gegen “vergleichbare” Titel der früheren Alben mappen. Statt dessen freue ich mich einfach, an die Originale erinnert zu werden.
Das Licht und Schatten häufig dicht beieinander liegen zeigt die Bonus-CD der “Special” oder “Deluxe” oder “was-auch-immer” Edition. Dort finden sich vornehmlich die Songs, die das Album heruntergezogen hätten.
Das Video zu “The sound of winter”:
“The sea of memories” ist: