Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Mittwoch, 30. November 2011

Konzert: Nils Petter Molvaer @ Frankfurter Hof in Mainz, 29.11.2011

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Nils Petter Molvaer ließ verlauten, aktuell seine bislang beste Band gefunden zu haben. Das aktuelle Album “Baboon moon” ist stark, doch “Khmer” wird noch nicht ganz erreicht. Doch nachdem ich Molvaer gestern mit den kongenialen Stian Westerhus (Gitarre) und Erland Dahlen (Percussion und Drums) erlebt habe, kann ich mir bezüglich des Zusammenspiels der Musiker schwerlich eine Steigerung vorstellen. Jeder der drei Künstler glänzt an seinem Instrument und als kombinierter Klangteppich verschafften sie mir eine über Konzertlänge anhaltende Gänsehaut.

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Der Frankfurter Hof präsentierte sich als mehr als angenehme Lokation für das Konzert. Ohne Vorgruppe legte die Band ein nur durch eine kleine Panne unterbrochenes 90 minütiges unvorstellbar mitreißendes Improvisationsset  ab und am Ende war sogar noch eine kleine Zugabe drin. Nils Petter Molvaer spielt einfach in seiner eigenen Liga.

Eine Setlist kann ich aus sicherlich nachvollziehbaren Gründen nur in dieser Form liefern:

  • Leise
  • Laut
  • Leise
  • Halblaut
  • Ganz leise
  • Richtig laut
  • Leise
  • Laut
  • Percussion-Solo wegen Gitarrenpanne
  • Vorstellung der Band durch NPM wegen Gitarrenpanne
  • Leise mit Erland Dahlens Gesang
  • Trompeten-Einlage
  • Laut mit Ersatzgitarre
  • Gitarre blasen
  • Gitarre + Percussion
  • Leise Gitarre
  • Mittelleise
  • Laut
  • Leise
  • Zugabe: Leise

Wer diese Show (vermutlich ohne Gitarrenpanne) live erleben möchte, sollte dies bei mindestens einer dieser Gelegenheiten tun:

  • 02.12.2011 Nürtingen
  • 03.12.2011 Wien
  • 10.05.2012 Oldenburg
  • 11.05.2012 Hannover
  • 14.05.2012 Darmstadt
  • 15.05.2012 Nürnberg

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Statistik:

Verhältnis Männer zu Frauen im Publikum: ca. 6 : 1

Anzahl der nicht kurzhaarigen Frauen im Publikum: 2

Dienstag, 29. November 2011

Download: Okkervil River-Golden opportunitites 1 & 2

Bereits 2007 boten Okkervil River mit “Golden opportunities” eine nette Zusammenstellung von Cover-Versionen und Eigenkompositionen als kostenlosen Download an. Dort findet man noch den Link dazu. Enthalten sind:

  • "April Anne" - John Phillips   
  • "Simon Smith and the Amazing Dancing Bear" - Randy Newman 
  • "I Want to Know" - Charles F. Olsen/Ed Sanders
  • "Do What You Gotta Do" - Jimmy Webb
  • "I Came Here to Say I'm Going Away" - Serge Gainsbourg/Translated by Will Sheff   
  • "The Blonde in the Bleachers" - Joni Mitchell   
  • "Antarctica Starts Here" - John Cale   
  • "Listening to Otis Redding at Home During Christmas" - Will Sheff
  • "Solo" - Sandy Denny

Nun steht auf der Website der Band “Golden opportunities 2” mit diesen Songs parat:

  • “it Is So Nice To Get Stoned” - Ted Lucas
  • “U.F.O.” - Jim Sullivan
  • “One Soul Less On Your Fiery List” -David McComb
  • “Plan D” - Bill Fay
  • “Dry Bones” - Traditional

Montag, 28. November 2011

Vorhören: Adele-Live at the the Royal Albert Hall

Man sollte inzwischen so ziemlich alle Adele-Songs im Radio gehört haben. Trotzdem haben viele der Songs (und vor allem Adele) genug Substanz, um im Live-Gewand noch ein paar neue Facetten zu präsentieren. Vielleicht kann “Live at the Royal Albert Hall” ja “21” aus den Charts verdrängen? Dort gibt es das Album als Stream.

Musik: Smith & Burrows–Funny looking angels

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Nettes Winteralbum mit Editors-Momenten.

Nach “It’s a cool, cool christmas” wird es mal wieder Zeit für ein geschmackvolles Weihnachtsalbum. Das dachten sich offensichtlich auch Tom Smith von den Editors und Andy Burrows von I Am Arrows und ehemals Razorlight. In dieser Mission veröffentlichten sie pünktlich zur musikalisch kritischen Zeit des Jahres als Smith & Burrows ihren Beitrag in Form von “Funny looking angels”. Dafür spielten sie Cover-Versionen von Pop-Songs (z. B. das hörenswert interpretierte “Wonderful life”) und klassischen Weihnachtsliedern ein und peppten das Ergebnis noch mit einigen Eigenkompositionen auf. Vor allem die Abwesenheit von kitschigen Momenten machen “Funny looking angels” zu einem willkommenen Beitrag für die letzten Wochen des Jahres und darüber hinaus.

“When the Thames froze”, “Funny looking angels”, “Wonderful life” und “This ain’t New Jersey” sind die Höhepunkte des Albums.

Der Titelsong:

 

Einer “Weihnachtfeier” mit Smith & Burrows kann man am 15.12. in Köln und am 17.12. in Berlin beiwohnen.

“Funny looking angels” klingt nach:

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Sonntag, 27. November 2011

Respekt?

Auf dem für mich reservierten Platz im ICE sitzt und schläft Heiner Geißler. Verscheuchen oder schlafen lassen?

Samstag, 26. November 2011

Anstehen für Blasentee

Zugegeben, über diese Übersetzung von “Bubble tea”

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lässt sich streiten, aber es lag einfach zu nah…

In Hannover kann man nicht nur für Ramschklamotten sondern auch für Blasentee anstehen:

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Ich meine sogar weitläufige Übereinstimmungen im Publikum erkannt zu haben.

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Freitag, 25. November 2011

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Bush @ tape.tv

Bush hat sich mit alten und neuen Songs des Albums “The sea of memories” aufs Dach gewagt und tape.tv wurf aus diesem Anlass die Kamera an. Dort zu sehen.

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Donnerstag, 24. November 2011

Konzert aus der Konserve: The Antlers–Daytrotter session

Es gibt zwei Gründe, mal wieder über Daytrotter zu berichten.

1. The Antlers gaben sich die Ehre und diese Songs zum Besten:

  • No widows
  • Parentheses
  • Rolled together
  • Hounds

2. Daytrotter unterhält nun auch ein kostenpflichtiges Angebot. Werbefreiheit und bessere Download- bzw. Streamingqualität lassen sie sich mit fairen $ 2 pro Monat bezahlen.

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Mittwoch, 23. November 2011

Nebelklar

Bei jedem meiner Besuche in Ulm in den letzten Wochen konnte ich mich auf eine Konstante verlassen. Den Nebel.

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Da bin ich doch froh, dass zumindest die Plakate zur Abstimmung über Stuttgart 21 für Klarheit sorgen:

Man kann “Ja” sagen zum modernen Verkehr im ganzen Land und damit “Ja” zum Ausstieg… also “Nein” zu Stuttgart 21.

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Oder man sagt “Ja” zu Sparsamkeit und Kostenwahrheit und auch damit “Nein” zu Stuttgart 21.

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Ach so, “Ja” zur Vernunft gibt es auch noch.

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Oder doch “Ja” zur Neubaustrecke und “Ja” zum Ausstieg?

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Oder ist man gegen “Geißbock Tempo” und damit für Stuttgart 21?

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Alles klar?

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Dienstag, 22. November 2011

Musik: Puscifer–Conditions of my parole

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Tool-Intensität mit anderen Werkzeugen.

Maynard James Keenan wurde als Sänger der phantastischen Band Tool bekannt. Da die Herren nur alle paar Jahre die Welt mit einem ihrer Werke erfreuen, musste sich der hyperaktive Keenan weitere Beschäftigungen suchen. A Perfect Circle war eine davon. Darüber hinaus ist der als Schauspieler aktiv und um sein Weingut muss er sich auch kümmern. Als Gastsänger war er u. a. in Rage Against The Machines Song “Know your enemy”, im Duett mit Tori Amos, in Deftones “Passenger”  und sehr kurz in Green Jellÿs “Three little pigs” zu hören.  Und die Ideen, die er dann noch übrig hat fließen in Puscifer.

2007 veröffentlichte er das Debüt “’"V’ Is for Vagina”. Der Nachfolger “Conditions of my parole” erschien vor wenigen Wochen und fiel etwas weniger elektrisch aus. Trotzdem gelingt es Kennan über weite Strecken die Existenz des Albums gegenüber einer weiteren Tool-Großtat zu rechtfertigen. Als überraschend empfinde ich die ruhigen Songs und Passagen, die einer weitere Facette in Keenans Schaffen zeigen. Insgesamt wirkt “Conditions of my parole” wesentlich ausgereifter und weniger steril als das Vorgängeralbum, welches trotz provokanter Aufmachung einen faden Nachgeschmack hinterließ. Besonders die Songs “Telling ghosts”, “Man overboard” und “Toma” sind allen Tool-Fans wärmstens empfohlen. Eine beeindruckende Gästeliste sorgt dafür, dass “Conditions of my parole” erstaunlich vielseitig ausfällt und gekonnt harte Elektroklänge einbindet. Von dem albernen Cover sollte man sich nicht abschrecken lassen. Das Video zum Titelsong:

“Conditions of my parole” klingt nach:

 

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Montag, 21. November 2011

Vorhören: Smith & Burrows–Funny looking angels

Lust auf Weihnachten? Das Album von Tom Smith (Editors) und Andy Burrows (I Am Arrows, Ex-Razorlight) sollte in dem Fall eine nette Untermalung für die anstehenden Weihnachtseinkäufe sein. Dort gibt es einen Vorgeschmack als Stream.

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Fleet Foxes - The Shrine / An Argument

Tolles Video zum tollen “The shrine / an argument” aus dem tollen Album “Helplessness blues”:

 

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Sonntag, 20. November 2011

Novemberlauf

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Freitag, 18. November 2011

Musik: (Ǎhk-to͝ong Bāy-Bi) Covered

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Gelungenes Gesamtkonzept mit einigen kleinen Überraschungen.

Es gab ein Jahrzehnt, in dem U2 recht experimentierfreudig war. Leider endete dieses mit dem letzten Jahrtausend. Den Start hingegen markierte vor 20 Jahren die Veröffentlichung der Single “The fly” und das nachfolgende Album “Achtung Baby”. Aus diesem Grund nahmen sich diese Künstler der Songs des Albums an:

  • Nine Inch Nails
  • Damien Rice
  • Patti Smith
  • Garbage
  • Depeche Mode
  • Gavin Friday
  • Snow Patrol
  • The Fray
  • The Killers
  • Glasvegas
  • Jack White

Die Zusammenstellung ist eine abwechslungsreiche Erinnerung an die Vorlage. Das bis auf Gavin Fridays “The fly” keine Cover-Version das entsprechende Original erreicht zeigt nur, wie stark “Achtung Baby” war. Jeder Interpret schafft es, seinen jeweils “eigenen” Song daraus zu machen. Damien Rice erhält die erhabene Ruhe von "One", Patti Smith klingt auf "Until the end of the world" nach... Patti Smith und Garbage machen mit "Who's gonna rife your wild horses" irgendwie Lust auf deren vermutlich steril ausfallendes Comeback. Glasvegas ("Acrobat") und Snow Patrol ("Mysterious ways") nutzen die Freiheiten des Cover-Albums, mal ein kleines Stück neben ihren üblichen Pfaden zu wandeln und liefern dadurch zwei nette Überraschungen. The Fray klingen mit “Tryin to throw your arms around the world” so gewöhnlich, wie sie nun einmal sind und die Killers (“Ultra violet”) liefern das, was U2-Fans an Pathos erwarten. Ach ja, und Jack White quält die Gitarre für “Love is blindness”.

Die relativen Tiefpunkte des Albums bilden die recht uninspirierte Nine Inch Nails-Version von “Zoo station”, der unnötige x-te Remix von “Even better than the real thing” und Depeche Modes “So cruel”. Gerade beim letzten Song hätte es nicht viel gebraucht, um das Original mindestens zu erreichen.

Meine Worte klingen negativer, als ich es empfinde. Die Künstler bleiben sich ebenso treu, wie sich U2 seit “All that you can’t leave behind” treu bleibt. Ich denke “gelungenes Gesamtkonzept” ist ein versöhnliches Abschlussurteil.

Die Compilation ist als Beilage des englischen “Q-Magazin” und als Download (leider bislang exklusiv beim Marktführer) erhältlich. Die Einnahmen kommen “Concern Worldwide” zugute.

So klingt “One”, wenn Damien Rice den Song vorträgt:

(Ǎhk-to͝ong Bāy-Bi) Covered klingt nach:

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Erkenntnis einer Bahnfahrt

Es gibt noch Diktiergeräte! Ich tippe auf einen Anwalt…

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Donnerstag, 17. November 2011

Version wars: James Baskett vs. Bill Bailey

James Baskett war der erste männliche Oscar-Preisträger “afrikanischer Abstammung” und dieser Song machte ihn berühmt:

Bill Bailey wurde u. a. durch “Black books” bekannt und er liefert die “Portishead-Version” des Titels:

Mittwoch, 16. November 2011

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Kasabian–Re-Wired

Die dritte Single aus Kasabians “Velociraptor!”:

Re-Wired von Kasabian
© Kasabian-Videos bei Clipfish
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Dienstag, 15. November 2011

Musik: Niels Frevert–Zettel auf dem Boden

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Der entspannteste deutsche Singer/Songwriter des Jahres 2011

Es gibt in Deutschland einige Singer/Songwriter, die gute Arbeit leisten. Doch viele von ihnen bzw. deren Output finde ich nicht selten anstrengend. Man muss sich bedeutungsschwangeren Auslassungen hingeben, um der Musik etwas abgewinnen zu können und ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich die Songs einfach “nebenher” höre. Auch Niels Freverts Alben gehörten für mich bislang in diese Kategorie. Doch mit “Zettel auf dem Boden” liefert er nun eine wunderbar entspannte Platte ab. Er erzählt  einfach Geschichten aus dem Leben. Und er tut dies wie ein guter Bekannter, den man zufällig in den Kneipe getroffen hat. Oder wie im Gespräch mit Marcus Wiebusch “Am Tisch”.

Bei einer Rückschau auf Freverts Schaffen kommt man natürlich nicht an seiner Band Nationalgalerie vorbei. Spätestens mit deren Album “Indiana” beeindruckten sie viele Hörer und gaben anderen Musikern Antrieb und Inspiration und damit gutem Indierock mit deutschen Texten einen willkommenen Schub. Leider war nach vier Alben im Jahr 1995 Schluss mit der Band. Frevert schwamm sich frei und mit “Zettel auf dem Boden” veröffentlicht er nun bereits sein viertes Solowerk und zugleich eines der besten Singer/Songwriter und Pop-Alben des Jahres 2011.

Äußerungen des Plattenlabels stehe ich mit einer gesunden Skepsis gegenüber. Aber diesen Ausführungen von Tapete Records stimme ich zu:

Das Herz jedes Liedes bilden Akustikgitarre und Klavier, die Basis besteht aus Bass und Schlagzeug, und das alles wurde live eingespielt, elegant veredelt mit Streichern, Vibraphon, Bläsern, Akkordeon und Chören. So klingt das, wenn Fertigkeit, Selbstvertrauen und Gelassenheit zusammenkommen. Hier will niemand irgendwem irgendwas beweisen. Hier ist alles Musik, Herzlichkeit und Poesie ohne Pose.

Als besonders gelungen empfinde ich die Songs “Ich würde dir helfen, eine Leiche zu verscharren, wenn's nicht meine ist”, “Zürich” und “Küchensee”.

Das Video zu “Ich würde dir helfen, eine Leiche zu verscharren, wenn's nicht meine ist”:

Niels Frevert ist bei diesen Gelegenheiten auf der Bühne anzutreffen:

  • 07.12.11 Hannover – Faust
  • 08.12.11 Hamburg - Uebel & Gefährlich
  • 09.12.11 Berlin – Lido
  • 10.12.11 Leipzig – Moritzbastei
  • 12.12.11 Stuttgart – Zwölfzehn
  • 13.12.11 Frankfurt - Das Bett
  • 14.12.11 Köln – Luxor
  • 15.12.11 München - Hansa 39
  • 16.12.11 A-Wien – B72
  • 17.12.11 Essen - Zeche Car

“Zettel auf dem Boden” klingt nach:

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Montag, 14. November 2011

Erstaunlich…

… das Kriminelle mit spärlicher Haarpracht gerade in Sachsen nicht auffallen.

Sonntag, 13. November 2011

Noels Lieblingsalben

Obwohl Noel Gallaghers Solo-Debüt nicht schlecht ist, wird es wohl kaum die besten Oasis-Alben von der Liste der Lieblingsalben der Fans verdrängen. Apropos Lieblingsalben: Seine schildert Noel Gallagher dort. Gegen Ende der Liste finden sich gar einige Überraschungen.

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Samstag, 12. November 2011

Version wars: The White Stripes vs. The Pretty Reckless

Die Originalversion kennt leider inzwischen jeder Fußballfan:

Da ist diese Interpretation von The Pretty Reckless doch mal eine nette Abwechslung. Oder nicht?

Freitag, 11. November 2011

Musik: David Lynch – Crazy clown time

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Im Vergleich zu seinen Filmen veröffentlich Lynch ein recht konventionelles Electropop-Trip Hop-Blues Album.

David Lynch ist gemeinhin eher als Regisseur denn als Musiker bekannt. Filme wie “Dune”, “Blue velvet”, “Wild at heart”, “Lost highway” und “Mulholland drive” sowie die TV-Serie “Twin peaks” funktionierten mehr oder weniger ein Stück abseits des Mainstreams und bescherten dem einen oder anderen Zuschauer ein paar rätselhafte Minuten oder Stunden oder gar schlafarme Nächte. Musik spielte in Lynchs Werken häufig eine wichtige Rolle und neben der Gestaltung einiger Soundtracks war der Künstler auch schon als Texter für Julee Cruise tätig und vor zehn Jahren veröffentlichte er ein Rockalbum. Außerhalb seiner Filme begegnete Lynch mir musikalisch erstmals auf “Dark night of the soul”.

Während mich Lynchs filmisches Schaffen bislang nicht staunend oder gar bewundernd zurückließ fand ich die Hoffnung, dass er dessen düster-experimentelle Grundstimmung in Musik umsetzt reizvoll. “Crazy clown time” beginnt auch recht verheißungsvoll mit dem frühen Höhepunkt in Form des mit Yeah Yeah Yeahs-Karen O eingespielten “Pinky’s dream”. Danach entwickelt sich das Album in eine nicht wirklich homogene aber trotzdem relativ runde Mischung aus Elektropop, Trip Hop und Blues. Da Lynch die Blues-Elemente glaubhaft darbietet, macht dieser Aspekt die Besonderheit des Werks aus. Die Titel “Strange and unproductive thinking” und “Stone’s gone up” verdienen noch besondere Erwähnung. Darüber hinaus ist “Crazy clown time” weniger speziell als Lynchs Filme aber durchaus hörenswert.

“Crazy clown time” ist:

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Donnerstag, 10. November 2011

Herbstlauf

Eines meiner Lieblingsmotive unabhängig von der Jahreszeit:

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Das Flaschenpostamt habe ich während des Laufs noch nicht gefunden, aber ich suche weiter.

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Mittwoch, 9. November 2011

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Junip – In every direction

Sowohl das Album “Fields” als auch das Konzert der Band wussten zu überzeugen. Da zeige ich doch gerne das Video von einem Auftritt im amerikanischen TV. Und wenn dann noch professionell der Name der Band auf dem Plattencover untergebracht wird…

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Dienstag, 8. November 2011

Musik: Bush – The sea of memories

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Vielleicht das beste 90er Jahre Rockalbum des Jahres 2011.

Eigentlich hätte ich Bush nicht zwangsläufig bei Myspace erwartet: Als die Band das vorerst letzte Album 2001 veröffentlichte, gab es Myspace noch nicht. Doch obwohl die Site ihre Bedeutung weitgehend verloren hat, promotet die britische Band ihr Comeback “The sea of memories” auch dort.

Bush war ursprünglich von 1992 bis 2002 aktiv. Der frühe Höhepunkt der Karriere war die Veröffentlichung des im Grunge-Hype geschwommenen aber wirklich guten Werks “Sixteen stone”. Die drei weiteren Alben hatten noch einige Hits, jedoch zeigte die Formkurve klar in eine negative Richtung. Daher war die Auflösung 2002 auch weder einen Überraschung noch ein Verlust. Rossdales Nachfolgeprojekt Institute und auch sein Soloalbum ließen hoffen, dass er sich in Zukunft verstärkt um Gwen Stefani und seine Kinder kümmern würde.

Daher war mein Enthusiasmus bezüglich eines neuen Bush-Albums auch sehr gedämpft.  Neben Gavin Rossdale ist von der ursprünglichen Besetzung nur der Drummer Robin Goodridge übrig geblieben. Doch was soll ich sagen… “The sea of memories” erlaubt es nicht nur Grunge-Veteranen der dritten Welle von der glorreichen Vergangenheit zu träumen. Es ist einfach ein gutes Rock-Album und definitiv eines der besten 90er Jahre-Rockalben des Jahres 2011. Die Gitarren sind dicht und prägend, Rossdales charismatische Stimme eine zusätzliche Bank. Die zwei aus meiner Sicht entbehrlichen Balladen sind natürlich auch enthalten. Ich könnte jetzt die Songs auf “The sea of memories” gegen “vergleichbare” Titel der früheren Alben mappen. Statt dessen freue ich mich einfach, an die Originale erinnert zu werden.

Das Licht und Schatten häufig dicht beieinander liegen zeigt die Bonus-CD der “Special” oder “Deluxe” oder “was-auch-immer” Edition. Dort finden sich vornehmlich die Songs, die das Album heruntergezogen hätten.

Das Video zu “The sound of winter”:

“The sea of memories” ist:

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Montag, 7. November 2011

Konzert aus der Konserve: Jens Lekman – Tiny Desk Concert

Oh wie fein… Jens Lekman hat Bob Boilen an dessen “tiny desk” besucht und diese Songs dargeboten:

  • "I Want A Pair Of Cowboy Boots"
  • "The End Of The World Is Bigger Than Love"
  • "Waiting For Kirsten"

Und die Kamera bzw. das Mikro lief mit und das Ergebnis gibt es dort als Stream und Download und auch als Podcast.

Vorhören: R.E.M. – Part lies, part heart, part truth, part garbage: 1982–2011

Die Band hat sich aufgelöst, “Part lies, part heart, part truth, part garbage: 1982–2011” ist nicht das erste Best of Album der Band aber zum ersten Mal werden Songs aus allen Phasen der Band auf einer Compilation versammelt und Weihnachten steht vor der Tür. Aus diesen Gründen dürfte das Album ein Selbstläufer werden. Trotzdem gibt es dieses dort vorab als Stream. Wer kennt die Hits nicht?

Sonntag, 6. November 2011

Warnung vor dem Mob

Natürlich meidet man in Hannover an “Heimspieltagen” die Innenstadt und vor allem die Strecke zwischen Hauptbahnhof und Stadion. Leider lassen sich Reisen nicht nur unter diesem Gesichtspunkt planen. Daher verschlug es mich heute an einem diesbezüglich kritischen Tag zum Hauptbahnhof. Und ich musste feststellen: Besonders bei Spielen gegen Schalke ist es  wirklich nicht schön dort. Bis heute hielt ich den Ruf der Schalke-Fans für ein Vorurteil…

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Samstag, 5. November 2011

Anstehen für Ramschklamotten…

… kann man aktuell in Hannover. Während ich eines dieser Fotos machte, wurde ich von einem Passanten übel beschimpft. “Kinderarbeit” war das einzige zitierfähige Wort seiner Ausführungen. Offenbar hielt er mich für einen Fan der irischen Bekleidungskette und ebenso offenbar zweifelt er an der moralischen Grundlage des Geschäftsmodells. Meine empirischen Tests haben ergeben, dass aktuell ca. jeder 4. Shopper in Hannover eine “Primark”-Tüte in der Hand hat…

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Freitag, 4. November 2011

Musik: Jim Kroft – The hermit & the hedonist

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Ein stimmiges und weitgehend gefühlvolles Popalbum eines Gastarbeiters, der seine britischen Wurzeln nicht verbergen möchte.

Jim Kroft machte es schon ein wenig spannend: Seit März veröffentlichte er Videos zu Songs seines Albums “The hermit & the hedonist”. Diese Schlaglichter auf seine Arbeit ließ mich mit einem Problem zurück: Ob nötig oder nicht, ich konnte seine Musik nicht einordnen. Das komplette Album erlaubt mir nun ein Urteil: Jim Kroft liefert mit seinem zweiten Soloalbum relativ facettenreiche Popmusik. In diesem Segment steht Jim Kroft natürlich vor der schwierigen Aufgabe, sich abzuheben oder zumindest die Existenz von “The hermit & the hedonist” rechtfertigen zu müssen. Der gebürtige Schotte setzt schon einmal auf zwei Märkte, da er sowohl auf seiner Mutterinsel als auch auch über seine Wahlheimat Berlin in Deutschland angreift. Er zitiert darüber hinaus ein breites Spektrum am Popausprägungen von 60ies Pop (“Modern monk”) über Poprock (“Waiting for a healin”) bis zu schwülstigen Balladen (“Morning breaks”). Mut beweist Kroft, indem er auch von dem Einsatz dicker Streicherteppiche nicht zurückschreckt. Vielleicht haben der Laura Marlings Schlagzeuger Matt Ingram als Produzent und “Mixer” Richard Wilkinson (der auch schon für Adele und die Kaiser Chiefs tätig war) dafür gesorgt, dass “The hermit & the hedonist” in seiner Gesamtheit angenehm stimmig daherkommt. Mir gefallen vor allem die balladesken Songs und als Highlights möchte ich “The jailer”, “If I’m born to late” und “Haiku” nennen.

Das Video zu “If I’m born to late”:

Jim Kroft - If i'm born too late (feat. Martin & James) from Jim Kroft on Vimeo.

“The hermit & the hedonist” klingt nach:

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Donnerstag, 3. November 2011

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Y Kant Tori Read - The Big Picture

Ja, auch Tori Amos hat eine dunkle Vergangenheit. Das Video hat zu Beginn so ein wenig Porno-Charme und ich bin mir unsicher, was tatsächlich peinlicher wäre…

Mittwoch, 2. November 2011

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Niels Frevert - Ich würde dir helfen, eine Leiche zu verscharren, wenn's nicht meine ist

Es ist sehr schade, dass es Nationalgalerie nicht mehr gibt. Deren Hammeralbum “Indiana” wurde dieses Jahr volljährig. Die Jahre sieht man Niels Frevert in seinem neuen Video zum Song “Ich würde dir helfen, eine Leiche zu verscharren, wenn's nicht meine ist” an. Das Songwriting hat eindeutig nicht gelitten. Ich freue mich auf sein neues Album.

Dienstag, 1. November 2011

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Puscifer - Conditions of my parole

Und früher konnte man neue Musik auf Datenträgern erwerben. Im Fall von Puscifers neuem Album “Conditions of my parole” scheint das aber nicht gewollt zu sein. Dann muss ich mich halt vorerst mit diesem Live-Mitschnitt des Titelsongs begnügen:

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