Zwischen Indiefolkoper und Varieté
Noch vor ein paar Monaten nannte sich die Band The Bewitched Hands On The Top Of Our Heads. Der Name wurde entrümpelt, die Musik nicht: Die französische Band wartet mit einem Debütalbum auf, welches dem Hörer kaum Platz zum atmen lässt, so dicht ist es. Da trifft Indierock-Energie auf Folkmusikmehrstimmigkeit und –charme. Durch rhythmische und rockige Spielereien kommt die Gefahr von Folklangweile gar nicht erst auf und die Folkelemente bewahren das Album vor zu viel Ernsthaftigkeit. Und viele Retro-Momente machen “Birds & drums” zu einem ständigen “nach-wem-klingt-das-nun-gerade”-Ratespiel.
Obwohl man unseren französischen Nachbarn ja durchaus eine gewisse Skepsis im Umgang mit ausländischen Einflüssen nachsagt, bedienen sich die Bewitched Hands durchaus internationaler Ideen: Da klingen sowohl die Beach Boys, Blur, Weezer und viele der angesagten Indierock-Bands durch.
Der packendste Song auf “Birds & drums” ist “Work”. Weitere Anspieltipps sind alle weiteren Titel. Ich weiß nicht, ob ich das schon von einem anderen Album 2010 behaupten konnte. Und bei jedem Durchlauf entdecke ich noch weitere Überraschungen. Ich glaube dieses Album leistet mehr für das Ansehen unseres Nachbarlandes als der aktuelle Staatspräsident während seiner gesamten Amtszeit.
Das Video zu “Sea”:
“Birds & drums” ist: