Die Marketinganstrengungen in den USA im Rahmen des dort schon angelaufenen Kinofilms haben mich auf “Into the wild” aufmerksam gemacht. Den Soundtrack hatte ich schon lobend erwähnt. Nun habe ich auch das Buch gelesen.
Die (reale) Geschichte ist schnell erzählt: Christopher McCandless brach irgendwann Anfang der 90er Jahre aus seinem „normalen“ Leben aus und sah es als seine Bestimmung an, durch die Lande zu ziehen. Ein Konflikt mit seinen Eltern könnte die Ursache gewesen sein. Den Höhepunkt seines Trips sollte eine Wanderung durch die Wildnis Alaskas darstellen. Die ersten gut 100 Tage in der Wildnis verlaufen auch fast „nach Plan“. Durch Umstände, die nicht wirklich geklärt sind, stirbt Chris (der sich kurzweilig in „Alexander Sumpertramp“ umbenannte) am Ende an Vergiftung, Entkräftung, Hunger…
Der Autor (selbst erfahren in Bergwanderungen) suchte die Ursachen für Chris’ Marsch in die Wildnis und seinen Tod. Dafür befragt der dessen Familie und Menschen, die Chris auf der Reise begegnet sind. Leider stieß er auf wenige Fakten, aber viele Vermutungen. Dadurch fußt die Geschichte auch auf vielen Annahmen und Spekulationen. Zusätzlich erwähnt Krakauer noch eine eigene Bergwanderung und einige Menschen, die früher schon mal in die Wildnis gezogen sind, teilweise mit fatalen Folgen und versucht eine Verbindung zu Chris herzustellen. Würde man Chris einfach als „Spinner“ und Eigenbrötler ansehen, könnte man einige seiner Verhaltensweisen vielleicht erklären. Das wäre aber nicht nett und würde auch keinen abendfüllenden Film hergeben.
Sicher lässt sich diese Story glorifizieren und dramatisieren und wird einen spannenden und vielleicht sogar sehenswerten Film abgeben. Offen wird bleiben, wie nahe das alles an der Wirklichkeit ist.