Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Dead A(a)ir

"Dead Air" ist eine Novelle von Iain Banks aus dem Jahr 2002. Aufmerksam wurde ich auf sie, weil ein Bild der Schornsteine der Battersea Power Station das Cover schmückt. Recht reißerisch beginnt die Geschichte am 11.9.2001, hat aber ansonsten nichts mit den Geschehnissen des Tages zu tun. Viel weiß ich nicht mehr über den Inhalt des Buches, es ging um einen Radio-DJ und spielte in London und besonders in Soho.

Wie ich auf das Buch komme? Nun, hier in meinem Blog wird nun auch einmal ein paar Tage „dead air“ sein, weil ich mit neuer Technik ausgestattet werde. Bis dahin empfehle ich eine unterhaltsame Seite für Schachfreunde und solche, die es werden wollen.

Dienstag, 30. Oktober 2007

Musik: Adjágas - Adjágas

Adjágas kommen aus Norwegen und bei den beiden Musikern handelt es sich um Samen. Neben der uns nun schon bekannten skandinavischen Verträumtheit liefert dieses Volk zusätzlich den Joik-Gesang. Das ist in der Tat mehr Lautmalerei als Gesang, aber liefert mir etwas, was einigen Künstlern des Genres um Sigur Rós m. E. fehlt.

In Norwegen erschien das Album schon vor knapp zwei Jahren, den Sprung ins restliche Europa hat es erst in diesem Jahr geschafft. Vor allem die Single „Mun ja mun“ rechtfertigt die Veröffentlichung.

Anhören lassen sich einige Songs auf Myspace. Unterhaltsam ist auch das folgende Video, aufgenommen in einem Londoner Bus.

Montag, 29. Oktober 2007

Buch: Jon Krakauer – Into the wild

Die Marketinganstrengungen in den USA im Rahmen des dort schon angelaufenen Kinofilms haben mich auf “Into the wild” aufmerksam gemacht. Den Soundtrack hatte ich schon lobend erwähnt. Nun habe ich auch das Buch gelesen.

Die (reale) Geschichte ist schnell erzählt: Christopher McCandless brach irgendwann Anfang der 90er Jahre aus seinem „normalen“ Leben aus und sah es als seine Bestimmung an, durch die Lande zu ziehen. Ein Konflikt mit seinen Eltern könnte die Ursache gewesen sein. Den Höhepunkt seines Trips sollte eine Wanderung durch die Wildnis Alaskas darstellen. Die ersten gut 100 Tage in der Wildnis verlaufen auch fast „nach Plan“. Durch Umstände, die nicht wirklich geklärt sind, stirbt Chris (der sich kurzweilig in „Alexander Sumpertramp“ umbenannte) am Ende an Vergiftung, Entkräftung, Hunger…

Der Autor (selbst erfahren in Bergwanderungen) suchte die Ursachen für Chris’ Marsch in die Wildnis und seinen Tod. Dafür befragt der dessen Familie und Menschen, die Chris auf der Reise begegnet sind. Leider stieß er auf wenige Fakten, aber viele Vermutungen. Dadurch fußt die Geschichte auch auf vielen Annahmen und Spekulationen. Zusätzlich erwähnt Krakauer noch eine eigene Bergwanderung und einige Menschen, die früher schon mal in die Wildnis gezogen sind, teilweise mit fatalen Folgen und versucht eine Verbindung zu Chris herzustellen. Würde man Chris einfach als „Spinner“ und Eigenbrötler ansehen, könnte man einige seiner Verhaltensweisen vielleicht erklären. Das wäre aber nicht nett und würde auch keinen abendfüllenden Film hergeben.

Sicher lässt sich diese Story glorifizieren und dramatisieren und wird einen spannenden und vielleicht sogar sehenswerten Film abgeben. Offen wird bleiben, wie nahe das alles an der Wirklichkeit ist.

Samstag, 27. Oktober 2007

Symbolkraft

Manchmal sagen Bilder oder Symbole tatsächlich mehr als viele Worte...

Freitag, 26. Oktober 2007

Musik: Muse Konzert (21.11., Stockholm)

Letzten Sonntag durfte ich erneut einen Muse-Konzert beiwohnen, diesmal in Stockholm. Natürlich war alles perfekt, handelt es sich bei Muse doch um eine der besten Live-Bands, die aktuell touren. Und was soll schon schief gehen, wenn der erste Song „Knights of Cydonia“ ist, die obligatorischen Ballons bei „Plug in baby“ ins Publikum geworfen werden und Sound und Show perfekt sind?

Nun ja, es ist eben zu perfekt. Das gleiche Problem hatte ich schon bei dem Konzert in Düsseldorf im letzten Jahr. Muse bietet kaum Höhepunkte, weil fast alle Songs gut sind. Hört sich vielleicht doof an, aber so ergeht es mir. Man weiß gar nicht, auf welchen Song man sich freuen soll. Das nennt man wohl ein Luxus-Problem.

Die Tour sollte sich dem Ende entgegen neigen, mal sehen, was die neue Platte bringt. Natürlich freue ich mich auf diese… und auf die nächste Tour!

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Musik: Puscifer

Fast lebensbejahend und poppig ist er geraten, der Vorbote zu Maynard James Keenan’s neuem Werk „V is for vagina“, welches er mit seinem neuen Projekt Puscifer bald veröffentlichen wird. Hier das Video zu „Queen B.“:




Bis zur Veröffentlichung des Albums Ende des Monats kann man sich weiter die Alben von Tool und A Perfect Circle anhören, weil die irgendwie nie ausgelutscht sind. Darüber hinaus bieten Website und Myspace Songs des neuen Albums als Stream.

Maynard James Keenan war übrigens auch ein Mitglied der "Band" Green Jelly. Deren erfolgreichstes und künstlerisch anspruchsvolles Video sollte auch nicht in Vergessenheit geraten:


ErFAHRung

Nach knapp drei Wochen auf den US-Straßen hatte ich mich schon ein wenig an die dortigen Verhältnisse gewöhnt. Jetzt, nachdem ich wieder in Deutschland unterwegs bin, fallen mir die Unterschiede erst richtig auf:

  • Die Straßen hier sind zu schmal, eine Autobahn kann man unter solchen Bedingungen aus amerikanischer Sicht höchstens als besser ausgebauten Feldweg akzeptieren.
  • Eine manuelle Schaltung bringt weder einen erkennbaren Mehrwert noch Lustgewinn.
  • Es gibt in den USA über weite Strecken konstante Tempolimits. Und wenn man auf 45 mph gebremst werden soll, dann hat das auch gute Gründe. Hier gibt es ständig wechselnde Geschwindigkeitsgrenzen und der Grund für ein Limit ist definitiv nicht immer erkennbar.
  • Hat man sich erst einmal an die amerikanischen Geschwindigkeiten gewöhnt, lässt einen schon eine Beschleunigung auf 140 km/h einen wahren Temporausch erleben.
  • Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten: Meine längste Fahrt seit meiner Rückkehr ging durch den Hunsrück, und das am frühen Morgen. Ich fühlte mich irgendwie an Utah erinnert.

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Musik: José González - In our nature

Ich hatte es schon angekündigt, hier nun ein paar mehr Infos zu José González.
José González kommt aus Göteborg und hat von seinem Debüt-Album „Veneer“ 700.000 Exemplare verkauft. Sein Erfolg beschränkt sich bislang auf skandinavische Länder, UK, Irland, Australien und Neuseeland. Auch in Deutschland ist er nicht unbekannt, fand er doch sogar schon in Volkers Vorstellung von Findlay Browns Album Erwähnung.

Als Sohn eines Vaters argentinischer Abstammung bereichern entsprechende lateinamerikanische Einflüsse seine relaxte Gitarrenmusik. Amazon bietet dazu eine epischere Erläuterung:

González spielt einen eklektischen Neo-Folk, irgendwo zwischen Elliot Smith, Flamenco, Joy Division und Bossa Nova, mit Spuren von Nick Drake, Will Oldham, Tim Buckley und sogar… Paul Simon.

Auf dem Debütalbum war eine Cover-Version von „Heartbeat“ (im Original von The Knife) enthalten. Diese Idee wird auf dem aktuellen Album beibehalten. Diesmal ist es „Teardrop“ von Massive Attack.

Anhören!

Das Musikportal der Firma mit dem angebissenen Apfel im Logo bietet einen Podcast eines Konzerts (NPR: All songs considered).

Website

Myspace

Videos: „Teardrop“, “Killing for love

Nicht auf dem Album, aber trotzdem sehenswert: “Love will tear us apart

Dienstag, 23. Oktober 2007

Pragmatische Schweden

In vielerlei Hinsicht sind Schweden bewundernswert pragmatisch. Man muss nicht in einen IKEA-Markt gehen, um Belege dafür zu finden. Ich liefere einen frei Haus. In einigen Hotels habe ich interessante Badewannen bzw. Wege, diese im Bad „zu integrieren“ gefunden. Die Badewanne wird an die Wand gestellt, Fugen werden nicht versiegelt. Stattdessen gibt es in der Mitte des Raumes einen Abfluss, der sowohl das Wasser aus der Badewanne als auch das Wasser, welches andere Wege nimmt (z. B. an der Wanne vorbei) aufnimmt.

Natürlich sollte man seine Duschgewohnheiten auf diese Besonderheit abstimmen, da beachtliche Mengen Wasser ihren Weg zum Abfluss über den Boden suchen können und eventuell ausgelegte „Badewannenvorleger“ durchnässt werden und wer tritt schon gerne auf so etwas…

Apropos pragmatisch: Ich weiß nicht, ob ein Testbild tatsächlich pragmatisch ist, aber ich Schweden gibt es so etwas noch.

Montag, 22. Oktober 2007

Buch: Simon Beckett – The chemistry of death

“The chemistry of death” ist natürlich ein reißerischer Titel. Laufen doch wahrscheinlich in allen westlichen Ländern fast ständig irgendwelche CSI-Formate und deren Abkömmlinge im TV. Gibt es eigentlich noch andere erfolgreiche Serien? Egal.

Der Protagonist (David Hunter) des Romans war früher Rechtsmediziner, nach dem Tod seiner Frau und seines Kindes wendet er diesem Job aber den Rücken zu und wird Arzt in einem kleinen Ort in Devon. Durch Mordfälle in diesem Ort muss Hunter aber seine alten Fähigkeiten wieder bemühen und er wird tiefer in den Fall involviert, als er wünscht.

Ich hatte bei der Lektüre viele „déjà vus“, weil viele Elemente eben aus anderen Büchern oder Filmen bekannt sind. Oft fühlte ich mich an „Das Schweigen der Lämmer“ erinnert. Natürlich gibt es entstellte Leichen und einen psychopathischen Täter. Trotzdem (oder gerade deshalb) ist der Roman spannend und fesselnd und hat mich gut unterhalten.

Sonntag, 21. Oktober 2007

Musik: José González

José González macht schöne Musik. Seine CDs sind mir hier in Stockholm in die Hände gefallen und ich werde sie bald hier vorstellen. Vorab ein Live-Video zu seiner Cover-Version von "Love will tear us apart". Sehens- und hörenswert.



Samstag, 20. Oktober 2007

Schatten und Licht

Ich war in Östermalms Saluhall und habe Fische in vielerlei Form gesehen. Wenn auch nicht sehr hübsch, so hat mich dieses Bild heute sehr beeindruckt. Ich wusste nicht, dass Fische solch große Zungen haben können.

Zum Ausgleich und als Balsam für das Auge hier ein Bild von Kungsträdgården. Ich weiß nicht, wer der Kerl im Vordergrund ist, aber kann gut sein, dass sein Name "Karl", "Gustav" oder eine Kombination davon war.

Und wenn wir schon bei Schatten und Licht sind, hier noch eine Erfindung der findigen Schweden. Vor die Fenster meines Hotels wurden Bleche montiert, die ab und zu Sonne in die Zimmer leiten. Ich wusste nicht, dass es so etwas bei IKEA gibt.

Freitag, 19. Oktober 2007

Luftveränderung

Um mich von den Temperaturen von zeitweise knapp 40°C in den USA schnell an das herbstliche Klima in Europa zu gewöhnen, habe ich eine harte Variante gewählt: Ein Wochenende in Stockholm.

Ein Blick auf die Altstadt entschädigt für den kalten Wind.

Ich kenne keine Stadt mit „schöneren“ Gassen.

Und siehe da, auch hier gibt es einen Sonnenuntergang.

Donnerstag, 18. Oktober 2007

P.S.: Sonnenuntergang

Bevor ich mich in den Kurzurlaub inklusive Muse-Konzert verabschiede: Auch der Westerwald hat schöne Sonnenuntergänge, nur halt leider ohne Meer.

Musik: Eddie Vedder – Into the wild

Grunge erlebt bei mir gerade eine Renaissance. Nicht, dass diese wunderbare Musikrichtung jemals tot gewesen sei, aber die Intensität verlief doch wellenförmig. Nun brachte Pearl Jam 2007 die CD-Box „Live at Gorge“ heraus, ich habe endliche das Buch „Never mind Nirvana“ gelesen und jetzt setzt Eddie Vedder noch einen drauf mit seinem Solo-Debüt, getarnt als Soundtrack zum Film “Into the wild”. Pearl Jam begleitete mich bei meiner frühen musikalischen Entwicklung. Gefielen mir bei Pearl Jam bislang vor allem die härteren Songs oder die ganz lahmen, begeistert Eddie Vedder nun solo eben mit den „getragenen“ Nummern. Bringt Eddie Vedder mich nun dazu, hier ein Songwriter-Album vorzustellen? Ja.

Der Film basiert auf dem Roman „Into the wild“ und damit auf Christopher McCandless’ Reise in die Wildnis. Der Film wird in Deutschland erst Anfang 2008 („In die Wildnis“) laufen. Das lässt also genug Zeit, sich mit Buch und Soundtrack zu „konditionieren“.

Elf Songs sind auf dem Album enthalten, neun Neukompositionen und zwei Cover-Versionen. Eddie Vedder hat alle Instrumente selbst eingespielt. Doch die Instrumentierung lässt genug Raum für die Vocals, und die sind richtig gut. Ohne den Film gesehen zu haben, denke ich schon vom Soundtrack die richtige Stimmung geliefert zu bekommen.

Das Digipack tröstet m. E. etwas über die magere Spieldauer (33 mins) hinweg. Anhören! Auch gerne bei Myspace.

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Film: Operation: Kingdom

Ich war mal wieder im Kino. Nachdem „The Kingdom“ in den USA überall gelobt und angepriesen wurde, habe ich ihn mir angeschaut. Soviel vorweg: Ich bin nur einmal kurz während des Films eingeschlafen. In Anbetracht der Umstände (ich bin erst an dem Tag nach Hause gekommen und hat Schlafmangel + Zeitumstellung + überhaupt) ist das ein gutes Zeichen. Warum der Originaltitel „The Kingdom“ für das deutsche Volk in „Operation: Kingdom“ umbenannt wurde, man weiß es nicht. Aber wenn das zur Rettung unserer Muttersprache beiträgt, ist es ok.

Der Film bietet viel Action und Gewalt, das weiß man vorher, dann darf man sich nachher auch nicht beschweren. Amerikanische FBI-Agenten wollen (entgegen aller Widerstände in den eigenen Reihen und natürlich entgegen der widrigen Umstände in Saudi-Arabien) den hinterhältigen Bombenanschlag islamischer Terroristen auf westliche Zivilisten aufklären. Natürlich kämpfen sie gegen böse Vermummte und natürlich siegt am Ende „die Gerechtigkeit“. Und obwohl die FBI-Agenten ihren Job machen, stehen sie am Ende nicht gar so strahlend da, werden doch auch ihre Motive in Frage oder gar denen der Islamisten gleich gestellt.

Als Action-Thriller ok, als Dokumentarfilm wohl kaum. Und merke: Wenn Du in ein Land gehst, in welchem man „anders“ spricht, sollte man unter Umständen einen Übersetzer mitnehmen.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Buch: Mark Lindquist - Never mind Nirvana

Ein 36jähriger Staatsanwalt in Seattle steht vor einen Fall, der ihn mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Selbst Mitglied in einer Grunge-Band gewesen (ich hoffe ich muss "Grunge" hier nicht erklären), klagt er nun einen Musiker aus diesem Umfeld an. Es geht um eine Vergewaltigung eines Groupies.

Es gibt einige Gründe, warum man dieses Buch mögen kann:
  • Es gibt viele Verweise auf die bekannten und weniger Bekannten Grunge-Bands. Und immer wieder mal um die Frage: Wer war besser, Pearl Jam oder Nirvana?
  • Der Protagonist des Romans ist Mitte 30 und "sollte" eigentlich das Leben eines "Erwachsenen" führen. Viele Erlebnisse seiner Vergangenheit lassen ihn aber nicht los und er trauert den Zeiten in den Clubs hinterher.
  • Irgendwie geht es in dem Buch auch um Liebe. Sucht der Protagonist doch irgendwie nach der wahren Liebe, oder irgendeiner Frau zum heiraten.
Es gibt aber mindestens zwei Gründe, dieses Buch nicht zu mögen:
  • Die Story um die Anklage wegen Vergewaltigung und die Verhandlung ist dünn.
  • Die Einbettung in die Grunge-Szene verschafft dem Buch einen Reiz, den es sonst m. E. nicht verdient hätte.
Daher ist das Buch nur für Grunge-Fans zu empfehlen. Aber als solcher kann ich sagen: Es hat sich gelohnt das Buch zu besorgen (was in der Originalversion nicht einfach war, weil es nur eine Auflage gab und diese im Jahr 2000). Die deutsche Version ist noch gut zu bekommen und gebraucht sogar sehr günstig. Auch das sagt vielleicht etwas über den Reiz des Buches für Menschen jenseits des Grunge-Horizonts aus.

Montag, 15. Oktober 2007

Sind weiße Kopfhörer wirklich cool?

Anscheinend nicht. Wie sonst könnte man es sich erklären, dass in Apple Stores in den USA iPods zwecke Probehören mit Bose-Kopfhörern versehen werden? Anscheinend lassen sich nur so die klanglichen Fähigkeiten des mp3-Players für Anhänger der Jobs-Sekte genießen? Den iPod-Nutzer möchte ich sehen, der mit schwarzen Kopfhörern herumläuft und somit „Hubraum“ statt „Spoiler“ wählt. Irgendwie fühle ich mich an Potjomkinsche Dörfer erinnert.

Sonntag, 14. Oktober 2007

Mir raucht der Kopf...

… nachdem ich einige Tage das Rauchverbot in Kalifornien genießen durfte und gestern freudig feststellen konnte, dass in Hessen auch schon das Rauchverbot in Kneipen in Kraft getreten ist (und die Leute trotzdem ausgehen) kommt heute die Ernüchterung: In Rheinland-Pfalz darf die Luft bis zum 15.2. munter weiter verpestet werden. So sehr ich mich darüber ärgere sehe ich jedoch auch die gute Seite an der Sache: Die Begründung der SPD-Regierung ist zum schreien komisch. „Den Bürgern soll genügend Zeit gegeben werden, sich über die Inhalte und Konsequenzen des Gesetzes zu informieren.“ Nun, eine Fahrt nach Hessen hätte dazu wohl ausgereicht. Aber es kommt noch besser: Es wäre schwierig geworden mit den Karnevalisten. Wie bitte? Die lustigen Mitmenschen, die einmal im Jahr richtig aufblühen können das nur mit Zigarettenrauch? Ein dreifach „Helau“ auf die Lobbyisten.

Samstag, 13. Oktober 2007

Amerikaner haben die größten...

… Flaggen. Man sieht sie vor Autohäusern amerikanischer Automarken („Sei Patriot, kauf ein amerikanisches Auto.“), vor Autohäusern ausländischer Marken („Auch wir mögen Amerika, also kauf bei uns.“), vor Tankstellen („Sei Patriot, kauf das Benzin für das unsere Soldaten sterben hier.“) und vielen anderen Gebäuden. Falls die Anschläge von 9/11 etwas bewirkt haben, dann einen gesteigerten Patriotismus in den USA.

Freitag, 12. Oktober 2007

Be careful what you wish for…

…. es könnte in Erfüllung gehen. Ich hatte mir schon irgendwie gewünscht, mal von einem echten amerikanischen Cop mit dem Auto angehalten zu werden. In einem kleinen Ort an der Küste war es dann soweit: Die bunten Lichter erstrahlten im Rückspiegel. Freudig fuhr ich rechts ran, Motor aus, Sonnenbrille aus, Fenster runter, Hände aufs Lenkrad.

Er fragte nach meinem Führerschein. Ich überreichte ihm das rosa Dokument, welches ihn erstaunte. Nach kurzer Erklärung akzeptierte er es, wies mich darauf hin, dass in dem „busy“ Dorf ein Limit von 25 mph gilt und ich 35 gefahren bin, beließ es bei einer kurzen Verwarnung und vorbei war der Spaß. Ging viel zu schnell… schade, dass ich den Mietwagen heute schon abgegeben habe.

Auslaufen

Heute ging es noch einmal „in die Stadt“. Wir sind die Stadt in Ost-West und Nord-Süd Richtung zu großen Teilen durchlaufen. Einige Eindrücke habe ich festgehalten.

Richtige Hochhäuser finde ich schon lange toll, vor allem im Kontrast zu älteren Gebäuden. Ein paar schöne Exemplare habe ich auch hier gefunden.

Embarcadero

Außerdem gab es hier in der Nähe heute eine Demonstration. Ich weiß nicht, um was es ging, halt um „mehr“ oder „weniger“. Die Demo fand rund um ein Krankenhaus statt. Interessant fand ich die Reaktion vieler Autofahrer, die (ungehindert) an dieser Veranstaltung vorbeifuhren. Es wurde gehupt, was das Zeug hält. Ich denke, sie bekundeten damit ihre Zustimmung, vielleicht auch Ablehnung. Aber in einem Land, indem man mit dem Auto bis auf den Strand fahren kann, weiß man ja nie, ob es nicht vielleicht sogar Demonstrationsteilnehmer waren.

Morgen geht es zurück nach Deutschland. Angeblich läuft im Flieger Die hard 4.0, das wäre ja mal was.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Ehrenrunde

Heute ging es über drei Brücken rund um die Bay Area und bis zum Point Reyes.

Zuerst konnten wir noch einen Blick auf den San Andreas Graben werfen, der sinnvollerweise mit blauen Pfählen markiert ist, damit das Erdbeben auch weiß, wohin es muss.

Dann ging es zum Lighthouse am Point Reyes.

Dort darf der Pazifik noch ein echtes Meer sein.

Zurück ging es über die Golden Gate Bridge.

Morgen geht es noch einmal nach San Francisco.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

In der Sonne liegen…

… ermüdet anscheinend.

Aber an solchen Stränden nimmt man das gerne in Kauf.

Wir sind nun wieder in San Francisco angekommen. Mal sehen, was die Stadt zu bieten hat und ob sie mich doch noch überzeugt.

Dienstag, 9. Oktober 2007

Stimmungsvoll...

... war es am (oder im?) Big Sur. Ich kann einen Blick auf die Küste,

einen wahrhaft erhebenden Blick über den Nebel und

einen Sonnenuntergang bieten.

Big Sur liegt nun hinter uns, jetzt geht es wieder nach San Francisco.

Montag, 8. Oktober 2007

Strände

Von San Diego ging es nach Los Angeles. Einen Besuch im „Zentrum“ des Molochs sparten wir uns, Venice Beach hingegen nicht. Pamela und David hatten an dem Tag anscheinend Berufsschule, sehenswert war es trotzdem.

Inzwischen sind wir schon im Süden des Big Sur angekommen. Ein Strand hier schrie geradezu danach, die Lokation meines standesgemäßen Zweitwohnsitzes zu werden. Man beachte besonders die „Kacheln“ im Innenhof.

Da in einigen Regionen Deutschlands nur Gebäuden mit Klinkern der angebrachte Respekt gezollt wird, verfügt die Burg auch über einen verklinkerten Anbau, den „Westphalian rook“.

Im Rahmen der Materialbeschaffung stieß ich auf tolle Muschelschalen, die ich noch nie gesehen hatte und auch noch keinem Namen zuordnen kann. Auf jeden Fall habe ich damit nun auch ein Blogwappen, die Lilie.

Morgen geht es durch den Big Sur weiter nach Norden.

Samstag, 6. Oktober 2007

USA und Deutschland

Ein grundsätzliches Problem hat man als Deutscher in den USA: Unser guter Personalausweis wird nur ungern als „ID“ akzeptiert. Man kann es nicht aufklappen, es sind keine Stempel drin und überhaupt. Aber irgendeine Geschichte bekommt man immer erzählt, wenn man erklärt hat, dass das eben eine deutsche ID ist. Der Höhepunkt war bisher der Kneipenwirt in San Diego, der behauptet hat, dass Berthold Brecht sein Ur-Ur-Onkel sei.

Ansonsten werden hier noch deutsche „Werte“ geschätzt: Es gibt hier eine ganze Menge „Oktoberfeste“ mit zünftigem Essen und Hum-pa-pa-Musik.

Sehr auffällig ist auch der Stellenwert der deutschen Autos. Im Straßenbild nicht sehr häufig vertreten, aber gerne in den Luxus-Ausführungen und mit Motoren, die in Deutschland für LKWs genutzt werden. Ich bin an vielen Gewinnspielen vorbeigekommen, bei denen der Hauptpreis (meist in Einkaufscentern) herumsteht. Und wenn der Hauptpreis ein Auto war, stand bislang immer ein deutsches Fabrikat als Teaser im Mittelpunkt.

Ab an die Küste

Nach einem Besuch in San Diego ging es mit Zwischenstopps in zwei Outlet-Centern auf die California State Route 1. Nun sind wir in Long Beach, vor den Toren LAs.

Coronado erlaubte tolle Blicke auf San Diego.

Der Sonnenuntergang in Laguna Beach wurde natürlich auch "mitgenommen".

Morgen geht es durch LA weiter nach Norden.

Freitag, 5. Oktober 2007

Ab in die Wüste

U2 sind schuld: Wegen ihnen wollte ich Joshua Trees sehen. Den weltgrößten Wald dieser Art gibt es zwar in der Mojave Wüste, aber nicht etwa im „Joshua Tree National Park“, der einen Teil der Wüste bildet. Neben „normaler Wüste“

gibt es wirkliche große Flächen bedeckt von diesen lustigen Bäumen. Diese tragen zu dieser Jahreszeit auch „Früchte“, in deren Innerem sich die Samen befinden.

Natürlich habe ich die Frucht nicht selbst geerntet und geöffnet (ich muss das aus Sicherheitsgründen so schreiben, nicht, dass ich hier noch in den Knast komme). Wie gefährlich dieses Land ist, zeigt dieser Aushang aus der Hotellobby in San Diego:

Donnerstag, 4. Oktober 2007

So leicht, schwimmt sogar auf Fett

Zum Thema Geschmackssache kann ich neben diesem Beitrag auch aus Las Vegas berichten. Die Stadt hat mir tiefere Einblicke in menschliche Abgründe gewährt, als ich es jemals gewünscht hätte. Und darüber hinaus gab es sogar noch eine kleine "Sendung mit der Maus"-Tour an einer Doughnut-Maschine.

Die Rohlinge schwimmen fröhlich auf dem heißen Fett und werden dann gedreht um auch die andere Seite zu bräunen.

Danach gibt es eine erfrischende Dusche. Donought müsste man sein.


Sobald ich das Erlebnis "Las Vegas" verdaut habe, äußere ich mich vielleicht zu dem Thema. Inzwischen sind wir am Rande der Mojave-Wüste. Morgen geht es nach San Diego.

Arizona

In den letzten Tagen war es mit dem Internet-Zugang nicht so einfach. Durch das Monument Valley ging es zum Grand Canyon und nach Las Vegas.

Das Monument Valley ist ein toller Anblick. Der „Park“ wird allerdings von Navajo-Indianern betrieben (die die Sommerzeit auf ihrem Gebiet nicht mitmachen), den man im Vergleich zu den staatlichen Parks als „Abzocke“ bezeichnen muss. Der Blick ist trotzdem klasse.

Der Grand Canyon ist unbeschreiblich, die Besucherströme auch. Ich möchte nicht wissen, wie es hier in der Hochsaison aussieht. Aber auch darüber tröstet die Aussicht sicher hinweg.

Überraschend schön war der Ort Flagstaff, ein Ort, den man so in Arizona sicher nicht erwartet hätte. Dort gibt es sogar einen „historischen District“, durch den man spazieren kann! Außerdem ging es mal kurz über die "alte Route 66", oder das, was für Fans mit entsprechenden Schildern ausgestattet wurde.

In einem Supermarkt habe ich meine aktuelle Lieblingslektüre gekauft. Mehr dazu demnächst.

Der nächste Stop ist (oder war) Las Vegas.

Montag, 1. Oktober 2007

Landleben und -essen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Das heutige Abendessen muss mit einem eigenen Post gewürdigt werden. Der Ort, Monticello, liegt zwischen Arches Nationalpark und Monument Valley und erschien somit ideal für eine Übernachtung. Es gibt auch keinen Grund zur Klage. Das Abendessen war ein besonderes Erlebnis. Hier die einzelnen Elemente

Die anderen Gäste

Die stilvolle Beleuchtung

Die „Bedienung“ (wie nennt man den Beruf eigentlich politisch korrekt?)

Die Band

Gericht 1 (Tja, nun ratet mal, was das ist)

Gericht 2 (Burger können die hier eben)

Wer das Erlebnis nachempfinden möchte, muss einfach an einem Sonntag nach Monticello (Utah) kommen. Ich weiß nicht mehr, wie das Restaurant heißt, aber es ist das einzige Restaurant, welches hier sonntags geöffnet ist.