Die Bahn führt ein Kundenbindungsprogramm durch, welches interessante Einblicke in das Unternehmen erlaubt. Im Rahmen der "Nah dran"-Reihe verschlug es mich nach Frankfurt in das d.lab des Unternehmens. Am Puls der Zeit im Bahnhofsviertel (bei bei meiner Ankunft fand in einem benachbarten Gebäude gerade eine Razzia unter Beteiligung von ein paar Dutzend Polizeikräften statt) sind die Räumlichkeiten hinter dieser massiven Tür untergebracht.
Im Inneren gibt sich dieser Teil des Unternehmens sehr frisch, sämtliche Klischees von Start-Up Unternehmen werden erfüllt.
An verschiedenen Stationen konnte man sich zu aktuellen Entwicklungen im Bereich "Reisendeninformation" mit den Experten austauschen. Es wurden sowohl jüngere Änderungen als auch Blicke in die Zukunft geboten.
Teilweise wurden verschiedene Alternativen von Entwicklungen (z. B. das Anzeigesystem in den Bahnen) vorgestellt und die Gäste wurden um Bewertung bzw. Kommentare gebeten.
Es war interessant zu erfahren, warum einige Dinge eben noch nicht klappen, wie man es sich wünschen würde. Das offensichtliche Beispiel sind abweichende Informationen zwischen den verschiedenen Kanälen (Bahn App vs. Anzeige am Gleis vs. Durchsage). Die gute Nachricht: Die Bahn arbeit daran und zumindest in Plauen (!) sollen alle Kanäle in einem Pilotversuch bereits von der gleichen Plattform mit identischen Informationen gefüttert werden.
Während der Veranstaltung gelang es durchaus zu zeigen, dass man die Kunden ernst nimmt. Interessant fand ich die Erläuterungen zu acht "Personas", welche dem d.lab-Team bei der Arbeit über die Schulter schauen: Es handelt sich um fiktive (und durch Pappaufsteller personifizierte) Bahnreisende, welche den Querschnitt der Passagiere repräsentieren sollen: Z. B. der junge Pendler, der durchaus interessiert ist an aktuellen Geräten und technischen Entwicklungen und die etwas ältere Frau, die ganz gut in ihrer analogen Welt lebt. Ich stelle mir die Gespräche zwischen Entwicklern und Papp-Kameraden durchaus unterhaltsam vor.
Verpflegung in Form netter kleiner Happen gab es übrigens netterweise auch.
Und dann kommt man aus dem d.lab, hat noch den Blick in die Zukunft im Hinterkopf und steigt in den ICE ein, in welchem die Wagenanzeige so ausschaut:
Aber zumindest waren heute vier von fünf meiner Züge pünktlich.
s