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Montag, 3. September 2018

Buch: John Pring / Rob Thomas - Die Beatles Story




Musikgeschichte anschaulich.

"Writing About Music is Like Dancing About Architecture" meinte Frank Zappa. Ich habe schon einige gute Bücher über Musik gelesen, aber grundsätzlich ist an dieser Einstellung etwas dran. Gut, dass es auch andere Wege gibt: John Pring und Rob Thomas haben die Geschichte der wohl berühmtesten Band der Welt in Infografiken dargestellt. 

Vielleicht bin ich zu ignorant, vielleicht auch einfach zu jung: Die Beatles und deren Musik konnten mich noch nie fesseln, obwohl ich ihren Alben durchaus die eine oder andere Stunde gewidmet habe. Und wie häufig ich Beatles-Songs "irgendwo" hörte, mag ich gar nicht schätzen. Da erschien mir "Die Beatles Story" als guter Weg, der Band mal wieder eine Chance zu geben. 

Zu Beginn des knapp 300 Seiten umfassenden Werks werden die vier Beatles sowie ihre frühe Geschichte vorgestellt: Für die Entwicklung wichtige Orte in Liverpool, die Bands vor den Beatles, ...

Anschließend werden die Alben einem festen Schema folgend präsentiert: Ein Überblick über geschichtliche Ereignisse rund um die Veröffentlichung, Infos zum Albumcover, ein Zitat eines Beteiligten, die häufigsten Worte der Lyrics (schön in Word Clouds dargestellt), Statistiken zu der Verteilung des Gesangs und der von den jeweiligen Musikern gespielten Instrumente, der Anteile am Songwriting-Prozess, Spieldauern der Titel und deren Tonarten, Verkaufserfolge sowie Zahlen zu Konzerten. Und da die Beatles auch immer Stil-Ikonen waren, wird auch auf die jeweils von den Herren getragenen Klamotten eingegangen. 

Zusätzlich werden weitere Fakten eingestreut, natürlich immer nett und ansprechen illustriert. Wegen der Fokussierung auf Tatsachen läuft "Die Beatles Story" nie Gefahr, anzuecken. Statt dessen ist dieses Buch ein tolles Geschenk für Beatles-Fans. Diese werden dadurch keine Neuigkeiten erfahren, aber seien wir mal ehrlich: Wer die Beatles noch immer verehrt... ;-)

Für generell Musikinteressierte ist die Lektüre ein guter Anlass, die Alben der Band im Hintergrund laufen zu lassen und zwischen den durchgenudelten Hits durchaus die eine oder andere in Vergessenheit geratene Feinheit (erneut) zu entdecken. Für mich war es "In my life".