Egal wie man das Kind nennt: Sobald Jack White dabei ist klingt es nach Jack White.
Theoretisch mag ich Jack White und seine Musik. Der kleinste Nenner seines von der Namensgebung her vielfältigen Schaffens (The White Stripes, The Raconteuers, The Dead Weather) ist Rockmusik mit prägenden Gitarren und Jack Whites markanter Stimme. Unbestritten hat er mit seinen Bands und in weiteren Kollaborationen schon mehr starke Songs veröffentlicht als viele Musiker während ihres gesamten Lebens. Zudem verhalf er auch als Produzent dem ein oder anderen “Kunden” zu merkenswerten Songs. Praktisch hat mich Jack Whites Musik aber noch nie wirklich umfassend begeistert zurückgelassen. Im 21. Jahr seiner Karriere nahm er sich ein Herz und die Freiheit (“Freedom at 21”) sein erstes Soloalbum aufzunehmen. Das Ergebnis heißt “Blunderbuss”, erschien vor einigen Monaten und landete in vielen Ländern auf dem ersten Platz der Albumcharts. Traurig genug dass viele Europäer Jack White oder viel mehr The White Stripes erstmalig wahrnahmen, als deren Song “Seven nation army” in Fußballstadien gegrölt wurde. Inzwischen hat Jack White sich einen erstaunlichen Bekanntheitsgrad erarbeitet. Vielleicht sind es eher die Menschen die ihn schon ein paar Jahre länger verfolgen, welche die wiederkehrenden Muster erkennen.
“Blunderbuss” bietet keinen neuen Ideen aber eine recht komplette Darstellung der Facetten seines Schaffens als Querschnitt seines bisherigeren Outputs wobei dem Folkanteil im Vergleich zur Vergangenheit etwas mehr Bedeutung zukommt. Besonders hervorheben möchte ich “Sixteen saltines” und den späten Höhepunkt des Albums mit “Take me with you when you go”.
Jack White ist ein toller Gitarrist, Musiker und Produzent und auf seinem Soloalbum ersetzt er seine bisherigen Bandmitglieder vollwertig mit andern Musikern. “Blunderbuss” ist eine gute Platte und theoretisch mag ich sie. Praktisch ist es ein weiteres Jack White-Album, welches nicht als Einzelwerk in meiner Erinnerung bleiben wird sondern ein Teil des homogenen Gesamtwerks ist.
Jack White bei Jools Holland mit “Freedom at 21”:
“Blunderbuss” klingt nach: