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Sonntag, 1. März 2009

Musik: U2 – No line on the horizon

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Entgegen meinem Vorsatz habe ich doch zugeschlagen. Da sich ein Besuch in einem Elektromarkt anbot, konnte ich mich mir vier der fünf Formate des Albums ansehen. Standard-CD und Digipak-Edition erklären sich fast von selbst. Das Digipak kommt gegenüber der Standard-Version mit einem erweiterten Booklet daher.

Das Magazine-Format erinnert an eine dünne Zeitschrift und im direkten Vergleich gewann dann doch das Box-Set. Auf den anderen Editionen prangte der Aufkleber, der für “Access” zum Anton Corbijn-Film warb. Obwohl ich vorab vernommen hatte, dass es sich dabei um einen Download handelt, heißt für mich “Access” nicht zwangsläufig “Download”. Vielleicht kann mich jemand diesbezüglich aufklären.

Das Box-Set bietet ein 64-seitiges Buch, welches neben den üblichen Bildstrecken Interviews mit den Bandmitgliedern enthält. Daneben gibt es ein doppelseitiges Poster, die DVD, das Digipak und die recht ansehnliche Box. Die DVD zeigt Corbijn-Videos zu fast allen Songs des Albums und einem Bonus-Song.

Box

Auf ein Track-by-track Review zu “No line on the horizon” hatte ich bereits hingewiesen, daher spare ich mir die Arbeit, auf die einzelnen Songs einzugehen. Weitere Single-Kandidaten gibt es auf jeden Fall auch über “Magnificent” hinaus.

Nachdem die Band mit den letzten beiden Alben und deren bewährten Konzepten die verdiente Ernte einfuhr, wurde man nun wieder etwas mutiger. Brian Eno als Produzent (ganz schön aktiv in den letzten Monaten, wie mir scheint: siehe hier und hier) scheint erneut guten Einfluss auf die Kreativität des Outputs ausgeübt zu haben. Natürlich definiert eine neues U2-Album die Musiklandschaft nicht mehr grundlegend neu, aber hörenswert ist “No line on the horizon” auf jeden Fall.

Fast überraschend ist die Musik an vielen Stellen. Selten haben sich die Jungs in Bonos Schatten so gestreckt und “groß” gemacht, The Edge lief während der Aufnahmen anscheinend zu seiner Hochform auf. Unter diesem Aspekt ist “No line on the horizon” ein absoluter Lichtblick. Der generellen und stimmlichen Omnipräsenz des Frontmanns entkommen seine Kollegen jedoch nicht. Sicher stellt Bonos Stimme ein starkes Wiedererkennungsmerkmal dar. Aber genau dieses lähmt auch die Möglichkeiten der Band. Da können die Tracks noch so verheißungsvoll anfangen, Bono macht sie jeweils ab seinem Einsatz zu U2-Songs.

“No line on the horizon” steht in meiner aktuellen Wertung etwa neben “Pop” und klar vor “All that you can’t leave behind” und “How to dismantle an atomic bomb”. An “Achtung Baby” und die Klassiker reicht es nicht heran.