Im Vorfeld der Veröffentlichung stimmte mich der Titel “Invaders must die” nachdenklich. Irgendwie passte diese brachiale Aussage nicht zu dem Image, welches die Band inzwischen bei mir hatte. Ich hatte eher altersschwache Grenzpolizisten (welche einen Grenzbaum bewachen) im Hinterkopf. Doch das Album wird dem Titel überraschenderweise einigermaßen gerecht. Der kleinste gemeinsame Nenner aller Songs ist “hear them loud”. Natürlich ist das ein Musikstil, der z. T. aus gutem Grund in den letzten Jahren nicht gepflegt wurde. Doch wenn eine Band die Zeit noch einmal hochleben lassen darf, dann doch wohl The Prodigy.
Für unter 30 € gibt es das Album als wirklich ansprechendes Box-Set. Neben dem Album (inkl. DVD) als Digipak tummeln sich darin ein Poster, Aufkleber, eine Bonus-CD mit vier lebendigen Instrumental-Tracks, fünf Vinyl Singles in schickem orangen Farbton und unnütze Schablonen.
Musikalisch liefert “Invaders must die” eine Rückkehr in sicheres Fahrwasser nach den unnötigen Wirrungen des Vorgängers “Always Outnumbered, Never Outgunned” und eine bunte Mischung vieler Elemente der ersten drei Alben. Nur wenige peinliche Scooter-Details und der Hintergedanke, dass dort recht reife Männer die Heldentaten ihrer Sturm- und Drang-Zeit kopieren trüben ab und an das Gesamtbild. Ansonsten kann man sich an energiegeladener Musik erfreuen.