Ein Trailer zum Kinofilm “Hinter Kaifeck” machte mich auf den “mysteriösesten Mordfall der deutschen Geschichte” (Zitat)aufmerksam. Die üblichen Internetrecherchen heizten meine Neugier noch weiter an. Also griff ich zum Kriminalroman “Tännöd” von Andrea Maria Schenkel. Die Autorin griff die bekannten Tatsachen auf und formte daraus eine eigene Geschichte.
Während sich die wahren Gegebenheiten 1922 abspielten, spielt “Tannöd” in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Nebenbei fallen so einige interessante Schilderungen der damaligen Lebensweise an.
Mit gut hundert Seiten stellt der Roman sicherlich keinen Begleiter für einen langen Strandurlaub dar. Die eigenwillige Erzählweise in Form von Erinnerungen / Erzählungen der Beteiligten und Zeugen lässt den Leser eine gewisse Distanz wahren. Trotzdem wird ein Spannungsbogen aufgebaut. Aus dem Stoff hätte man sicher ein düsteres Werk schustern können. Die Autorin steckte ihre Energie statt dessen in den pfiffigen Erzählstil. Der Erfolg gab ihr recht. Mich hat sie damit nicht vollends überzeugt, aber die wenigen Stunden Lesezeit war das Buch allemal wert.