Nach vielen Vorankündigungen (ich finde es immer etwas umständlich, schon Tage vorher auf einen bald erhältlichen Download hingewiesen zu werden) gibt es seit heute Abend tatsächlich den neuen Kasabian-Song “Vlad the impaler” als Download gegen eine E-Mail Adresse. Glaubt man dem Song, könnte man ein recht elektrolastiges neues Album erwarten. Gerne doch!
Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.
Dienstag, 31. März 2009
Reiseproviant
“Fein gewürzte Mandeln” sind den “Wasabi-Erdnüssen” der DB vorzuziehen. Wobei dieser Tipp nur die Aspekte “Geschmack” und “Inhaltsstoffe” einschließt. Farblich sind die grünen Nüsse natürlich interessant. Unter dieser farbigen Schale verbirgt sich dann irgendwo auch der 44%ige Erdnussanteil.
Presseschau
Heute in der großformatigen Katastrophe, die sich nicht “Zeitung” nennen darf: Die große Überschrift “Warum müssen die Erfolgreichen gehen? … und die Pfeifen dürfen bleiben?” - Ein Pfeil weist auf die Beziehung zwischen “Erfolgreichen” und Ex-Bahnchef (nun mit Doppel-Vornamen) Mehdorn hin, während der “Pfeifen”-Pfeil auf Verkehrsminister Tiefensee zeigt. Sehr schön.
Coffee and Cigarettes
Einen sehenswerten Ausschnitt aus Jim Jarmusch's "Coffee and Cigarettes" mit Iggy Pop und Tom Waits gibt es bei Youtube:
Kann man gerne als Beitrag zur anhaltenden Raucherdiskussion interpretieren.
Montag, 30. März 2009
Man reist deutsch
In ein fast komplett leeres Zugabteil (Großraum !) reinstürmen und mich mit einem “ich hab’ den Platz reserviert” wegjagen wollen… anscheinend hat die DB den Platz doppelt verkauft. Nachdem ich auch meine Reservierung vorzeigen konnte hatte die Mitreisende ein Einsehen und begnügt sich mit einem der anderen 40 freien Sitzplätze. Mal schauen, ob sie gleich die Schaffnerin doof anmacht, wegen der doppelten Reservierung.
Dumme Nuss!
Sonntag, 29. März 2009
Song: Marilyn Manson – We’re from America
Als Vorboten zum neuen Album "The High End Of Low" (VÖ 22.05.) sendet Marilyn Manson den Song “We’re from America” los. Als kostenlosen Download gibt es diesen gegen eine E-Mail Adresse.
Twiggy Ramirez ist wieder Teil der Band und der Song klingt nach… Marilyn Manson halt.
Song: Mike Patton & Serj Tankian - Bird's eye
Serj Tankian (Sänger von System of a down) und Mike Patton ((Ex-)Mitglied von u. a. Faith No More, Mr. Bungle, Tomahawk, Fantomas, The Dillinger Escape Plan, Peeping Tom,...) haben gemeinsam den Song "Bird's eye" fabriziert. Dieser trägt zum Soundtrack des Films "Body of lies" bei. Man hätte gehobenen Krach erwarten können, wird aber von einem recht versöhnlichen Song überrascht.
Hier der Track mit einer von irgendjemandem zusammengestellten Slideshow als Videoersatz:
Samstag, 28. März 2009
Film/DVD: Cloverfield
Eine Mischung aus Godzilla, Alien und Blair Witch Project. So weit so gut. Um den Film wurde im Rahmen der Entstehung und kurz vor Filmstart ein großes Geheimnis gemacht bzw. durch allerlei Internet-Aktivitäten ein Hype erzeugt. Die ersten Kinobesucher mögen so in größerem Maße beeindruckt gewesen sein, als ich es war. Als kurzweilige Unterhaltung ist der Film absolut ok.
Freitag, 27. März 2009
Musik: PJ Harvey & John Parish – A woman a man walked by
PJ Harvey ist eine der wenigen Frauen, die für mich singen dürfen. 1995 wurde ich auf sie aufmerksam, als ihr erstes echtes Soloalbum “To bring you my love” im Grunge-Umfeld gefeiert wurde. Ihr Album “Stories from the city, stories from the sea” aus dem Jahr 2000 ist ein Meisterwerk und auch das etwas flügellahme “White chalk” hat meine Vorfreude auf neues Output kaum geschmälert.
Obwohl John Parish immer wieder auf PJs Platten auftauchte, ist “A woman a man walked by” nach “Dance Hall at Louse Point” erst die zweite “offizielle” Kollaboration der beiden. Ansonsten arbeitete er mit 16 Horsepower, Goldfrapp, den Eels, Sparklehorse, M Ward u. v. a. m. zusammen. Wenn PJ Harvey und John Parish aufeinandertrafen, entstanden meist recht experimentelle Werke (nota bene: an “Stories from the city, stories from the sea” war er nicht beteiligt).
Während der Eröffnungstitel “Black hearted love” noch am ehesten an PJs eingängige Songs erinnert, wird es danach anspruchsvoller. Parishs Musik und Harveys Lyrics geben ein stimmiges Gesamtbild ab. Die beiden Protagonisten durchspielen viele Stimmungen und liefern so sicher kein homogenes aber spannendes Werk ab. Auch The Quietus schätzt die Synergien der beiden Musiker:
Once again in A Woman A Man Walked By Parish has provided the settings for Harvey's lyrical and vocal explorations. Perhaps fittingly after such a long wait, here the overriding feeling is one of glee; there's a familiarity in contending for space among Parish's often laden tonal picture. Where the lyrics might seem bereft or even hopeless, the tone is often contrastingly bold, even knowing.
Vor allem die wütenden Songs “Pig will not” und “A Woman A Man Walked By / The Crow Knows Where All The Little Children Go” zeigen die hintergründige Intensität des Albums.
Das Video zu “Black hearted love”
Hier gibt es einen Album-Player, The-Fly.co.uk bietet einen Track-by-track review. Ach so, eine Myspace-Seite hat PJ natürlich auch.
Leider nur für zwei Konzerte wagen sich P & P nach Deutschland:
- 6. Mai Stuttgart, Theaterhaus
- 7. Mai Berlin, Passionskirche
Donnerstag, 26. März 2009
Für einige Vorfreude: Placebo Tracklisting
Tracklistings bald erscheinender Alben interessieren mich immer nur mäßig. Da sich aber anscheinend sehr viele Menschen auf das neue Placebo-Album “Battle for the sun” freuen, gibt es hier nun eine die Namen und Reihenfolge der neuen Songs:
'Kitty Litter'
'Ashtray Heart'
'Battle For The Sun'
'For What It’s Worth'
'Devil In The Details'
'Bright Lights'
'Speak In Tongues'
'The Never-Ending Why'
'Julien'
'Happy You're Gone'
'Breathe Underwater'
'Come Undone'
Das Album erscheint:
- als Download
- auf stinknormaler CD
- als limited-edition CD/DVD,
- auf Vinyl und
- als"Deluxe Box Set" mit Doppel-CD, Doppel-DVD und LP
Den Titelsong gibt es weiterhin als Download.
Erscheinen wird es im Juni. Also noch genug Zeit, sich vorzufreuen.
Hier gefunden.
XP-Doping
Ich weiß, total uncool, nicht über irgendeinen Obst-Schnickschnack sondern über Windows XP zu berichten. Aber Windows bietet einige nützliche “Powertoys”, die einfach zu installieren sind und z. T. nützliche Dienste leisten. Meine Lieblinge: Synctoy (Backup-Tool), Alt-Tab Replacement (besonders nützlich, wenn man mit Alt + Tab durch diverse Dokumente skippen möchte) und Image Resizer.
Mittwoch, 25. März 2009
1 Minute = 1 Stunde
Da fuhr mir der Zug buchstäblich vor der Nase weg. Aber in der DB-Lounge hat man nun die Wahl zwischen Kakao mit weißer, dunkler oder Vollmilchschokolade. Vielleicht verpasse ich den nächsten Zug auch noch…
Ich könnte überhaupt mal über die Unterschiede der DB-Lounges berichten. Demnächst…
Dienstag, 24. März 2009
Musik: Selig – Und endlich unendlich
Deutsche Rockmusik ist leider oftmals peinlich. Trotzdem gibt es ab und zu Lichtblicke. Selig schafften in den 90er Jahren fast zwei gute Alben, bis sie sich mit “Blender” den Abschied im Jahr 1999 verdienten. Eine Lücke blieb und daher ist Seligs Comeback willkommen.
Das neue Album “Und endlich unendlich” soll von einer gemeinsamen Zeit der Bandmitglieder künden. Erfahrungsgemäß hängt dies bei solchen Comebacks stark vom kommerziellen Erfolg ab. Bei dieser Platte bin ich gespannt, ob sich dieser einstellen wird. Ich wünsche es der Band, gibt es ansonsten doch wesentlich mehr schlechtere als bessere deutsche Musik in den Charts.
Sowohl mit der Musik als auch mit den Texten wandelt die Band auf sicherem Terrain: Der unweigerliche Reifeprozess der Band lässt die Musik etwas gebügelter erscheinen und auch den Texten merkt man eine Entwicklung an:
Mit weniger zornigen als viel mehr kritischen Texte entfernen sich Selig von der Resignation zum Realismus. Dennoch besitzen die zwölf Songs des Albums weiterhin diese angenehme Schwere, der man sich, in Verbindung mit Jan Plewkas Gesang, nicht entziehen kann. www.whiskey-soda.de
Viele gefällige Refrains erlauben einen lockeren Einstieg in das Album und keine offensichtlichen Ausfälle sorgen dafür, dass man es sich ohne Probleme mehrere Durchläufe anhören kann. Und es bleibt sogar etwas hängen.
So stark Plewkas Stimme immer noch ist (etwa in der Ballade "Ich Fall In Deine Arme"), ist es doch vor allem Christian Neanders Gitarre, die diesmal im Ohr bleibt. Was er im mächtigen "Ich Dachte Schon" aus seinem Instrument rausholt, ist beeindruckend, seine Bewunderung für John Frusciante des Öfteren hörbar. Selig können's also tatsächlich noch. www.laut.de
Das Video zu “Schau schau” kann man sich anschauen und die Website der Band lässt über einen schicken Albumplayer Snippets der neuen Songs als Stream in die Weiten des Internets.
Natürlich lädt die Band im Rahmen der Wiedervereinigung auch zu Konzerten:
25.03.2009 A - Wien - Arena
26.03.2009 CH - Zürich - Rohstofflager
19.09.2009 Stuttgart - Longhorn (LKA)
20.09.2009 Mannheim - Capitol
21.09.2009 Bielefeld - Ringlokschuppen
23.09.2009 Leipzig - Haus Auensee
24.09.2009 Hannover - Capitol
26.09.2009 München - Tonhalle
27.09.2009 Nürnberg - Hirsch
28.09.2009 Wiesbaden - Schlachthof
30.09.2009 Köln - E-Werk
01.10.2009 Bremen - Aladin
04.10.2009 Hamburg - Docks
“Four seasons in one day” – lächerlich…
… heute bringen wir es ja wohl locker auf vier Jahreszeiten in einer Stunde.
Montag, 23. März 2009
Konzert: Songs of David Byrne and Brian Eno, 22.03.2009 in Hannover
Obwohl es sich bei David Byrne um einen der kreativeren und vielfältigeren Musiker der Zunft handelt, begründet sich sein Ruhm doch fast ausschließlich auf den Taten der ganz alten Zeiten. Daher kündigte er zu Beginn des Sets auch eben diese Songs der Vergangenheit und der aktuellen Zusammenarbeit mit Brian Eno (“Everything that happens will happen today”) an. Dazwischen gibt es eben nichts, weil Brian Eno irgendwann seine Zusammenarbeit mit Byrne / den Talking Heads zugunsten einiger U2-(und sonstiger) Alben zurückfuhr.
David Byrne bot gestern knapp zwei Stunden bester musikalischer Unterhaltung im Theater am Aegi, garniert mit “Tanztheater”. Da die für diese Tour gewählten Locations dem Publikum meist wenig Platz für Bewegung lassen, muss das eben auf der Bühne geschehen. Dafür brachte David Byrne zehn Musiker, Sänger und Tänzer mit, die zeitweise durch vier Bürostühle verstärkt wurden. Das hört sich apart an? Anfänglich wirkten die Tanzeinlagen auch auf mich befremdlich. Doch nach wenigen Songs überstieg die Neugier auf die anstehenden tänzerischen Darbietungen fast die Vorfreude auf die ausstehenden Songs. Hat man “Stop making sense” im Hinterkopf (zu der Zeit betrachtete Detlef “D!” Soost die Mauer noch von der anderen Seite), überrascht die Art der “choreographierten” Bühnenshow nicht. Sie wurde m. E. (ich bin da kein Experte) der musikalischen Darbietung absolut gerecht und bereicherte sie sogar. Ich hätte nicht gedacht, so etwas mal über ein von mir besuchtes Konzert sagen zu können.
Hier ein “Ausschnitt” aus “Burning down the house”:
Auch wenn es David Byrne nicht hören möchte, erst die Talking Heads-Klassiker bewegten die Massen. Das ist schade, denn neue Songs wie “I feel my stuff” brauchen sich nicht zu verstecken. So dauerte eine Weile, bis es das gesetztere Publikum zum ersten Mal von den Sitzen riss, aber danach gab es kein Halten mehr.
Die Setlist:
- Strange Overtones
- I Zimbra
- One Fine Day
- Help Me Somebody
- Houses in Motion
- My Big Nurse
- My Big Hands
- Heaven
- Poor Boy
- Life is Long
- Cross-eyed and Painless
- Born Under Punches
- Once in Lifetime
- Life During Wartime
- I Feel My Stuff
Zugaben: - Take Me to the River
- The Great Curve
- Air
- Burning Down the House
- Everything that Happens
Diese und weitere Infos zur Tour gibt es auch hier.
Christoph Stein-Schneider (ehemals Fury In The Slaughterhouse-Gitarrist) meine ich auch im Publikum gesichtet zu haben.
Sonntag, 22. März 2009
Gelbe Schlange
Durch Demos auf Londons Trafalgar Square habe ich schon häufig von Missständen in Ländern erfahren, von der Existenz ich bis dahin nicht einmal etwas wusste.
Auch Hannover hat in dieser Richtung etwas zu bieten. Inzwischen weiß ich, dass gelbe Flaggen mit bärtigem Mann drauf auf Kurden hindeuten.
Gestern wurde das kurdische Neujahrfest “Newroz” in Hannover gefeiert / mit einer Demonstration begrüßt. Das sah schon recht beeindruckend aus:
Passanten mit Fahrrädern wurde unbehelligt Duchlass gewährt. So darf gerne demonstriert werden.
Musik: Röyskopp - Junior
In Bergen regnet es gefühlt das ganze Jahr. Unter diesen Bedingungen entstand eine Underground-Bewegung, die unter dem Namen “Bergen Wave” eine gewisse Bekanntheit erfuhr. Röyksopp und die Kings of Convenience waren die populärsten Vertreter. Um die recht ruhige Musik der Kings of Convience ist es aktuell sehr ruhig geworden, Erlend Øye ist momentan als Whitest Boy Alive aktiv und nun kommen Röyksopp mit ihrem dritten Album “Junior” um die Ecke. Später im Jahr soll “Senior” folgen.
Die beiden ersten Alben “Melody A.M.” und “The understanding” hatten zwar jeweils ihre Höhepunkte, aber durchgängig überzeugen konnten sie mich nicht. Die ersten Durchläufe lassen “Junior” als eine durchaus gewinnbringende Verquickung der ersten Werke erscheinen, zumal weniger “langsame” Songs den Verlauf stören. Röyksopp wurden bislang mit jedem Album interessanter und das ist noch Luft…
Die Gäste Robyn, Lykke Li, Karin Dreijer Andersson (mal wieder, aber trotzdem “!”) und Anneli Drecker bereichern die Songs ungemein. Wer elektronischer Musik nicht zu sehr abgeneigt ist, sollte diesem Album eine Chance geben.
Das Video zur ersten Single “Happy up here”:
hjk
Samstag, 21. März 2009
Film: Watchmen
Von dem Comic hatte ich nie etwas gehört. Erst hervorragende Kritiken zum Film erregten meine Aufmerksamkeit, obwohl dies die ersten Trailer nicht schafften (trotz Muse-Song im Hintergrund). In den USA scheint sich der Erfolg nicht so recht einzustellen, daher war Eile angeraten, um den Film hier im Kino zu sehen.
Den Comic zur Vorbereitung hatte ich mir schon bestellt, allerdings warte ich noch auf dessen Ankunft. Daher musste ich unvorbereitet in die Vorstellung. Aber es hat sich gelohnt: Watchmen bietet eine vielschichtige Story und Einblicke in die Stimmung Mitte der 80er Jahre bezüglich des Kalten Krieges (eigentlich eine lustige Entwicklung: inzwischen wirken die Russen auf den Kinositzen bedrohlicher als die rote Gefahr auf der Leinwand). Die Helden bewegen sich immer haarscharf an der Grenze, billig zu wirken. Aber das macht einen Teil des Charmes des Films aus. Dr. Manhattans Ausflüge auf den Mars sind etwas “too much”, dafür entschädigt Rorschach. Was für ein Typ! Zum ersten Mal in meinem Leben wünsche ich mir Karneval herbei, um als Rorschach verkleidet loszuziehen. Nächstes Jahr wird sich kaum jemand an die Figur erinnern, also komme ich wieder um den Karneval herum.
An einigen Stellen ist der Film zu brutal, aber trotz über 2,5 h Dauer langweilt er keine Minute. Der Soundtrack passt exzellent. Der Vergleich mit “The Dark Knight” bietet sich nicht an, da es sich bei “Watchmen” um einen Anti-Helden Film inklusiver menschlicher Abgründe mit B-Movie Flair handelt. Ein Muss für Genre-Kenner und ein “Sollte” für Menschen, die Gewaltszenen vertragen.
Zu überprüfen wäre noch, ob das Video zu Robert Palmers “Addicted to love” tatsächlich schon 1985 auf Adrians TV-Screen hätte laufen können, erschien die Single doch erst 1986… das aber nur am Rande.
Freitag, 20. März 2009
Download: Nine inch nails / Jane’s Addiction
Zur Feier der gemeinsamen Tour (“NINJa” benannt, wie geil ist das denn?) veröffentlichen die Nine Inch Nails eine kostenlose EP mit Songs der beiden Acts und der Support-Band Street Sweeper.
Kostet eine E-Mail Adresse. Hier.
Steigerung der Vorfreude: David Byrne live
Sonntag steht David Byrnes Konzert in Hannover an. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal während eines Konzertes gesessen habe. Wird bestimmt trotzdem gut.
Spaß macht auch die Vorbereitung auf der Website des Künstlers: Dort findet sich eine interaktive Karte, welche die vergangenen und anstehenden Gigs anzeigt. Zusätzlich findet man dort die jeweiligen Setlists (leider nur die der schon erfolgten Auftritte).
Empfehlung des Tages: Musikarchiv updaten
Heute erscheint Seligs Comeback-Album. Viel wurde darüber gelästert. Hören möchte ich “Und endlich unendlich” trotzdem gerne. Da ein Elektronik-Markt weiterhin komplette Alben (meist in 320 320 kbits/s Qualität) für 4,99 € anbietet, kann man da wohl kaum “Nein” sagen.
Das gilt natürlich auch für das neue Röyksopp-Album “Junior”.
Ran.
Donnerstag, 19. März 2009
Just in time-Beitrag
Gestern im ARD-Morgenmagazin: “Just in time” und “just in sequence” am Beispiel einer Automobilfabrik erklären… brandaktuelles Thema in der Automobilindustrie.
Morgen wird der Papst zu den aktuellsten Entwicklungen im Bereich AIDS-Prävention befragt.
Mittwoch, 18. März 2009
Song: Placebo – Battle for the sun
Die Band Placebo spielt für mich in einer Liga mit den Foo Fighters und Bad Religion: Grundsätzlich gut aber jede Platte ist ein Aufguss der älteren Werke.
Placebo kündigt in diesem Sinn ein “neues” Album mit einem kostenlosen Download (gegen tatsächliche E-Mail Adresse) des Songs “Battle for the sun” an. Klingt wie: Placebo halt.
Hier gefunden.
Musik: Bell X1 – Blue lights on the runway
Im Vorprogramm zu Starsailor begegnete mir Bell X1 vor einigen Jahren zum ersten Mal. Ihr Album “Music in mouth” fand mein Gefallen und oft den Weg in meinen CD-Player. Der Nachfolger “Flock” ging irgendwie an mir vorüber. Nun steht mit “Blue lights on the runway” bereits das vierte Album der Iren in den Regalen. Bell X1 ging nach der Trennung von Damien Rice aus der Band Juniper hervor. In diesem Fall begrüße ich retrospektiv diese Trennung, gingen doch zwei erfreuliche Acts daraus hervor.
Irgendwo zwischen Snow Patrol, Coldplay und den früheren Radioheads scheint noch eine Lücke zu klaffen. Dort findet man Bell X1. Und natürlich erschienen deren Songs auch auf irgendwelchen Soundtracks dieser belanglosen US-TV-Serien.
Lassen wir mal das Valve-Magazine (unglaublich, auf welche “Magazine” man bei solchen Recherchen stößt) zu Wort kommen:
Dabei machen sich Bell X1 in den zehn Titeln der Platte mühelos und unverwechselbar verschiedenste Einflüsse zu Eigen. Mal meint man wie in „A better Band“ den alten Billy Joel herauszuhören, mal könnte man meinen selbst Bruce Springsteen wäre stolz auf „The great Defector“ und sogar Coldplay werden sich gegenseitig ein Monogramm in den Allerwertesten beißen, weil nicht sie es waren, denen „How your Heart is wired“ eingefallen ist – natürlich wäre es dann anders instrumentiert, um stadiontauglich zu sein, aber musikalisch spielen die Iren hier in der selben Liga. […] „Blue Light on the Runway“ ist eine popmusikalische Wundertüte, die, einmal geöffnet, so schnell nicht damit aufhört mit buntem Konfetti mal verrückte und mal unvergessliche Bilder zu malen. Kaufen, laut aufdrehen und davontragen lassen!
Eine Live-Aufnahme des Songs “The great defector”:
Den Song gibt es auch als Download. Eine Interview inklusive einiger Songs kann man sich bei meinen Freunden von npr.org anhören und hier das Album als Stream:
Dienstag, 17. März 2009
Version Wars: Prince vs. Damien Rice
Man sagt Prince nach, dass er ein toller Musiker sei. Weder viele seiner Songs noch sein Gesamtwerk konnte mich bislang nachdrücklich beeindrucken. Tolle Songs sollten nicht nur im Original
erfreuen, sondern auch genug Substanz für die eine oder andere Coverversion bieten. Geben wir also Damien Rice eine Chance, “When doves cry” unter diesem Aspekt zu testen.
Montag, 16. März 2009
Handball: DHB-Pokal Viertelfinale, GWD Minden : HSV am 11.03. in Minden
Keine Angst, das wird kein Sport-Blog. Trotzdem eröffnete sich mir die Gelegenheit, zum ersten Mal einem Profi-Handballspiel beizuwohnen. Das Spiel selbst konnte mich nicht fesseln, das “Drumherum” war aber sehenswert.
In der ersten Halbzeit konnte Minden noch einigermaßen mithalten, entsprechend hoffnungsvoll gaben sich deren Fans:
Nach der Pause war auf beiden Seiten nicht mehr viel Elan zu verspüren, das Endergebnis von 24 : 18 fiel recht deutlich aus. Auch das sah man den Mindener Fans an:
Sehr beeindruckend war auch diese schlagkräftige Unterstützung:
Spannender als Fußball war es allemal.
Sonntag, 15. März 2009
Musik: The BPA – I think we’re gonna need a bigger boat
Mich wundert nicht, dass der gute Herr Cook ein größeres Boot benötigt, da diverse Identitäten und Gäste untergebracht werden wollen. In diesen Bands bzw. unter diesen Pseudonymen war er bislang unterwegs (kein Anspruch auf Vollständigkeit, geklaut bei Wikipedia):
- Beats International
- Rockaway 3
- Chemistry
- DJ Delite
- Freak Power
- Pizzaman
- Sensataria
- Cheeky Boy
- Son of a Cheeky Boy
- Son of Wilmot
- Sunny Side Up
- The Feelgood Factor
- The Housemartins
- Yum Yum Head Food
- Fatboy Slim
- Fried Funk Food
- manchmal gar unter seinem tatsächlichen Namen.
Aber anscheinend reichte das noch nicht. Schon vor einer Weile angekündigt und mit der Single “Toe Jam” vorgestellt erschien nun das Album “I think we’re gonna need a bigger boat” seines Projektes BPA (“Brighton Port Authority”).
Und sollte das Boot noch nicht überfüllt sein, hätten wir als weitere Passagiere noch die Gäste des aktuellen Albums:
- Iggy Pop
- Pete York
- Connan Mockasin
- Ashley Beedle
- Justin Robertson
- Jamie T
- Emmy the Great
- Martha Wainwright
- Simon Thornton
- Cagedbaby
- David Byrne
- Dizzee Rascal
- Olly Hite
(Selbst abgetippt. Wer alle Gäste kennt darf vielleicht mit auf Kreuzfahrt gehen.)
Auf solchen Alben gefällt ist meist der David Byrne-Song mein Favorit. So auch auch hier, obwohl er sich mit “Jumps the fence” ein enges Rennen liefert. Musikalisch klingt das ansonsten meist nach schwächeren Fatboy Slim-Songs, welche mit Vocals aufgehübscht wurden.
Cdstarts.de dazu:
The Brighton Port Authority ist ein Projekt frei von zu hohen Ambitionen, die wirkliche Arbeit steckt hier in der klug gesetzten Produktion der lapidaren Tracks. Und diese befreit Cook von offensichtlich überflüssig gewordenen Altlasten.
Das Video zu “Toe Jam”:
Und das zu “Seattle”:
Nicht zu vergessen “He’s Frank” mit Iggy-Puppe:
Dieser Albumplayer liefert alle Songs als Stream:
Samstag, 14. März 2009
Musik: And You Will Know Us By the Trail of Dead – The century of self
Es mag am Wechsel des Labels (“nun wieder Indie”), an der Erfahrungen der letzten beiden Alben, am Reifeprozess, an der Finanzkrise, dem Feedback der Fans oder irgendetwas liegen. Fest steht, dass And You Will Know Us By the Trail of Dead sich wieder stärker an der mit “Source tags and codes” entworfenen Blaupause orientieren. Schon das Vorgängeralbum “So divided” sollte ein Befreiungsschlag werden. Vielleicht klappt es ja nun mit “The century of self”.
Die “Amazon.de-Redaktion” meint verkaufsfördernd:
Richter Scale heißt das eigene Label, ein feiner Name, und mit The Century Of Self schütteln die amerikanischen Epik-Rocker gleich mal den Seismographen durch. Die Ausschläge auf dem Messschreiber sind gewaltig, denn die vom Punk sozialisierten Art-Noise-Progressive-Band wird einmal mehr angetrieben von der Kraft des doppelten Schlagzeugs und vielen Gitarren, zwischen die sich noch Keyboards quetschen. Die führenden Kräfte Jason Reece und Conrad Keely - der seine Bilder mittlerweile auf Kunstausstellungen zeigt und hier wieder das Cover malte - setzen dort an, wo sie bei den Vorgängern Worlds Apart und So Divided aufhörten: turbulente, vielschichtige Rock-Monster schaffen, die im Gegensatz zu Mars Volta aber nie verkopft klingen. Trail of Dead verzichten diesmal allerdings auf aufwendige Studiotechnik und große Nachbearbeitungen, die Songs zwischen Tumulten, majestätisch schönen Momenten und Stille wie im Auge des Hurrikan wurden geprobt und dann live eingespielt.
Trotz diverser Variationen unter Einbeziehung einiger Spielarten der Disziplin “Rockmusik” kommen über kurz oder lang alle Songs (bis auf “Insatiable 1 & 2”) auf den Punkt. Dieser rote Faden hält das Album zusammen. Schon nach wenigen Durchgängen hat es den Vorgänger in meiner Wertung überholt. Mal gespannt, ob es auch in höheren Dosen nach “Befreiungsschlag” klingt. “Pictures of an only child” hat es mir aktuell besonders angetan.
Der Song “Halcyon days” als Download.
“Bells of creation” live:
Freitag, 13. März 2009
Vorhören: Röyksopp - Junior
Das neue Album der Norweger wird auf der Myspace-Seite der Band als Stream in die Welt geblasen. Nächste Woche kann man es dann auch käuflich erwerben.
Zur Single “Happy up here” gibt es schon ein Video:
Unvergessen sind auch “What else is there” mit Karin Dreijer Andersson (aks Fever Ray)
und natürlich “Poor Leno”:
Version wars: Talking Heads vs. Kermit
Spreeblick hat sich die Arbeit gemacht. Dann schaut es Euch auch dort an.
Donnerstag, 12. März 2009
Brüder im Geiste
Selten konnte ich Trent Reznor aus voller Überzeugung zustimmen. Aber hier auf jeden Fall.
England – Italien 3:0
Schade hier im Hotel sind heute keine Italiener.
Version wars: Ash vs. Annie Lennox
Mittwoch, 11. März 2009
Buch: Andrea Maria Schenkel - Tannöd
Ein Trailer zum Kinofilm “Hinter Kaifeck” machte mich auf den “mysteriösesten Mordfall der deutschen Geschichte” (Zitat)aufmerksam. Die üblichen Internetrecherchen heizten meine Neugier noch weiter an. Also griff ich zum Kriminalroman “Tännöd” von Andrea Maria Schenkel. Die Autorin griff die bekannten Tatsachen auf und formte daraus eine eigene Geschichte.
Während sich die wahren Gegebenheiten 1922 abspielten, spielt “Tannöd” in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Nebenbei fallen so einige interessante Schilderungen der damaligen Lebensweise an.
Mit gut hundert Seiten stellt der Roman sicherlich keinen Begleiter für einen langen Strandurlaub dar. Die eigenwillige Erzählweise in Form von Erinnerungen / Erzählungen der Beteiligten und Zeugen lässt den Leser eine gewisse Distanz wahren. Trotzdem wird ein Spannungsbogen aufgebaut. Aus dem Stoff hätte man sicher ein düsteres Werk schustern können. Die Autorin steckte ihre Energie statt dessen in den pfiffigen Erzählstil. Der Erfolg gab ihr recht. Mich hat sie damit nicht vollends überzeugt, aber die wenigen Stunden Lesezeit war das Buch allemal wert.
Dienstag, 10. März 2009
Musik: The Whitest Boy Alive - Rules
Manchmal erklärt sich Musik von selbst. Manchmal nicht. Der erste Hördurchlauf des neuen Albums “Rules” ließ mich nicht sehr beeindruckt zurück. Zufällig kam mir dann aber ein Interview mit Kings Of Convience-Hälfte und The Whitest Boy Alive-Mastermind Erlend Øye zu Ohren. Seine Ausführungen machten mich neugierig, da er verkündete, Dance- und frühe Techno-Musik mit seinen Mitteln zu interpretieren. Dieser Hintergrund fügte der Musik ein paar neue Aspekte hinzu, meine Meinungsbildung läuft aber noch. Im Fahrstuhl stört die Musik keinesfalls, an lauen Frühlings- und Sommertagen (sollte es solche mal wieder geben) im Auto sicher auch nicht. Weitere Anwendungsgebiete suche ich noch.
Nach “Dreams” aus dem Jahr 2006 ist “Rules” das zweite Album der Band. Monstersandcritics.de vergleicht die beiden Platten:
Er dreht auf dem makellosen Zweitwerk Rules mit feinem Gespür an der Justierschraube und drückt das Gaspedal etwas weiter durch, um die Konserve den Konzerten anzugleichen. So gelingt den Whitest Boy Alive ein durch und durch überzeugender Nachfolger des so erfolgreichen Debüts Dreams. Das Fundament der lässigen Gitarren-Pop-Songs steht unverrückbar, und es trägt die Verstärkung der Disco-Grooves, Funkyness und Housebeats problemlos.
Da die Band in Berlin beheimatet ist, führt sie die April-Tour in viele deutsche Städte:
03.04.2009 DE Leipzig - Centraltheater Hinterbuehne
04.04.2009 DE Jena - Kassablanca
05.04.2009 DE München - Muffathalle
06.04.2009 DE Schorndorf - Manufaktur
09.04.2009 DE Düsseldorf - Zakk
12.04.2009 DE Frankfurt - Mousonturm
12.04.2009 DE Frankfurt - Aftershowparty TBA
21.04.2009 DE Berlin - Astra [second show]
22.04.2009 DE Berlin - Astra [sold out]
23.04.2009 DE Hamburg - Übel & Gefährlich
Hier das Video zum Song “Courage”
Und dort der Song “Island” als Download.
Montag, 9. März 2009
Kommentar des Tages
Glaubt man einem Interview mit dem Veranstalter, war die Cebit 2009 eigentlich gut. Ich zitiere sinngemäß: “OK, es waren 20% weniger Besucher. Aber es waren auch weniger Aussteller und weniger Fläche. Daher waren es eigentlich ebenso viele Besucher pro Stand wie in den letzten Jahren.”
Dann ist ja alles in Butter. Und Opel und Hypo Real Estate geht es auch nicht soooo schlecht.
Karaoke @ Flight Of The Conchords
Anscheinend einer der Höhepunkte der aktuellen Staffel Flight Of The Conchords: Bret singt koreanisches Karaoke.
Und auch die Simon & Garfunkel-Nummer ist durchaus erheiternd:
Sonntag, 8. März 2009
Musik: Cursive – Mama, I’m swollen
Einige selbsternannte Musikexperten sagten für 2009 das “Ende” der Idee “Indieband” voraus. Diese Meinung teile ich nicht. Trotzdem spüre auch ich eine gewisse Ermüdung des Interesses, weil viele Bands fast eintönig ihr Konzept verfolgen. Daraus entstehen dann Alben, die vielleicht zwei bis drei Songs lang unterhalten, dann aber durch die weiteren Variationen der einen Songidee schnell langweilig werden. Oftmals speichert man diese Werke dann unter “nett” ab und vergisst sie.
Auf der anderen Seite gibt es Bands, die mit Gewalt verschrobene und vertrackte Songs konstruieren und damit der Nachwelt recht anstrengende bis stressige Alben hinterlassen.
Doch irgendwo dazwischen gibt es noch genug Bands, die das Genre immer wieder neu beleben werden. Und damit leite ich zu dem eigentlichen Thema über:
Obwohl Cursive schon einige Jahre und fünf reguläre Alben auf dem Buckel und Turbolenzen hinter sich hat, macht mich erst eine pfiffige Aktion auf deren neues Album “Mama, I’m swollen” aufmerksam. Bis dahin war Cursive für mich “eine weitere Indie-Band, die bestimmt ganz gut ist und mit der man sich bestimmt mal irgendwann befassen sollte” (s. o.).
“Mama, I’m swollen” schafft den oben beschriebenen Mittelweg. Das Album bietet genug Details, um über einen längeren Zeitraum zu unterhalten. Gleichzeitig bleibt es hörbar und eingängig und oftmals ist es erfreulich treibend, ohne nervig zu wirken. Vor allem die Vocals treffen immer den richtigen Ton. Zwischen nachdenklichen Erzählungen und Shouter-Anleihen ist alles dabei. Sollten einige der kürzlich noch gehypten Emo-Bands erwachsen werden, könnten sie sich wie Cursive anhören.
Gerne zitiere ich mal wieder Drowned in Sound:
Clocking in at just over 40 minutes and comprised of ten songs, Mama, I’m Swollen manages to synthesise almost every strength of the band while tangibly pushing them ever forward. An enviable awareness of space only hinted at in the past is present, lyrical concerns are ranging and articulate as ever, and the sonic dexterity exhibited is something to revel in. This album feels like a simultaneous departure and tacit acknowledgement of erstwhile achievements. Although it might initially come off as perplexing (the frenetic riffs that mark their sound are few and far between), a few listens in the breadth of ambition on display becomes startlingly apparent. […] In a year that’s seen Animal Collective release a thunderous glitter-ball of a record in Merriweather Post Pavilion – a celebration of life’s simple pleasures and a universal capacity for joy – Cursive might well have produced its polar opposite. Wracked with doubt, contradiction and existential despair, Mama, I’m Swollen strikes out as a weighty, superbly realised endeavour which, for all its oppressive nature, is as eminently listenable and brave an album as any the band have produced.
“From the hips” als Download.