Arto Paasilinna habe ich bereits an diesen Stellen erwähnt. Ich bedauere, niemals finnisch gelernt zu haben, da ich seine Bücher gerne im Original lesen würde. Aber auch in der deutschen Übersetzung machen sie Spaß.
"Die Rache des glücklichen Mannes" ist das Buch, welches ich jüngst gelesen habe. Der Protagonist Akseli Jaatinen wird entsprechend seinem Beruf als Baumeister in ein finnischer Kaff geschickt, um dort eine neue Brücke zu bauen. Aufgrund seiner für die Dorfbevölkerung ungewöhnlichen Methoden fällt er schnell bei der Dorfobrigkeit in Ungnade. Seine Aufgabe bewältigt er trotz aller Widerstände, allerdings sorgen seine Gegner dafür, dass er seinen Job verliert.
Rache und Überlebenstrieb bringen ihn dazu, sich in dem Dorf eine neue Existenz aufzubauen. Das gelingt ihm recht erfolgreich und sukzessive "erobert" er das gesamte Dorf.
Die Geschichte gibt einen schönen Einblick in ländliches Leben und die dörfliche Hackordnung. Das Buch ist im Original bereits 1976 erschienen, in Deutschland kam es dann schon 2002 auf den Markt. Zum Verständnis der Geschichte muss man sich also ca. 30 Jahre zurückversetzen (30 Jahre in Mitteleuropa entsprechen natürlich nicht zwangsläufig der gleichen Anzahl Jahre in Finnland, Finnland trat erst spät der EU bei und war vorher eher eine "russische Provinz"). Aber auch ohne Betrachtung dieses Faktors bekommt man einen guten Einblick in das Leben hinter idyllischen Fassaden.
Weiter halte ich „Nördlich des Weltunterganges“ für die bessere Wahl für Paasilinna-Einsteiger, aber bislang hat mich keines (wie auch dieses) seiner Bücher enttäuscht.