Grundsätzlich mag und kenne ich Insekten. Als Pimpf habe ich lange Jahre verschiedenste Tiere gefangen und ethisch vertretbare und meist nicht tödliche Versuche durchgeführt. Legendär war mein Einsatz im Rahmen der Kohlschnakenzucht. Dazu verwendete ich die tollen Plastikboxen, die zehn oder zwölf Capri-Sonnen enthielten und steckte statt der Getränke-Beutel jeweils ein männliches und ein weibliches Kohlschnaken-Exemplar in die Kiste. Freudig betrachte ich den Fortpflanzungsakt. Wahrscheinlich erfreuen noch heute Nachkommen dieser Hilfsmaßnahmen die Vögel der Umgebung. Als ein Kohlschnakenmännchen im Rahmen einer solchen Aktion verstarb, stellte ich meine diesbezüglichen Anstrengungen an.
Eigentlich wollte ich auf eine ganz andere Sache hinaus: Noch heute fange ich i. A. Insekten, die sich in die Wohnung verirren (bei viel Gras und Bäumen rundherum und ebenerdiger Wohnung kommt da manchmal was zusammen...) und entlasse sie in die Freiheit. Ausnahmen mache ich nur bei Stechmücken, die ich meist in den Behältern (Gläser oder leere Ferrero Rocher-Boxen) verhungern lasse, was höchstens zwei Tage dauert.
Gerade im Sommer kommt es vor, dass ich kurz vor dem verdienten Schlaf noch eine Runde drehe und schaue, ob es wieder Besucher gibt. Manchmal reichen meine "Fangbehälter" dann nicht aus und ich muss Insekten-WGs bilden. Die Untermieter entlasse ich dann meist am nächsten Tag in die Freiheit. In diesen WGs gibt es manchmal aber recht unfreundliche Zeitgenossen, welche die Mitgefangenen töten oder gar verspeisen. Das kann sich zu regelrechten Ausscheidungskämpfen (buchstäblich !) entwickeln.
Rechts im Bild der aktuelle Gewinner, auf der linken Seite eines seiner Opfer und darüber eine Schnake, die zwischen die Fronten geraten ist.