Den Hype um skandinavische Krimis verstehe ich nicht, trotzdem gebe ich mich ihm immer mal wieder gerne hin. Der Schwede Nesser hatte bereits Erfolge mit Kommissar Van Veeteren und dessen Ermittlungen zu verbuchen. Nun schickt er Inspektor Gunnar Barbarotti ins Rennen.
Dass der Verlauf und vor allem das Ende des Romans sind vorhersehbar, auf die überraschende Wendung wartet man vergebens. Daher ist dieser "Fall" nicht umwerfend spannend. Inspektor Barborotti wird nicht zu sehr ins Rampenlicht geschubst, stattdessen steht die Geschichte um die betroffene Familie im Vordergrund. Und dabei geht es um die Heimkehr der drei Kinder des Ehepaars Hermansson kurz vor Weihnachten. Hinter der Fassade eines vertrauten Klans zeigen sich einige Unzulänglichkeiten des menschlichen Lebens. Das Buch benötigt knapp 200 Seiten, bis die Ermittlungen um das spurlose Verschwinden zweier Familienmitglieder ihren Lauf nehmen. Doch gerade von diesen 200 Seiten zehrt die Geschichte bis zum Ende.
Als KriminalROMAN ist "Mensch ohne Hund" zu empfehlen, als KRIMINALroman nur bedingt. Vor allem die Handlungsorte (für Insider: u. a. Kungsholmen und Hallonbergen!!!) machten das Buch für mich persönlich sehr lesenswert.