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Montag, 13. Januar 2025

Buch: Uwe Schütte - Wir sind die Roboter. Kraftwerk und die Erfindung der elektronischen Pop-Musik




Vom Nerd für Nerds. 

Falls "Writing about music is like dancing about architecture" zutrifft, ist dieses Buch entweder die beste Bestätigung oder der perfekte Gegenbeweis. "Wir sind die Roboter. Kraftwerk und die Erfindung der elektronischen Pop-Musik" beschreibt nicht nur Kraftwerks Musik sondern zeichnet Verbindungen zu u. a. Bauhaus, Krautrock, (Detroit) Techno, den Folgen des 2. Weltkriegs, der technischen Entwicklung, Design, Digitalisierung, David Bowie, Afrika Bambaataa, Rammstein, DJ Hell, einem vereinigtem Europa, dem Internet, den Beatles, Literatur, Andy Warhol, Richard Wagner, Karlheinz Stockhausen, HipHop, Brian Eno, der Anti-Atomkraft-Bewegung, Fritz Langs Metropolis, Wernher von Braun, E.T.A. Hoffmann, Laibach, TV Serien, Giorgio Moroder, Boards of Canada, Vocoder/Auto-Tune, HAL 9000, Joseph Beuys u. v. a. m.. Den unbedarften Leser, der Kraftwerk als eine aus der Zeit gefallene Elektroband mit ein oder zwei Hits kennt, kann diese Aufzählung verwundert zurücklassen. Doch all diese Verknüpfungen stellt der Autor überwiegend glaubhaft dar. 

Zweifellos handelt es sich bei Uwe Schütte um einen, wenn nicht den Kraftwerk-Kenner. Ebenso zweifellos handelt es sich um einen Hardcore-Fan der Band aus Düsseldorf. Ob es daran liegt oder ob er es als Stilelement nutzt: Der Aufbau des Buchs und vor allem sein Schreibstil passen zum sterilen Image der Band. Mutig sind stellenweise seine Interpretationen von Kraftwerk-Texten. Dort vermutet er annähernd prophetische Vorhersagen und Visionen. Man muss schon Kraftwerk-Fan sein, um dem Autor dort bereitwillig zu folgen. Aber wer soll solch ein Buch verfassen, wenn nicht ein Fan? So verklärt das Bild des Autors von der Band ist, so erbarmungslos geht es mit vermeintlichen "Abkömmlingen" oder Nachahmern Kraftwerks um. 

Für mich war dieses Buch ein willkommener Anlass, mir die Alben der Band noch einmal komplett anzuhören. Es lieferte mir viele Hintergrundinfos zur Entstehung der Werke. 2022 habe ich Kraftwerk live in Bonn erlebt. Hätte ich dieses Buch schon vorher gelesen, hätte ich den Auftritt mit anderen Augen gesehen. Doch auch mit meinem damals weitgehend unbedarftem Blick durch die 3D-Brille konnte ich es genießen. 

Und obwohl der Output der Band sich im Kern auf acht Alben beschränkt gibt Schütte einen guten Überblick über die Zweit- bis Drittverwertungen des Materials und somit über das Gesamtwerk inklusive der wichtigsten Tourneen der Band. Durch die Darstellung wird klar, dass es sich dabei um ein eigenes Universum handelt, welches durch "Wir sind die Roboter" hinreichend ausführlich beschrieben wird. 

Dienstag, 17. Dezember 2024

Freitag, 29. November 2024

Konzert: Florian Ostertag in Ursulas und Dirks Wohnzimmer in Montabaur, 17.11.2024


 

Von wegen November-Blues

Tolle Atmosphäre, tolle Musik... immer wieder schön, was Ursula und Dirk auf die Beine bzw. auf ihre Bühne stellen. 

Lassen wir sie selbst berichten

Sonntag, 20. Oktober 2024

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Tocotronic - Denn sie wissen, was sie tun

 Auch ohne Rick McPhail haben Tocotronic was zu sagen: 

Das neue Album folgt hoffentlich bald. 

Montag, 7. Oktober 2024

Samstag, 28. September 2024

Konzert: Nick Cave & The Bad Seeds @ Arena Oberhausen, 24.09.2024


Einen Lieblingssong endlich live gehört und mit einem neuen Lieblingssong nach Hause gegangen. 

Ich hatte Karten für ein Nick Cave-Konzert im Jahr 2020. Nach einigen Verschiebungen wurde dieses leider komplett abgesagt. Diese Woche konnte ich endlich nachholen, was ich mir seit Jahren vorgenommen habe: "Jubilee street" live hören. 

Schon mit dem Support Act Dry Cleaning deutete sich ein besonderer Abend an. Mit der erwartungsgemäß wenig enthusiastisch erscheinenden Sängerin  Florence Cleopatra Shaw stand die Bühnenshow den starken Songs zu keinem Zeitpunkt im Weg. Toll, die Band auf diesem Weg unerwartet gesehen zu haben. 


Kurz nach 20.30 Uhr betraten dann die aktuellen Bad Seeds und kurz danach Nick Cave die Bühne. Schon da zeigte sich, dass seine Jünger in den ersten Reihen nicht weniger als Hochamt erwarteten. Der Abend in Oberhausen war der erste Gig der "The Wild God" Tour. Neun der Songs des Abends erlebten ihr live Debut. Vielleicht waren die Band und Nick Cave daher so spielfreudig. Mit "Palaces of Montezuma" von Grinderman und dem seit vielen Jahren nicht mehr live dargebotenen "Straight to you" tauchten auch zwei Perlen aus Caves Raritätenkabinett auf. Cave war nicht nur in Spiel- sondern auch in Erzähllaune. Zu "O wow o wow" gab er einen Einblick in die frühe Bad Seeds Zeit und Anita Lanes Rolle in der Zeit. Vor "Palaces of Montezuma" folgte die Erläuterung, dass damals eine Pause von den Bad Seeds dringend nötig war. In der aktuellen Besetzung wirkt die Band aber auch zu Tourbeginn schon gut eingespielt. Kleine Unsicherheiten wirkten sympathisch. 

Nach 2,5 h und somit kurz vor 23 Uhr wurde Cave informiert, dass zumindest bildlich um 23 Uhr der Vorgang fällt. Somit wurde vermutlich der eigentlich vorgesehene letzte Titel nicht mehr gespielt und "As the waters cover the sea" in einer verkürzten Form. Das trübte das Konzerterlebnis nicht und die lange Wartezeit im Parkhaus bei der Abfahrt nur wenig. 


Apropos: Die Arena Oberhausen trägt Rudolf Webers Namen. Wer schon immer mal wissen wollte, wer Rudolf war... netterweise wird es in der Arena griffig erklärt.


Die Setlist:
  • Joy
  • Frogs
  • Wild god
  • O children
  • Jubilee street
  • Form her to eternity 
  • Long dark night
  • Cinnamon horses
  • Tupelo
  • Conversion
  • Bright horses 
  • I need you
  • Straight to you
  • O wow o wow
  • Final rescue attempt
  • Red right hand
  • The mercy street
  • White elephant
Zugaben:
  • Palaces of Montezuma
  • Papa won't leave you, Henry
  • Into my arms
  • Ans the waters cover the sea

Sonntag, 8. September 2024

Ahrtal 2024

Der Wiederaufbau läuft, aber es ist noch viel zu tun...



Mittwoch, 21. August 2024

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Hamish Hawk - Men like wire

Starker Song, starkes Album ("A firmer hand"):



Freitag, 9. August 2024

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Yannis & The Yaw - Rain can't reach us

Wer sich auch fragt... die Stimme kennt man von den Foals und funktioniert offensichtlich auch sehr gut mit den Rhythmen der Affrobeat-Legende Tony Allen. Dessen zwischenzeitlicher Tod verhinderte, dass aus den Sessions ein ganzes Album wurde. Dann freue ich mich eben über diesen Song um so mehr: