Ein Einstieg, der richtig Lust macht auf die Trilogie.
Mit Ermittlern, die in Serie Fälle bearbeiten ist das so eine Sache... fängt man mit dem ersten Fall an? Wenn ein Buch mal nicht so gut war, gibt man trotzdem dem nächsten noch eine Chance? Wie viele werden es überhaupt? Und ab wann ist es doch nur eine Wiederkehr von Mustern?
Gute Chancen haben bei mir Krimis und Thriller, die in Island handeln. Das machte es Ragnar Jónasson schon mal ein Stück leichter, mein Interesse zu gewinnen. Außerdem handelt es sich bei "Dunkel" um den ersten (zumindest in Form eines Thrillers verarbeiteten) Fall der Kommissarin Hulda Hermannsdóttir. Darüber hinaus ist angekündigt, dass diese Reihe als Trilogie aufgelegt werden wird. Viele meiner oben erwähnten Bedenken waren damit ausgeräumt.
Und ich freue mich Hulda und Ragnar eine Chance gegeben zu haben. Da ich "Dunkel" empfehle, werde ich auf die Handlung nur sparsam eingehen: Hulda Hermannsdóttir soll etwas früher als von ihr erwartet in den Ruhestand versetzt werden. Zum Abschied darf sie sich noch einen alten Fall zur Bearbeitung aussuchen. Der Tod einer jungen Frau aus Russland konnte in der Vergangenheit nicht aufgeklärt werden, bzw. die offiziellen Ermittlungsergebnisse überzeugten Hulda nicht. Unter Zeitdruck und mit gehörigem Gegenwind von vielen Seiten macht sie sich an die Arbeit.
Die Ermittlungen führen sie auch in ihre eigene Vergangenheit und liefern dort hinreichend Anknüpfungspunkte für die beiden weiteren Bücher. Vor allem diesbezüglich hält "Dunkel" mindestens eine knüppeldicke Überraschung bereit.
Ehemals Anwalt, hat Ragnar Jónasson durch Übersetzungen von Agatha Christie-Romanen in seine Muttersprache seine Leidenschaft für Krimis gefördert. Seine "Dark Iceland"-Reihe umfasst fünf Werke. Mit "Insel" und "Nebel" sind die Fortsetzungen zu "Dunkel" für Juli und November dieses Jahres angekündigt. Ich bin vorfreudig gespannt.