Ich unterstelle Desperate Journalist hellseherische Fähigkeiten: Offiziell hat sich die englische Band bei der Wahl des Albumtitels auf ein Projekt des Künstlers Kevin Bewersdorf bezogen. Aber mal ehrlich: Am 02.07. ein Album namens "Maximum sorrow!" veröffentlichten und keine zwei Wochen später verliert das Fußball-Team ihres Heimatlandes das EM-Endspiel und dämpft damit die an Größenwahnsinn grenzenden Erwartungen ihrer Fans.
Um noch kurz beim Fußball-Vergleich zu bleiben: Als England den letzten Titel gewann, gaben die Beatles noch Konzerte! Und seitdem ist die Bilanz eindeutig: Unzählige tolle Platten kamen von der Insel und im Fußball gab es vornehmlich bis ausschließlich Enttäuschungen. Vielleicht sollten die Engländer einfach bei dem bleiben, was sie gut können: Musik machen.
Für einige der guten Alben steht die 2012 in London gegründete Band um Jo Bevan. Auch mit ihrem nunmehr vierten Werk bleiben sie ihrer Indierock trifft Post-Punk und New Wave-Ausrichtung und ihrem Qualitätsniveau treu. Wegen der besonders starken Titel "Fault", "Armageddon" und "Poison pen" kann ich mich für "Maximum sorrow" sogar merklich mehr begeistern als für den Vorgänger "In search of the miraculous". Desperate Journalist bietet keine Überraschungen aber Durchhaltewillen und hoffentlich wird dieser bald belohnt.
Das Highlight "Fault":
"Everything you wanted":
"Maximum sorrow!" ist: