Ich kann's noch!
Zugegeben: Auf einem Liegestuhl in einer abgesperrten Parzelle, ohne Support Act sowie mit Getränken und Speisen am Platz war das gestrige Olli Schulz-Konzert im Bonner Kulturgarten ein denkbar komfortabler Weg sich nach knapp einem Jahr wieder auf ein Konzert zu wagen. Aber die entsprechende Kondition für Konzerte "wie früher" möchte ja auch behutsam aufgebaut werden.
Obwohl: Warum nahm man "früher" für ein Konzerterlebnis Gedrängel und andere Unannehmlichkeiten über Stunden in Kauf? Olli Schulz und die Veranstalter von BonnLive bewiesen gestern, dass selbst unter Pandemie-Bedingungen ein tolles Konzert mit guter Stimmung möglich ist.
Dank gewohnt flotter Sprüche und eingängiger Songs hatte Schulz leichtes Spiel. Die lange Abstinenz hat ein dankbares Publikum garantiert aber auch ihm merkte man seine Freude an. Bereits nach kurzer Zeit wedelten viele Besucher freudig mir ihren Masken. Der Ausdruck "Virenschleuder" bekam da gleich eine ganz neue Bedeutung.
Innerhalb von 1,5 Stunden bot er den Zuschauern einen Querschnitt seines musikalischen Schaffens (inklusive des neuen Titels "Das ist dein Song") und natürlich Einblicke in seine unterhaltsamen aber durchaus auch nachdenklich stimmenden Lebensweisheiten.
Obwohl das Hygienekonzept einige Maßnahmen erforderte die man von Konzerten so natürlich noch nicht kannte, sollte sich jeder Besucher sowohl sicher als auch willkommen gefühlt haben. Von Kontrolle der Tests über die Zuweisung der vorab gebuchten Plätze, das gastronomische Konzept und den raschen Ausgang nach dem Konzert wirkte die Veranstaltung auch mich perfekt organisiert. Nur der Regen und die Konzertverschiebung hinderten mich daran, direkt heute mit Kasalla das zweite Konzert für 2021 direkt am gleiche Ort "nachzuschieben".