Eindrucksvoller Post-Punk und die vermutlich beste Dinosaur Jr.-Interpretation aus deutschen Landen.
Dieser Konzertabend begann mit einem Schock: Im "Bla" lief keine Musik sondern auf der Leinwand hinter der Bühne das Elfmeterschießen zwischen Schalke und Köln. Aber das Elend hatte dann bald ein Ende und die Instrumente wurden aufgebaut. Den Abend eröffnete dann Euternase, eine Post-Punk-Band aus Mannheim.
Ich weiß nicht, ob Euternases Sänger sich wegen Halloween zu Beginn des Sets noch mit Kappe und Schnurrbart getarnt hatte. Aber ab dem dritten Song hatte er sich jeder Bekleidung und Verkleidung
oberhalb seiner Hose eh entledigt. Damit entsprach er der Stimmung und der Energie des Sets. Sehr engagiert und intensiv wirkten diese 40 Minuten. Eine Mischung aus jungem Iggy Pop und Ian Curtis schrie Texte wie "Der Zerfall ist zu normal" ins Mikro, während die Band ein kleines Post-Punk-Inferno zündete. Nach dem Set waren alle Zuschauer wach und auch ein Stück weit erleichtert, dass der Sänger nicht ins Publikum gesprungen war, um ein paar Zuschauer anzuschreien.
- Der Zerfall
- Monolith
- Günstig
- Sittenstrolch
- Verbraucht & kaputt
- Desorientiert
- Das schwarze Wasser
- Ho-chi-minh-Gehirnwäsche
- Lobotomie
Kurz vor 22.30 Uhr betraten dann die drei Herren von Heim die Bühne. Das Trio aus Franken hat dieses Jahr bereits ihr drittes Album "WS" veröffentlicht und dieses stellte sie innerhalb einer Stunde angereichert um drei ältere Songs komplett vor.
Nicht nur wegen der Anzahl der Musiker drängt sich der Vergleich mit Dinosaur Jr. auf. Getragener Gesang, der auch auch mal im Hintergrund verschwimmt und prägende bis sympathisch ausufernde Gitarrenparts... zurückhaltender als der Support Act aber nicht minder eindrucksvoll füllten die Songs das Bla aus. Viele der Songs verleiteten gleichzeitig zum Träumen und Rocken.
Setlist Heim:
- Tropisch
- Leicht
- Heim
- Alles da
- Ein Freund
- Alt
- Wieder hier
- Nächstes Mal
- Nicht mehr da
- Der letzte Halm
- Was bleibt