Herzlich und brachial zugleich.
Da lebe ich Jahre ohne Punkkonzerte und dann folgt nach dem Euternase-Auftritt im Vorprogramm zu Heim wenige Tage später mein Besuch bei den Slaves. Mit so viel Energie lassen sich Gedanken an einen trüben Herbst vertreiben.
Kurz nach 21 Uhr und nach einem kurzen Deppentechno-Intro betraten Isaac Holman und Laurie Vincent die Bühne. Und damit war die Band auch bereits vollständig.
Nach eigener Aussage handelt es sich um eine "two-piece boy band" die vor allem deshalb aus nur zwei Mitgliedern besteht, weil sonst niemand mit ihnen spielen wollte. Zu dem, was die beiden auf der Bühne leisten kann ich nur sagen: Unfassbar, welche Energie sie freisetzten. Spätestens ab dem zweiten Song "Bugs" war Isaac geschwitzt, nach dem dritten Titel "Magnolia" stand er erstmals im Publikum. Bevor "Cheers up London" (was zwischenzeitlich zu "Cheers up Cologne" wurde) hatte sich das Publikum noch zu umarmen. Für "Cut and run" wurden geübte Fans auf die Bühne gebeten, um den anscheinend offiziellen Tanz dazu auszuführen.
Und Laurie war auch immer mal wieder im Publikum oder sogar auf dem Tresen zu finden.
Selten habe ich ein Konzert mit so viel Publikumsnähe erlebt.
Isaac verantwortet das Schlagzeug (welches er im Stehen bedient) und den größten Teil des Gesangs. Seine Schlagzeugtechnik erlaubt ihm gleichzeitig auch noch ein umfassendes Workout und irgendwie ist das auch Ausdruckstanz. Nach einer Stunde war alles gesagt und alles geschrien. Und sowohl Publikum als auch Band hatten alles gegeben.
Die Setlist:
- Sockets
- Bugs
- Magnolia
- Fuck the Hi-Hat
- Live Like an Animal
- Cheer Up London
- The Lives They Wish They Had
- Where's Your Car Debbie?
- Cut and Run
- Chokehold
- Photo Opportunity
- Sugar Coated Bitter Truth
- Beauty Quest
- The Hunter