Souverän, ironisch und gelassen.
Mich wundert, dass die Band Wilco in den mehr als 20 Jahren ihres Bestehens bereits neun Longplayer veröffentlichen konnte, ohne den offensichtlich perfekten Titel "Schmilco" zu nutzen. Statt dessen wählte man für eines der bekanntesten Werke der Band "Yankee Hotel Foxtrot", beim siebten Album musste der Bandname herhalten und bei der überraschenden Veröffentlichung neuer Songs im letzten Jahr wählte man "Star Wars". Ich hoffe einige unbedarfte Soundtrack-Fans griffen daneben und erfreuten sich an der Überraschung.
Mit "Schmilco" spielt die Band um Jeff Tweedy auf Harry Nilssons "Nilsson Schmilsson" an. Der kostete den Gag anschließend noch mit "Son of Schmilsson" und "A little touch of Smilsson in the night" aus. Ich unterstelle Wilco genug Kreativität, um ihm auf diesem Pfad nicht folgen zu müssen. Kreativität und vor allem Humor beweist Wilco auch mit einigen ihrer Plattencover. An das Kamel auf "Wilco" werden sich einige Leser erinnern und die "Star Wars"-Katze wird auch den ein oder anderen Fan gefunden haben.
Während mich einige hochgelobte Wilco-Alben in der Vergangenheit weitgehend unberührt ließen, gefiel mir das rockige "Star Wars" ausnehmend gut. Auf "Schmilco" packen mich "Locator" und "Someone to lose" mit ihren Gitarren, aber auch "Cry all day", "Quarters" und das verschrobene "Common sense" können punkten. In meiner Wahrnehmung klingt die Band ironischer als früher und das tut ihr gut. Da kann ich auch die zusätzliche Portion Americana/Folk im Vergleich zu "Star Wars" gut ertragen. "Schmilco" klingt souverän gelassen und passt gut zum noch sommerlichen September.
"If I ever was a child" ohne Video aber mit Cover-Ansicht:
Wilco live in Deutschland (z. T auf Festivals):
- 29.10. Düsseldorf
- 30.10. Stuttgart
- 05.11. Weissenhäuser Strand
- 07.11. Berlin