Auf ihrem vierten Solo-Album zeigt sich Annie Clark stark beeindruckt von der Zusammenarbeit mit David Byrne auf “Love this giant”.
Der Bühne näherte sich Annie Clark aka St. Vincent zuerst als eines der unzähligen Mitglieder der Polyphonic Spree und als Bestandteil von Sufjan Stevens’ Live Band. 2006 wagte sie den Schritt in die musikalische Eigenverantwortung. Nach drei Soloalben kollaborierte sie mit David Byrne auf “Love this giant”. Offensichtlich wirkte die Byrne-Erfahrung inspirierend und als Ansporn, denn direkt im Anschluss daran begann sie mit den Arbeiten an “St. Vincent”. Auch in der Wahl des Albumtitels zeigt sich das neue Selbstbewusstsein der Amerikanerin. Ihr beeindruckenden Fähigkeiten an der Gitarre werden auf “St. Vincent” ein Stück weit in den Hintergrund gerückt. Statt dessen widmet sich Annie Clark vielseitigeren Songstrukturen und Rhythmen. Auch diesbezüglich lässt sich ein bleibender Eindruck aus der Zusammenarbeit mit Byrne vermuten. Wo früher Gitarren regierten und mit der Stimme der Sängerin flirteten wabern nun Synthieteppiche und treibende Beats sorgen für Drive. Wie alle bisherigen St. Vincent-Alben haftet auch “St. Vincent” ein Hauch Sterilität an, doch es fehlt nicht mehr viel und Annie Clark wird mich begeistern.
Produziert wurde “St. Vincent” von John Congleton, der in dieser Funktion bereits u. a. für Modest Mouse, Okkervil River, John Grant, Jens Lekman und Wye Oak aktiv war. Am Schlagzeug durften Homer Steinweiss (Sharon Jones & The Dap-Kings) und McKenzie Smith (Midlake) unterstützen.
“Huey Newton”, “Digital witness” (hätte auch auf “Love this giant” gepasst) und “Psychopath” sind meine Anspieltipps.
“Digital witness”:
“St. Vincent” klingt nach: