Der Albumtitel täuscht: “July” ist ein relativ dunkles Singer/Songwriter Album und passt eher in den Herbst als in den Sommer.
Marissa Nadler ist Malerin und Musikerin. Wären die auf ihrem sechsten Album “July” enthaltenen Songs Gemälde, so wären sie in dezenten dunklen Farben gehalten. Die Wahl des Produzenten Randall Dunn (Earth, Sunn O))), Wolves in the Throne Room) lässt ein merklich düsteres Werk vermuten. Doch Nadlers Mezzosopran und der über fast allen Songs liegende Hauch von Folk sorgt für Auflockerung. Das Albumcover gibt die Stimmung wieder: Licht und Schatten umschmeicheln die amerikanische Sängerin.
Nadler überstrahlt mit ihrer Stimme die Streicher, Synthesizer und Gitarren und verleiht so fast allen Songs ein intimes Singer/Songwriter Feeling. Mit Songs wie “Firecrackers”, “Dead city Emily”, “Was it a dream” und “Anyone else” gibt sie dem Hörer Gelegenheit, sich von ihr und ihren Stimmungen becircen zu lassen. “July” drängt sich sicherlich nicht auf aber verschafft dem geneigten Hörer durchaus schöne Momente. Wesentliche Alleinstellungsmerkmale Nadlers offenbaren sich mir auf “July” nicht, so dass ich mich nicht zwangsläufig mit ihren älteren Alben befassen werde. Aber eine gute Messlatte für weitere Veröffentlichungen weiblicher Singer/Songwriter in diesem Jahr ist “July” allemal.
Die überwiegend guten Kritiken anderer Hörer sollten hier auch nicht unerwähnt bleiben.
July is infectious. It translates well to many ears - no matter what your aural-poison is, chances are you'll find solace in Nadler's musings.
“You can listen to it all day and never get sick of it,” Senior Boy said, and as I incorporated Nadler into the soundtrack of my own life in the months and years to come, I found that to be true. While this might seem like a backhanded way to praise an artist, there’s something to be said for the power of a musician who can consistently draw you in, to make you feel as though you’ve never quite uncovered all the layers. July does this, and more. It will take a very, very long time to get sick of.
Ich benötigte viele Durchläufe, um das Album zu “erfassen” und daher kann ich dem Zitat zustimmen: So richtig genervt haben die Songs nie…
Das Video zu “Was it a dream”:
Marissa Nadler wird Deutschland im April besuchen:
- 27.04. Hamburg
- 28.04. Berlin
“July” klingt nach: