Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Dienstag, 19. März 2013

Musik: John Grant-Pale green ghosts

cover_jg

Während mich Grants Debüt etwas ratlos zurückließ, bin ich von “Pale green ghosts” vor allem wegen der Gus Gus-Beats angetan.

Angeblich waren es einige Mitglieder Midlakes, die John Grant Jahre nach dem Ende seiner Band The Czars dazu brachten sein Solodebüt  anzugehen. “Queen of Danmark” erschien 2010 und war  erfolgreicher als die The Czars Alben. Während bzw. nach den Arbeiten an "Queen of Danmark” ging Grants Beziehung in die Brüche, er erfuhr von seiner HIV Infektion und er zog nach Reykjavík. Die Eindrücke der Insel prägen das Artwork und seine persönlichen Rückschläge die Stimmung des Albums. Offensichtlich verbrachter Grant einige Zeit mit Birgir Þórarinsson von Gus Gus, denn sein zweites Soloalbum “Pale green ghosts” klingt über weite Strecken erfreulich stark nach Gus Gus. Zum Albumtitel wurde Grant angeblich von kleinen hellgrünen Blättern entlang des Highways zwischen Denver und Boulder inspiriert, die im Mondlicht wie kleine Geister schimmern sollen. Ebenso schimmern die Beats in den meisten der balladesken Songs.

“Pale green ghosts” ist stringenter, leichter zu erfassen und düsterer als “Queen of Danmark”. Die Comedy-Momente entfallen komplett. Neben den prägenden Gus Gus-Beats scheint die Zusammenarbeit mit Sinéad O’Connor durch. Sie schrieb mit an einigen der Songs und steuerte Background-Vocals bei. Beide Elemente bilden einen angemessenen Rahmen für Grants Stimme.

Grundsätzlich gefallen mir auf “Pale green ghosts” die Songs mit starkem Gus Gus-Einfluss wie der Titelsong, “Black belt” und “Sensitive new guy” besonders gut. Die in Zusammenarbeit mit O’Connor entstanden Songs bilden die Brücke zu “Queen of Danmark” und vor allem “It doesn’t matter to him” und “Why don’t you love me anymore” sind interessierten Hörern hiermit ans Herz gelegt. Der Unterschied zwischen “Queen of Danmark” und dem aktuellen Werk zeigt Grants Wandlungsfähigkeit. Ich bin gespannt, wohin ihn seine musikalische Reise nun führen wird.

Die Deluxe-Edition liefert sechs Remixe (u. a. von Hercules & Love Affair) der Songs “Black belt”, “Pale green ghosts” und “Why don’t you love me” im Dance-Gewand.

Das Video zum Titelsong:

John Grant live in Deutschland:

  • 07.04. Köln
  • 08.04. Hamburg
  • 09.04. Berlin

Erwähnens finde ich diesen Kommentar aus der “Wiener Zeitung”:

Heute gibt sich der fabelhaft sprachbegabte 44-Jährige, der besser Deutsch spricht als drei Viertel aller Österreicher, ebensogut Russisch beherrscht, solide auf Spanisch und Französisch parliert und sich auf niedrigerem Level sogar in skandinavischen Sprachen und selbst im Holländischen zurechtfindet, als rastloser Kosmopolit.

“Pale green ghosts” klingt nach:

image