Düster, atmosphärisch, gut.
Das New Yorker Duo Exitmusic besteht aus Aleksa Palladino und Devon Church. Bereits letztes Jahr haben die beiden mit ihrer Debüt-EP “From silence” für Aufmerksamkeit gesorgt. Mit “Passage” legen sie nun ihren ersten Longplayer vor.
Church ließ sich nach seiner eigenen Aussage während des Entstehungsprozesses von “Passage” durch “Radiohead's Kid A, that second Sigur Ros album, Godspeed You Black Emperor, Warp Records electronic stuff” beeinflussen. Einfach lässt sich Ergebnis keinem Musikgenre zuordnen. “Dreampop” ließt man in einigen Rückmeldungen zum Album. Doch dieses Label wird der Musik nicht gerecht. “Dreampop” ist nach meiner Definition wesentlich harmloser und langweiliger als das, was Exitmusic bedeutet. Um in der Begriffswelt zu bleiben, wäre “Nightmarepop” eher eine treffende Bezeichnung. Zarte Melodien treffen auf einen sphärisch wabernden Unterbau. Die Nähe zu Zola Jesus ist kaum zu leugnen, kurioserweise fühle ich mich stellenweise (vor allem während des Titelsongs) an JJ 72 erinnert. Damit ist Palladinos eindrucksvolles Gesangsspektrum auch schon beschrieben.
Besonders hörenswert sind der Titelsong (eben wegen der JJ 72-Erinnerung), “The modern age” (war bereits auf der Debüt-EP gut) und das bedrohliche “The city”.
“Passage” ist nicht stark genug, um gleich das Musikgenre “Nightmarepop” ins Leben zu rufen. Aber das Album ist zu gut, um es im Nebel des “Dreampop” verschwinden zu lassen.
Das Video zum Titelsong:
Und “The night” als Live-Darbietung:
“Passage” klingt nach: