Nein, auf dieses Buch stieß ich nicht, weil die Übersetzung des wirklich tollen Titels “Wishful drinking” in “Prinzessin Leia schlägt zurück: Mein verrücktes Leben zwischen Kokain, Elektroschocktherapie und einem schwulen Ehemann” vermutlich eine der miesesten Übersetzungen aller Zeiten darstellt. Dieser Hinweis macht mich neugierig.
Carrie Fisher kannte ich natürlich als Prinzessin Leia. Und mir war auch untergekommen, dass sie sich ein wenig schwer tat in ihrem Leben nach “Star Wars” und alkoholabhängig war. Doch ich wusste nicht, dass
- Sie sie zudem drogenabhängig war.
- Sie die Tochter der Schauspielerin Debbie Reynolds ist.
- Ihr Vater die Familie für Liz Taylor verließ.
- Einer ihrer Ehemänner von oder vor ihr zu einem Mann flüchtete.
- Einer ihrer engen Freunde während eines Besuchs in ihrem Bett verstarb.
- Eine manisch-depressive Störung und die zur “Heilung” verordnete Elektroschocktherapie ihr Leben merklich beeinflussten.
- Sie eine ganze Weile mit Paul Simon zusammen war und er einige Songs über sie bzw. ihre Beziehung zueinander geschrieben hat.
- Die Kreatur, die im Todesstern Luke unter Wasser angriff “Dianoga” heißt.
- Es laut George Lucas im Weltall keine Unterwäsche gibt.
All dies und wahrscheinlich noch ein paar weitere Aspekte zu Carrie Fishers Leben erfuhr ich aus der Lektüre des Buchs. Doch wirklich lesenswert ist diese Autobiografie wegen der unglaublich selbstironischen und sarkastischen Erzählweise. Man könnte meinen, man sitzt ihr in der Kneipe gegenüber und sie gibt ein paar Anekdoten zum Besten. Natürlich erheben die gut 150 Seiten keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Detailtreue. Es steht die Unterhaltung des Lesers im Mittelpunkt. Natürlich findet dieser viele Ansatzpunkte für Interpretationen in vielerlei Richtungen. Aber “Wishful drinking” fordert das wirklich nicht heraus. Lesen! Und ich vermute man sollte die übersetzte Version meiden…
Das Buch entstand auf Basis der gleichnamigen Bühnenshow. Hier ein weiterer Ausschnitt aus dieser: