Ein weiterer Krimi aus einem Land, in dem es im Winter kalt und dunkel ist und in dem die Leute viel Alkohol trinken.
Auf dem Grund eines isländischen Sees wird eine Leiche (bzw. ein Skelett) entdeckt, die (beschwert mit einem russischen Abhörgerät) dort ca. 30 Jahre früher versenkt wurde. Die Ermittler um Erlendur Sveinsson machen sich an ihr Werk und stoßen auf Verstrickungen, die in den 50er Jahren in Leipzig begannen.
Im Kern handelt es sich bei "Kältezone" um einen typischen Skandinavien-Krimi. Da sowohl die Tat als auch große Teile der Erzählung in der Vergangenheit liegen, hält sich die Spannung in Grenzen. Die Schilderungen der Vorkommnisse in Leipzig geben einen Einblick in den Stasi-Staat (ein wichtiger Kontrast zu der aufkeimenden "Ostalgie") und das Leben in Island ("Glaubst Du wirklich, dass es einen isländischen Spion gab?").
Wer sich von einem der beiden Themen angesprochen fühlt, ist mit dem Buch gut bedient. Ansonsten gefiel mir "Gletschergrab" des Autors besser. Dabei handelt es sich um einen Spionagethriller, der viel Tempo und Spannung mit sich bringt.