Gereift aber nicht gezügelt.
Tatsächlich war ich ich ganz Ohr im Hinblick auf dieses Album. Das Debüt "I, gemini" von Jenny Hollingworth und Rosa Walton hatte mich vor zwei Jahren begeistert, von einem der Debüts des Jahres sprechen lassen und einige der Songs (vor allem "Eat Shiitake mushrooms") höre ich seitdem immer wieder gerne an. Let's Eat Grandma und deren Musik nahmen im Jahr 2013 Formen an. Kaum zu glauben, dass die jungen Damen aus Norwich noch immer Teenager sind und nun bereits ihr zweites Album vorlegen.
Die Folk- und Lo-Fi-Elemente wurden eingetauscht gegen eine klarere Ausrichtung auf Synth- und Electro-Pop. Es lässt sich durchaus heraushören, dass das Duo gereift ist, aber es hat noch immer genügend sonderbare bis ulkige Einfälle, um ihre Version des Pops einzigartig zu machen. Die Überraschungseffekt wurde der Band genommen, an dessen Stelle rückt nun tatsächlich schon ein Muster, welches die Band als Marke etablieren kann. Ich kenne nicht viele Bands, die einerseits mit Pop-Appeal punkten möchten aber zwei Titel mit Spieldauern über neun Minuten auf ihr Album packen.
Titel wie "Hot pink", "Falling into me" und "Cool & collected" erreichen bei mir nicht die "Eat Shiitake mushrooms"-Klasse, aber in seiner Gesamtheit setzt "I'm all ears" ein dickes Ausrufezeichen und eine Marke für die weitere Entwicklung der Band.
Das Video zu "Hot pink":
"It's not just me":
"I'm all ears" ist: