Musikgewordene "Seinfeld"-Episoden.
Eigentlich sollte Mark Kozeleks aktuelles Album stinklangweilig sein: Singer/Songwriter-Werke können per Definition über Albumlänge ereignisarm sein. Kozelek hat die elf Songs weitgehend alleine in diversen Hotelzimmern im Raum San Francisco aufgenommen, nur auf einem Song ließ er sich von Sonic Youth-/ Sun Kil Moon-Drummer Steve Shelley unterstützen. Somit werden die fast 90 Minuten Spieldauer fast ausschließlich mit Kozeleks Stimme und Gitarre bestritten.
Wahrscheinlich wäre "Mark Kozelek" auch stinklangweilig, hätte der Musiker nicht so unterhaltsame Geschichten zu erzählen. Er berichtet aus seinem oder dem Leben. Man könnte ihm vorwerfen, dass sich mit einer Gitarre in ein Hotelzimmer setzen, "Record" drücken und aus dem eigenen Leben zu erzählen ein sehr einfacher Weg zur Produktion neuer Musik ist. Aber wir so manche Mahlzeit, liegt gerade in solcher Einfachheit auch ein Reiz. So ein wenig klingt "Mark Kozelek" wie elf musikgewordene Seinfeld-Episoden. Ich erfreue mich an ihnen, auch wenn es die Tierstimmen-Imitation im Song "666 Post" auf die Spitze treibt:
Lust, Mark Kozelek 13 Minuten anzuschauen? Dazu gibt es den Song "My love for you is undying":
Sowohl mit Sun Kil Moon als auch als Solo-Künstler war Kozelek in den letzten Jahren sehr fleißig. Dieses Jahr soll noch ein weiteres Album erscheinen. Ich bin gespannt, ob er sich für dieses ein paar Ideen aufgehoben hat.
"Mark Kozelek" ist: