Bunt und schwer.
Es fällt mir schwer Slim Twigs Musik zu beschreiben. Sie klingt an vielen Stellen nach Indierock oder Alternative, doch da sind ab und zu schwere psychedelische Gitarren und dann erscheint das aktuelle “Thank you for stickin’ with Twig” auch noch bei DFA Records und neben LCD Soundsystem sowie anderen elektronischen Acts fällt es dank gewitzter Samplings nicht aus der Reihe. Wegen dieser Vielseitigkeit kann ich die gelegentlich in Zusammenhang mit Slim Wig angebrachten Vergleiche mit David Bowie nachvollziehen. Ich mache es mir daher einfach und verweise auf das Cover: Bunt und irgendwie collagenartig… das trifft es ganz gut.
Obwohl der Kanadier Max Turnbull erst 1988 geboren wurde, veröffentlicht er schon seit zehn Jahren Musik als Slim Wig, in der Band Tropics war er aktiv, zwei Alben der U. S. Girls wurden von ihm produziert und auch als Schauspieler verdingte er sich. Mit “Thank you for stickin’ with Twig” ist ihm nun zwischen Kammerpop und der Grenze zur Unhörbarkeit ein überaus abwechslungsreiches und herausforderndes Album gelungen. Der ein oder andere Hörer wird nach einem Durchgang die im Albumtitel geäußerte Dankbarkeit des Künstlers dankend in Anspruch und von weiteren Durchläufen Abstand nehmen. Wer traut sich?
Besonders gefallen mir “Slippin’ slidin’”, “Stone rollin’”, “Roll red roll” und “Live in, live on your era”. Und man sollte sich auch anhören, was Slim Twig aus Serge Gainsbourgs “Cannabis” gemacht hat:
“Thank you for stickin’ with Twig” ist: