Indiepop mit Afrobeats: Dieses Album fordert nicht so den Hörer aber dafür den Sommer heraus.
Ich sehe zwei Möglichkeiten, wie man auf Reptars Musik aufmerksam wird: Entweder man hört aus der einen oder anderen Quelle von einem erfrischenden Sommeralbum oder man lässt sich von der schicken Website der Band (inklusive Albumstream) neugierig machen.
Das Debütalbum der vierköpfigen Band aus Athens, Georgia wäre einen Tick überraschender, hätte Vampire Weekend nicht erst kürzlich die Mischung aus Indiepop und Afrobeats wieder populär gemacht. Das gibt für Reptar Abzüge im Bereich “Originalität”. Doch dafür punktet die Band mit der abwechslungsreicheren Stimme des Sängers Graham Ulicny und einer erstaunlichen Lässigkeit. “Body faucet” kann ich mir ohne Probleme komplett anhören. Von vielen der später hier erwähnten Referenzbands kann ich das nicht behaupten. Wirklich erschöpfend wirkt “Body faucet” wahrscheinlich nur, wenn man über die gesamte Albumlänge mittanzt. Die Songs laden dazu ein. Zurück bleiben keine tiefgreifende Erkenntnisse sondern einfach das Gefühl, etwas Nettes erlebt zu haben.
Entfernt werde ich an Animal Collective (das könnte am Produzenten Ben Allen liegen, der u. a. schon für Fanfarlo, Athlete, Deerhunter und den Bombay Bicycle Club tätig war) und TV On The Radio erinnert. Doch Reptar bietet die weitaus weniger verkopfte Ausprägung dieser Idee.
Die Band sagt über sich:
If Reptar had a superpower, it'd be the knack for warming up every space they inhabit. "Our music is very physical," says Ryan. "We always try to get people moving."
“Sebastian”, “Orifice origami” und “Sweet sipping soda” haben mich bislang besonders erfreut.
Das Video zu “Sebastian”:
Das Album gibt es als Doppel-CD inklusive der starken EP “Oblangle Fizz Y'all”. Daraus stammt auch der Song “Rainbounce”:
“Body faucet” ist: