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Mittwoch, 12. Oktober 2011

Musik: Sandra Kolstad - Crux

Sandra Kolstad

 Von The Knife und Fever Ray ist bislang keine Erscheinung angekündigt. Damit ist 2011 neben einem guten Austra-Album noch Platz für ein gutes Sandra Kolstad-Album.

In der Natur ist das folgende Phänomen bekannt: In geographisch voneinander getrennten aber bezüglich der sonstigen Bedingungen ähnlichen Gebieten können durch die Evolution ähnliche Tier- und Pflanzenarten entstehen. In der Musik traf ich dieses Jahr auf eine analoge „Erscheinung“: Während sich Austra bzw. ihre Musik in Kanada prächtig entwickelte, führte Sandra Kolstads norwegische Herkunft und die Besuche in ihrer „zweiten Heimat“ Berlin zu ähnlichen Ergebnissen. Während ich bis vor einige Zeit wirklich coole oder kühle tanzbare Sounds vor allem The Knife, deren Spin-off Fever Ray und Gus Gus zutraute, ließ mich in diesem Jahr bereits Austra mein musikalisches Spektrum in dieser Richtung erweitern. Und damit nicht genug, qualifiziert sich auch Sandra Kolstad für eine Erwähnung in diesem Umfeld und damit unterstreicht sie, was Röyksopp bereits gezeigt hatte: In Norwegen wird nicht nur getrunken und nach Erdöl gebohrt, sondern auch ansprechende elektronische Musik gemacht.

In Form von Sandra Kolstads Debüt-Album “Crux” klingt diese weniger düster als Fever Ray, weniger “opernhaft” als Austra und zwingend tanzbar. Recht geschickt verbindet Kolstad experimentelle (einige Bestandteile der Songs wurden in einem Wald aufgenommen) und poppige Momente. Ihre ergreifende und mitunter dramatische Stimme bildet den roten Faden des Album.

Während einiger Songs fühle ich mich auf Björk in ihren poppigen Momenten erinnert. Auch Bat For Lashes und Florence & The Machine sind als Referenzwerte zu nennen. Und irgendwie beschlich mich nach einigen Durchläufen das Bedürfnis, mal wieder Kraftwerk hören zu müssen.

In Deutschland wird das Album Ende diesen Monats veröffentlicht. Vor wenigen Tagen gab Sandra Kolstad ein Konzert in ihrer zweiten Heimat Berlin. Dieser Live-Clip zum Song “Praise” veranlasst mich zu hoffen, dass sich sich bald wieder auf deutsche Bühnen wagt:

Wer Austras Album “Feel it break” zu schätzen weiß, wird auch “Crux” mögen. Und wer den oben erwähnten Künstlern grundsätzlich offen bis positiv gegenübersteht, sollte sich beide Alben anhören.

“Crux” klingt nach:

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