Reduced to pop. Manchmal ist weniger wirklich mehr. Weniger Anspruch, weniger dicht, mehr Song.
Bislang waren TV On The Radios Songs zu sperrig, um im Radio zu laufen. In den Breitengraden des Formatradios werden die entsprechend konditionierten Hörer auch weiter abgeschottet von solchen Einflüssen leben können. Theoretisch radiospielbar sind aber einige der Songs auf “Nine types of light”. Und wenn das Album ein TV-Show wäre, dann würde diese vielleicht nicht aus neun Arten Licht aber dafür aus avantgardistischen Momenten, Electropop, Trip Hop, Funk und Indierock bestehen.
Einige TV On The Radio-Fans werden die Worte “Ausverkauf” und “Mainstream” auf den Lippen oder zumindest im Kopf haben wenn sie an das aktuelle Album der New Yorker beschreiben. Doch im zehnten Jahr ihres Bestehens scheint die Band einiger der Kritiker-Credits in bare Münze umwandeln zu können. Wegen des Todes des Bassisten Gerard Smith dürfte aktuell die Freude darüber beeinträchtigt sein.
Mit ihrem fünften Werk kommt die Band der breiteren Hörerschaft in der Tat einige Schritte entgegen. Während man auf “Dear science” den verschieden Rhythmen auf der Jagd nach erinnerungswürdigen Momenten hinterherjagen musste, bieten auf “Nine types of light” die Gitarren einige Anknüpfungspunkte und auch die Melodien sind nicht gar so gut versteckt und verstümmelt. Die Songs nicht gar so überladen und können ihre Wirkung in meinen Ohren und meinem Kopf besser entfalten als die des Vorgängeralbums.
“Second song”, “Will do” und vor allem “Repetition” waren am ehesten geeignet, mir das Album schmackhaft zu machen. Ein TV On The Radio-Fan bin ich noch immer nicht und eine dringende Hörempfehlung gilt nur für Menschen, die mitreden können möchten…
Muss eigentlich noch irgendjemand bei “Caffeinated consciousness” an “Guns in the sky” von INXS denken?
Das Video zu “Will do”:
TV On The Radio -- Will Do - MyVideo
“Nine types of light” klingt nach: