Eigentlich ist die Band Motorpsycho wie die Rolling Stones: Beide Bands gibt es schon seit gefühlten Ewigkeiten und die Anzahl der Alben ist kaum überschaubar. Doch mindestens ein wesentliches Unterscheidungskriterium fällt mir ein: Motorpsycho nimmt nicht ständig neue Versionen des gleichen Albums auf.
Bereits 1989 in Norwegen gegründet, veröffentlichte die Band zu Beginn dieses Jahres mit “Heavy metal fruit” ihr 14. Album. Ich muss zugeben, dass mein letzter intensiver Kontakt mit der Band in Form des 2000er Albums “Let them eat cake” nun wirklich einige Jahre zurückliegt. Damals hatte ich sie als “mäßig spannendende Kritikerlieblinge” eingestuft und keinem der weiteren Alben Beachtung geschenkt. Und dann gelangte das Monster “Heavy metal fruit” an meine Ohren. Sechs Songs bringen es auf über eine Stunde Spieldauer. Und obwohl die Songs entsprechende Spielzeiten aufweisen, kommt selten Langweile auf. Eine Band mit über 20 Jahren Geschichte darf zitieren und kombinieren. Auf “Heavy metal fruit” verbindet Motorpsycho gekonnt Progelemente, 70er Jahre Hard Rock, Psychedelic und Einschläge moderner Rockmusik. Den Kit bilden Spielfreude, Intensität und ab und zu ein Augenzwinkern. Ein freches aber reifes Früchtchen haben die Männer da produziert. Vielleicht muss ich mich doch noch mit den zwölf weiteren Alben befassen.
Hier das Video Albumcover untermalt vom Song “The bomb-proof roll and beyond”:
“Heavy metal fruit” klingt nach: