Vielleicht ist es müßig das Buch vorzustellen: Viele “Läufer” werden es schon kennen, vielen “Joggern” und Verächtern dieser Art der Bewegung wird es egal sein. Aber ich hatte Spaß mit der kurzweiligen Lektüre und da aktuell viele Mitmenschen ihre Laufschuhe erstmals für 2010 herauskramen, könnte “Mein Leben als Läufer” deren Anstrengungen unterstützen.
Immer mit einem selbstironischen Augenzwinkern und gesundem Sarkasmus beschreibt Achim Achilles in diesem Buch seinen Weg vom Sportmuffel zum Triathlet über die Stationen Jogger, Läufer und Marathon-Finisher. Gegen alle Widerstände (die vier “Ws”: “Weib”, Wetter, Wehwehchen, Walker) besiegt er dabei seinen inneren Schweinehund. Am Ende jedes Kapitels gibt der Autor Lauftipps, die selten neue Weisheiten darstellen, aber dem Buch durchaus einen nützlichen Effekt verleihen. Walker und Menschen ostdeutscher Herkunft dürften sich an der einen oder anderen Stelle gedisst ungünstig dargestellt fühlen, aber auch diese Tatsachen können durchaus als Leseanreiz verstanden werden.
Wer ab und zu oder auch häufig die Laufschuhe anzieht und so etwas
“Meine liebste Sportkameradin steht jeden Samstagvormittag auf dem Parkplatz am Berliner S-Bahnhof Grunewald inmitten ihrer Walking-Gruppe. Sieht aus, als hätte ein Laster eine Fuhre Teletubbies verloren.”
unterhaltsam findet, der sollte sich zwei Stunden Zeit für dieses Buch nehmen. Solche beiläufigen Kommentare und der Vergleich des Grußverhaltens zwischen Läufern mit dem Leben auf einem Pavianfelsen stellten für mich die Höhepunkte dar. Der erste Lauf nach Lektüre war ein besonderes Erlebnis, weil ich ein ganz anderes Bewusstsein für den Sinn und Unsinn der Betätigung entwickelt hatte.
“Mein Leben als Läufer” ist: