Hamada bezeichnet Fels- bzw. Steinwüsten. Einen solchen Ort stelle ich mir unwirklich, zum Teil eintönig aber immer intensiv in seiner Wirkung vor. Und Gewitter oder sonstige Phänomene sorgen für die notwendigen Highlights.
“Hamada” bezeichnet auch Nils Petter Molvaers fünftes “normales” Studioalbum. Und meine Vorstellung der Wüste trifft er damit recht gut. Natürlich stehen die mit Beats verwobenen Sounds seiner Trompete wieder im Vordergrund. Über Albumlänge führt das trotz hochkarätiger Mitstreiter (u. a. Eivind Aarset, Audun Erlien, Audun Kleive und Jan Bang)zu einigen sehr entspannten Phasen. Die beiden Highlights “Friction” und “Cruel altitude” sind zwar absolut hörenswert, aber insgesamt verführt “Hamada” zu einem ähnlichen Urteil wie das letzte Album “Re-Vision”: An sein erstes Album “Khmer” kommen beide nicht heran und wirklich neue Ideen hat NPM nicht zu bieten.
Überhaupt ist dies ein sparsames Album das Zeit braucht und sich Zeit lässt. Verrückte Sounds und Samples gibt es zwar reichlich, aber sie fügen sich leise und fast verklärt zu einer breiten Klangfläche und bilden eine Landschaft, deren verspielten Reichtum man erst auf den zweiten Blick erkennt und die Raum lässt für diesen Miles Davis Ton, ganz Souverän. Hamada ist in diesem Sinne ein Nachtalbum. So eines wie vielleicht Pat Methenys „The Way Up“ oder das sphärische „Meddle“ von Pink Floyd. Man legt es ein, wenn es dämmert. valve-magazin.net
Auf Tour kann man NPM in den nächsten Monaten u. a. an diesen Orten antreffen (ohne Gewähr, weil auch einige Festivals darunter sind):
- 22.07. Kassel
- 26.07. Frankfurt a. M.
- 28.08. Gronau
- 29.10. Zürich
- 31.10. Elmau
- 02.11. Linz
- 03.11. Wien
- 04.11. Karlsruhe
- 06.11. Ingolstadt
- 07.11. Neuwied
- 09.11. Leverkusen
- 12.11. Jena
- 17.11. Gleisdorf
- 19.11. Berlin
“Hamda” klingt bei Zimmerlautstärke
und bei erhöhter Lautstärke als Untermalung einer nächtlichen Autobahnfahrt: