Vielleicht das leiseste Konzert des Jahres.
Ich sammle recht fleißig "Grounds", gestern stand das Carlswerk Victoria an. Wie einige Locations in Köln so mäßig gut zu erreichen, aber ansonsten ist mir diese Veranstaltungshalle gestern positiv aufgefallen.
Gut auf den Hauptact abgestimmt und durchaus sympathisch eröffnete Flyte den Abend.
Punkt 21 Uhr betrat dann Bear's Den die Bühne. Vom A Summer's Tale-Festival 2017 hatte ich die Band in positiver Erinnerung. Das Debüt "Islands" aus dem Jahr 2014 gefiel mir sehr gut, "Red earth & pouring rain" überraschte nach dem Weggang des Banjo-Players durch Synthie-Feeling, welches auf der aktuellen Platte "So that you might hear me" aus meiner Sicht begrüßenswerterweise weniger präsent ist.
Als Intro erklang "Also sprach Zarathustra". Damit war der opulenteste Teil des Abends auch schon gelaufen. Danach ging es meist erfreulich leise und zurückhaltend zu. Das passte zum sympathischen Auftritt der Band. Sie schienen ein wenig so, als könnten sie ihren Erfolg und die Begeisterung des Publikums gar nicht so richtig fassen.
Das Set bestand aus einer recht ausgewogenen Mischung der drei Alben. Jeweils sechs Titel des Debüts und des aktuellen Albums, mit vier Titeln wurde "Red earth & pouring rain" weniger umfangreich und somit angemessen bedacht. Lediglich "Emeralds" fehlte mir. Aber durch "Hiding bottles" wurde ich mehr als angemessen entschädigt.
Besonders angekündigt (als "Winter EP") und auch in ihrer Stimmung durchaus ein Stück vom Rest des Sets abgekoppelt wurden die beiden Songs "Only son of the falling snow" und "The star of Bethnal Green" dargeboten. Letzterer gefiel mir sehr gut. Und die Geschichte, dass er ausgelöst durch einen Irrtum den Namen eines Ost-Londoner Pubs trägt, passt einfach perfekt zu einer englischen Band.
Ein weiterer Höhepunkt war "Don't let the sun steal you away". Dieser wurde in der für 2.000 Besucher ausgelegten Halle komplett akustisch und unverstärkt präsentiert... man hätte die berühmte Stecknadel fallen hören.
Viele Songs (u. a. "When you break") gefielen mir in der Live-Darbietung merklich besser als auf Platte. Die Dynamik zwischen ruhigen Titeln und den rockigeren "Ausbrüchen" beherrscht die Band sehr gut. Ein sehr ruhiger Teil war dann noch "Blankets of sorrow", welcher akustisch inmitten des Publikums gespielt wurde.
Ich ging durchaus etwas skeptisch in das Konzert, aber die Band verschaffte uns einen tollen Abend und hinterließ mich und m. E. auch viele andere Besucher nach gut 100 Minuten mit einem tollen Gefühl.
Das Set:
- Fuel on the Fire
- Elysium
- Dew on the Vine
- Broken Parable
- Hiding Bottles
- Breaker/Keeper
- Only Son of the Falling Snow
- The Star of Bethnal Green
- Crow
- Isaac
- Don't Let the Sun Steal You Away
- The Love We Stole
- Red Earth & Pouring Rain
- When You Break
- Auld Wives
- Laurel Wreath
Zugaben:
- Above the Clouds of Pompeii
- Blankets of Sorrow
- Agape