Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.
Samstag, 30. November 2019
Freitag, 29. November 2019
Buch: Moira Weigel - Dating
Dating nüchtern betrachtet.
Obwohl ich darüber schon häufig gehört habe, kann ich mich immer wieder wunderbar über die in den USA anscheinend noch immer ernst genommenen Dating-Regeln wundern. Das war einer der Gründe, mich dem Buch "Dating" der amerikanischen Autorin Moira Weigel zu widmen. Es handelt sich dabei ausdrücklich um ein Sachbuch und nicht um einen Ratgeber.
Weigel betrachtet die Entwicklung der Annäherungsversuche von Mann und Frau über die Zeit, beginnend vor gut 100 Jahren. Dabei stellt sie durchaus interessante Zusammenhänge her. Der Einfluss von Filmen, TV und natürlich Dating-Apps wird ebenso betrachtet wie der von AIDS.
Eigentlich dürfte ich mich nach meiner Einleitung nicht darüber beschweren, aber insgesamt ist mir das Buch ein wenig zu "amerikanisch" geraten, um zu begeistern. So bleibt der Eindruck eines unterhaltsamen Sachbuchs zurück.
Mittwoch, 27. November 2019
Konzert: Trudy and the Romance im Schon schön in Mainz, 26.11.2019
Wie eine Mischung aus den Artic Monkeys in Stile von "Tranquility Base Hotel & Casino" und "Zurück in die Zukunft" (1. Teil).
Eine sympathische Band.
Dienstag, 26. November 2019
Buch: Stefan Rensch - Willow
Kurzweilige Unterhaltung vor dem Hintergrund kultureller Unterschiede zu unseren britischen Freunden.
Stefan Rensch schickt seine außerirdische Lebensform Willow erneut ins irdische Leben. Im ersten Roman erschien Willow im Körper eines deutschen Mannes. In Tagebuchform mit einem Eintrag pro Tag ließ sich so verfolgen, wie Willow langsam versteht, wie "wir" funktionieren.
Das Konzept kam offensichtlich an, denn nun erfolgte Willows "Wiedergeburt" im Körper einer britischen Frau in Brighton. Menstruation, das Ausgehverhalten der Briten, Liebe, Sex und auch der Tod gilt es zu erfahren. Der Stil in Form von Tagebucheinträgen wurde beibehalten und dieser macht das Buch zu einer kurzweiligen Lektüre. Gerade wenn man mit der britischen Kultur einigermaßen vertraut ist, findet man sich in einigen der geschilderten Situationen durchaus wieder. Echte Schenkelklopfer sind rar gesäht und für 365 Gags reicht der Stoff dann auch nicht, gut unterhalten habe ich mich aber trotzdem gefühlt.
Sonntag, 24. November 2019
Samstag, 23. November 2019
Konzert: Bear's Den im Carlswerk Victoria in Köln, 22.11.2019
Vielleicht das leiseste Konzert des Jahres.
Ich sammle recht fleißig "Grounds", gestern stand das Carlswerk Victoria an. Wie einige Locations in Köln so mäßig gut zu erreichen, aber ansonsten ist mir diese Veranstaltungshalle gestern positiv aufgefallen.
Gut auf den Hauptact abgestimmt und durchaus sympathisch eröffnete Flyte den Abend.
Punkt 21 Uhr betrat dann Bear's Den die Bühne. Vom A Summer's Tale-Festival 2017 hatte ich die Band in positiver Erinnerung. Das Debüt "Islands" aus dem Jahr 2014 gefiel mir sehr gut, "Red earth & pouring rain" überraschte nach dem Weggang des Banjo-Players durch Synthie-Feeling, welches auf der aktuellen Platte "So that you might hear me" aus meiner Sicht begrüßenswerterweise weniger präsent ist.
Als Intro erklang "Also sprach Zarathustra". Damit war der opulenteste Teil des Abends auch schon gelaufen. Danach ging es meist erfreulich leise und zurückhaltend zu. Das passte zum sympathischen Auftritt der Band. Sie schienen ein wenig so, als könnten sie ihren Erfolg und die Begeisterung des Publikums gar nicht so richtig fassen.
Das Set bestand aus einer recht ausgewogenen Mischung der drei Alben. Jeweils sechs Titel des Debüts und des aktuellen Albums, mit vier Titeln wurde "Red earth & pouring rain" weniger umfangreich und somit angemessen bedacht. Lediglich "Emeralds" fehlte mir. Aber durch "Hiding bottles" wurde ich mehr als angemessen entschädigt.
Besonders angekündigt (als "Winter EP") und auch in ihrer Stimmung durchaus ein Stück vom Rest des Sets abgekoppelt wurden die beiden Songs "Only son of the falling snow" und "The star of Bethnal Green" dargeboten. Letzterer gefiel mir sehr gut. Und die Geschichte, dass er ausgelöst durch einen Irrtum den Namen eines Ost-Londoner Pubs trägt, passt einfach perfekt zu einer englischen Band.
Ein weiterer Höhepunkt war "Don't let the sun steal you away". Dieser wurde in der für 2.000 Besucher ausgelegten Halle komplett akustisch und unverstärkt präsentiert... man hätte die berühmte Stecknadel fallen hören.
Viele Songs (u. a. "When you break") gefielen mir in der Live-Darbietung merklich besser als auf Platte. Die Dynamik zwischen ruhigen Titeln und den rockigeren "Ausbrüchen" beherrscht die Band sehr gut. Ein sehr ruhiger Teil war dann noch "Blankets of sorrow", welcher akustisch inmitten des Publikums gespielt wurde.
Ich ging durchaus etwas skeptisch in das Konzert, aber die Band verschaffte uns einen tollen Abend und hinterließ mich und m. E. auch viele andere Besucher nach gut 100 Minuten mit einem tollen Gefühl.
Das Set:
- Fuel on the Fire
- Elysium
- Dew on the Vine
- Broken Parable
- Hiding Bottles
- Breaker/Keeper
- Only Son of the Falling Snow
- The Star of Bethnal Green
- Crow
- Isaac
- Don't Let the Sun Steal You Away
- The Love We Stole
- Red Earth & Pouring Rain
- When You Break
- Auld Wives
- Laurel Wreath
Zugaben:
- Above the Clouds of Pompeii
- Blankets of Sorrow
- Agape
Freitag, 22. November 2019
Erste Welt Probleme
Es gibt wieder neue Goodies bei der Bahn. Ritter Sport wurde abgelöst durch das:
Das führte gerade zu durchaus lebhaften Diskussionen unter den Passagieren des ICE.
Mittwoch, 20. November 2019
Sonntag, 17. November 2019
Konzert. Björk in der Rockhal in Esch-sur-Alzette, Luxemburg, 16.11.2019
Überirdisch.
Ein Björk-Konzert wollte ich bereits seit über 20 Jahren mal besuchen. Gestern konnten mich weder die Reise nach Luxemburg noch der vergleichsweise hohe Ticketpreis davon abhalten. Ihre akutuelle Cornucopia-Tour wurde als Theaterproduktion konzeptioniert und Aufführungen in New York und Mexico City stand nun nach Brüssel die zweite Show in Europa an.
Auf eine Vorgruppe wurde verzichtet, dafür erfolgte die Einstimmung des Publikums in der ausverkauften Halle von Einlass bis zum Konzertbeginn mit Vogellauten und dazu passenden Klanglandschaften. Die Besucher teilten sich in zwei Klassen auf: Für einen etwas höheren Eintrittspreis war man Mitglied des "Golden Circle" und dürfte in den Bereich direkt vor die Bühne.
Gegen 20.30 Uhr betraten die ersten Künstler die Bühne. Die ersten 15 Minuten gehörten dem Hamrahlid Chor. Zu diesem hat Björk einen persönlichen Bezug, weil sie früher selbst Mitglied war. Und wer die Dirigentin und wohl auch die gute Seele des Chors gestern erlebt hat versteht, woher Björk vielleicht die ein oder andere Inspiration für ihr sympathisch-kindliches Wessen erhalten hat. Meine anfängliche Skepsis gegenüber dem Einstieg mit zwei Trompeten und anschließendem stellenweise isländischen Gesang wich schnell einer positiven Grundstimmung.
Der Beifall für die Leistung des Chors wurde noch getoppt von der Freude des Publikums, als erstmals Björk auf der Bühne zu erkennen war. Hinter zu diesem Zeitpunkt noch mehreren mehr oder minder transparenten Vorhängen und ihrer Verkleidung war sie zu vermuten. Wie das gesamte Set entblätterte sich auch die Bühne langsam. Irgendwann sah sie dann so aus:
Björk selbst trug... manchmal sagt ein Bild bekanntlich mehr als Worte:
In der Songauswahl machte es die Künstlerin dem Publikum nicht leicht. Auf die "Hits" der älteren Werke verzichtete sie komplett. Und "Venus as a boy" und "Pagan poetry" wurden in Versionen dargeboten, die ebenfalls etwas kantig wirkten. Der Begeisterung des Publikums (zumindest in dem Teil, den ich überblicken konnte) tat das aber keinen Abbruch. Ich wunderte mich, dass einige Besucher tatsächlich mitsingen konnten.
Fast jeder Song bot irgendeine Überraschung. Das waren entweder Flötistinnen, die eine wilde Choreographie mit ihrem Spiel verbanden,
die Nutzung dieses "Nasszellennachbaus" zur Imitation der Intimität des Gesangs unter der Dusche (zumindest war das unsere Interpretation des Gebildes),
eine kurze Grußbotschaft von Greta Thunberg,
und wirklich unfassbar, ein aus vier Querflöten zusammengesetzter Ring, in dessen Mitte Björk umringt von vier Flötistinnen ihren Song darbot.
Sowohl bei der Bühnengestaltung als auch bei der Show wurde geklotzt und nicht gekleckert. 18 Sängerinnen und Sänger (+ Dirigentin), sieben Flötistinnen, eine Dame an der Harfe, ein Keyboarder und ein Percussionist und viele zum Teil versponnene aber immer in irgendeiner Form hinreißende Ideen machten die Show zu einem Erlebnis, welches den Eintrittspreis mehr als wert war.
Besagter Percussionist beeindruckte mich vor allem mit seinem Wasserspiel:
Für die Zugabe entschied sich Björk für eine einfachere Garderobe. Vermutlich ließ sie ihre Helfer wissen "Nichts aufwändiges, vielleicht das einfache Blumenkleid".
Und mit dem Song "Notget" endete das Set als kleine Tanzparty.
Der Ablauf der Show:
Vorprogramm
- Vogelstimmen und Sounds
- Hamrahlid Choir mit den Titeln "Ísland, farsælda frón / Vísur vatnsenda-rósu / Sonnets/Unrealities XI / Cosmogony / Maríukvæði"
- Family (Intro)
Das Set:
- The gate
- Utopia
- Arisen my senses
- Show me forgiveness
- Venus as a boy
- Claimstaker
- Isobel
- Blissing me
- Flöten-Solo
- Body memory
- Hidden place
- Mouths's cradle
- Features creatures
- Courtship
- Pagan poetry
- Losss
- Sue me
- Tabula rasa
Zugaben:
- Future forever
- Notget
Donnerstag, 14. November 2019
Mittwoch, 13. November 2019
Buch: Qiufan Chen - Die Siliziuminsel
Dystopie trifft auf Konsumkritik.
Ich scheine mich auf Bücher aus dem asiatischen Raum ein wenig eingeschossen zu haben. Bei diesen muss ich mir keine Gedanken machen, ob ich sie in der Sprache des Autors lesen möchte.
"Die Siliziuminsel" ist das Romandebüt des chinesischen Autors Qiufan Chen. Als ehemaliger Mitarbeiter von Baidu und Google kennt er sich mit "moderner" Technik aus. Diesen Wissen ließ er ebenso in die Geschichte einfließen wie eine düstere aber leider wohl realistische Vision unserer Zukunft. Auf der Siliziuminsel wird Elektroschrott in großem Umfang abgeladen und mehr oder weniger gut für eine weitere Nutzung vorbereitet. Diesen Job übernehmen die unter ärmlichen Bedingungen hausenden Müllmenschen. Doch so schlecht deren Leben ist, andere ziehen aus der Situation ihren Gewinn. Von diesem Leben einige Clans recht gut.
Dieses Konstrukt wird gefährdet, als eine amerikanische Firma Anstrengungen unternimmt, durch Anlagen die Recyclingprozesse zu modernisieren. Entsprechend schwer wird es dem Repräsentanten Scott Bradle gemacht. Vor dieser kühlen Kulisse liegt es an dem Mädchen Mimi, für die menschlichen Momente zu sorgen. Sie wird zum Spielball der Interessen und Zuneigung und auch zum Schlüssel der Geschichte.
Die "Mensch-Maschine"-Symbiosen und die düster realistischen Schilderungen der Zustände machten das Buch für mich lesenswert. Richtig flüssig gestaltete sich dieser Vorgang zwar nicht, aber vielleicht liegt das an dem kulturellen Gap zwischen dem Autor und mir.
Dienstag, 12. November 2019
Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Mount Eerie - Ravens
Nein, solche Songs liefen nicht häufig im Musikfernsehen. Aber manchmal ist die Realität sogar trauriger als solch ein Titel:
Montag, 11. November 2019
Sonntag, 10. November 2019
Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Querbeat - Heimatkaff
Nein, natürlich ist das keine Karnevalsmusik. Aber pünktlich zur 5. Jahreszeit wurde das Video zu "Heimatkaff" veröffentlicht:
Samstag, 9. November 2019
Dublin 2019
Es war ein kurzer aber schöner Besuch. In der letzten Zeit hat es wohl in und um Dublin sehr viel geregnet. Sowohl aus diesem Grund als auch wegen eines Problems in einer Kläranlage wird aktuell in Teilen Dublins vom Konsum nicht abgekochten Leitungswassers abgeraten. Daher habe ich unverarbeitetes Wasser bestmöglich gemieden.
Während des "Gala Dinners" wurde ausschließlich irische Musik gespielt. Gefühlt waren das 12 * U2, 7 * The Cranberries sowie einigen Füllern. Aber als die Band "The Kickbacks" loslegte, war die Tanzfläche sofort voll.
Ansonsten ließ die Convention wenig Zeit für Erkundungen. Vielleicht nicht in einem November, aber Dublin ist ja ansonsten immer eine Reise wert.
Montag, 4. November 2019
Film: Joker
In einer Liga mit "The Dark Knight".
Ich dachte mit "The Dark Knight" sei der mit Abstand beste Film des Genres schon gelaufen. Aber "Joker" kommt näher dran, als ich es gedacht hätte. Eine bedrückende aber schlüssige Atmosphäre und Joaquin Poenix' überragende schauspielerische Leistung (dafür muss es den Oscar geben) machen diesen Film einzigartig. Wer hätte gedacht, dass man nach diesem Film die Motivation von Batmans Gegenspieler Joker nachvollziehen kann? Ein MUSS für Genre-Fans.
Der stimmige und stellenweise beklemmende Soundtrack stammt übrigens von Hildur Guðnadóttir. Die Cellistin hat bei The Knifes "Tomorrow, in a year" mitgewirkt und war verantwortlich für die Musik der Serie "Chernobyl".
Sonntag, 3. November 2019
Samstag, 2. November 2019
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