Anspruch, Folk und Pop. In dieser Reihenfolge.
Ist es ein allgemeiner Trend oder nur der Einfluss Bon Ivers? Justin Vernon gab sich Mühe, sein aktuelles Album "22, A million" möglichst schwer hörbar zu machen. Bei James Vincent McMorrows "True care" stellte ich eine ähnliche Tendenz fest. Und nun erscheint nach sechs Jahren das dritte Album der Fleet Foxes und eingängige Ohrenschmeichler wie "White winter hymnal", "Your protector", "Blue ridge mountains" oder "Mykonos" suchte ich darauf vergeblich. So einfach wie zu Beginn ihrer Karriere macht es die Band um Robin Pecknold den Hörern nicht mehr.
Statt dessen werden die Beach Boys-Melodien und die heimelige Folk-Stimmung hinter stellenweise ausufernden Arrangements versteckt. Falls es "Post-Folk" als Kategorie noch nicht gab, für solche Musik sollte man sie nutzen dürfen. Den Weg dorthin wies bereits der Titel "The shrine / an argument" auf dem Vorgänger "Helplessness blues". "Crack-up" setzt die "Verkopfung" der Musik der Band aus Seattle fort. Durch den Vergleich mit "Crack-up" gefällt mir "Helplessness blues" nun sogar besser, als zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Vielleicht ergeht es mir mit "Crack-up" irgendwann ähnlich.
"Crack-up" ist ein gutes Album, aber beim nächsten Album sollten die Fleet Foxes wieder etwas mehr das Herz als den Kopf einsetzen. Meine Empfehlungen sind "Cassius,-", "Third of May / Ōdaigahara" und "Fool's errand".
"Third of May / Ōdaigahara":
Im Herbst besucht die Band Deutschland:
- 12.11. Hamburg
- 13.11. Berlin
- 01.12. Köln