Die Violent Femmes sind wieder aktiv und gehen bei diesem Konzertmitschnitt vom Newport Folk Festival auf Nummer sicher, indem sie direkt mit "Blister in the sun" starten und nach einer knappen Stunde mit "Add it up" enden.
Dort gibt es den Stream und als Podcast kann dieses Konzert auch dem eigenen Archiv zugeführt werden.
Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.
Samstag, 30. Juli 2016
Freitag, 29. Juli 2016
Musik: Beth Orton - Kidsticks
Zwei Höhepunkte haben es leicht, auf diesem Album zu glänzen.
Vier Jahre nach "Sugaring season" ist Beth Orton mit ihrem sechsten Album wieder da. In der Vergangenheit lieferte sie die Blauphase für Folktronica-Sounds, später klangen ihre Alben überwiegend akustisch. Mit "Kidsticks" entfernt sie sich nun wieder Akustik- bzw. Folk-Teil. Das alleine kann ich ihr nicht vorwerfen. Doch nur die beiden Titel "Moon" und "Wave" können mich überzeugen, ansonsten plätschert "Kidsticks" über weite Strecken recht harmlos vor sich hin. Angeblich wird Ortons Musik weitgehend CO2-neutral produziert. Also freue ich mich über zwei richtig gute Songs und ein paar Bäume, die irgendwo gepflanzt wurden.
"1973":
"Kidsticks" klingt nach:
Mittwoch, 27. Juli 2016
Musik: Trade Wind - You make everthing disappear
Von Post-Hardcore zu Singer/Sonwriter in acht Songs.
Obwohl das Trade Wind-Debüt nur acht Titel enthält, ist es trotzdem eine kleine Reise durch die Welt der Genres. Zu Beginn schlägt "I hope I don't wake up" noch am ehesten die Brücke zur musikalischen Hardcore-Herkunft der Bandmitglieder Jesse Barnett von Stick-To-Your-Guns und Tom Williams von Stray From The Path.
Gleich danach kommt mit "Lowest form" als Alternative/Post-Hardcore Hybrid schon der stärkste Titel des Albums. Mit dem vierten Track "Radio songs" landet Trade Wind überraschend überzeugend in Singer/Songwriter-Gefilden und legt mit "Grey light" fast gleichwertig nach. Anschließend wird mit "Rare" ein Titel geboten, der auf einer Deftones-Platte nicht negativ auffallen würde. Am Ende kommt mit "Je t'aimerais toujours" noch fast Pop-Stimmung auf. "Je t'aimerais toujours" sage ich Trade Wind noch nicht zu, dafür ist mir noch zu unbestimmt, wohin es musikalisch gehen könnte, eine klarere Linie wäre da sicher ein Gewinn. Aber mit "Post-Hardcore-Singer/Songwriter" und "Deftones-nah" stehen ja schon mal zwei starke Optionen im Raum.
Das Video zu "Lowest form":
"I hope I don't wake up":
Trade Wind im Herbst live mit Sights+Sounds:
- 04.10. Berlin
- 05.10. Hamburg
- 06.10. Köln
- 09.10. München
- 10.10. Aarau (CH)
- 11.10. Karlsruhe
Dienstag, 26. Juli 2016
Ice cream month
1984 hat Ronald Reagan den Juli zum "National Ice Cream Month" erklärt. Den Höhepunkt erreicht dieser Monat jeweils an dritten Sonntag, dem "National Ice Cream Day". Ich vermute die US Milchindustrie wird Reagan auf ewig dankbar sein.
Mein Lieblingssong zu diesem Thema stammt von Hafdis Huld aus Iceland äh Island und klingt so:
Montag, 25. Juli 2016
Büro, Büro
Gar nicht so selten denke ich in meinem Berufsalltag an die uralte Serie "Büro, Büro". Wer kann schon den "Security Supervisor" vergessen... als Auffrischung gibt es nun die erste Staffel bei Amazon Prime.
Sonntag, 24. Juli 2016
Typisch Deutsch!
Ein Blick auf die deutsche "Lebensart" von in Deutschland lebenden Expats. Dort gibt es die Serie und hier einen der ersten beiden Beiträge:
Samstag, 23. Juli 2016
Yet another indie disco... lost
Was bleibt von ehemals lebenswichtigen Rock-/Indie-Discos? "Killing in the name" und ein paar andere Hits, die es in die breite Masse geschafft haben? Möge die Erinnerung an "Sober" mit Übergang zu "New noise" und "Ratamahatta" zu "Burundi black" nie verblassen... oder früher "Wonderwall" nach "Firestarter" um die Tanzfläche wieder zu befrieden.
Freitag, 22. Juli 2016
Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Sportfreunde Stiller - Raus in den Rausch
Nicht nur wegen der erschreckend großen Anzahl an Fußballsongs (spontan fallen mir zwei ein) sind mir die Sportfreunde Stiller eigentlich zu "lustig". Da habe ich Hoffnung, dass das neue Album "Sturm & Stille" etwas ernsthafter wird. Das Album wird am 07.10. erscheinen, vorab gibt es schon jetzt das Video zur Single "Raus in den Rausch":
Und was wäre ein Sommer ohne die Sportfreunde Stiller auf deutschen Bühnen und in "Übersee"? Einige Konzerte sind bereits ausverkauft.
- 22.07. Leipzig - Parkbühne
- 23.07. Rostock - Rostock rockt
- 24.07. Nordholz - Deichbrand Festival
- 03.08. Nürnberg - Serenadenhof
- 04.08. Stuttgart - Freilichtbühne Killesberg
- 05.08. Sigmaringen - Summer Nights Festival
- 06.08. Dresden - Junge Garde
- 11.08. Püttlingen - Rocco Del Schlacko Festival
- 25.08. Übersee - Chiemsee Summer Festival
Donnerstag, 21. Juli 2016
Welcome back: Goat
Also bei dieser schwedischen Gruppe weiß man nie, was die nächste Platte bringen könnte. Daher freue ich mich auf "Requiem". Vorab gibt es den Song "Try my robe":
Mittwoch, 20. Juli 2016
Dienstag, 19. Juli 2016
Musik: Mick Harvey - Delirium tremens
So gar nicht französisch.
"Oh, ein Solo-Album von Mick Harvey. Wenn der Nick Cave- und PJ Harvey-Kollaborateur solo musiziert, kann das ja eigentlich nur gut sein."... dachte ich mir. Kurz danach wurde mir klar, dass es sich bei "Delirium tremens" nicht nur um Harveys siebtes Solo-Werk sondern auch um sein drittes mit Songs von Serge Gainsbourg handelt. Bereits vor 20 Jahren sah es Harvey als seine Bestimmung, auch die englischsprachige Welt mit Gainsbourgs Werk vertraut zu machen. Damals veröffentlichte er mit "Intoxicated man" (1995) und "Pink elephants" (1997) bereits zwei Alben, die auf den Hits oder bekannteren Titeln des Franzosen basierten. Kürzlich wurden diese wiederveröffentlicht. Und nun legt der Australier Harvey nach und dabei kümmert er sich verstärkt um Gainsbourgs Spätewerk bzw. unbekanntere Titel.
Mit meiner Skepsis und Erwartung einer Zigarettenrauch-geschwängerten oder gar schwülstigen Atmosphäre lag ich weitgehend daneben. Musikalisch angeblich so gar nicht weit weg von den Originalen demonstriert Harvey die Vielseitigkeit von Gainsbourgs Output. Die auf "Delirium tremens" erklingenden Musikgenres lassen sich kaum aufzählen.
Zu behaupten, nun interessiere mich auch das Gesamtwerk Gainsbourgs ginge zu weit. Aber zumindest hat sich mein Bild des Franzosen durch "Delirium tremens" doch merklich gewandelt. Wahrscheinlich ist er doch mehr als nur "Je t'aime... moi non plus".
"Deadly tedium", "The convict's song", "I envisage", "A day like any other" und "Boomerang" sind meine Favoriten auf "Delirium tremens". Und "SS C'est bon" macht mich nicht nur wegen der Nutzung des Deutschlandlieds im Hintergrund tatsächlich neugierig auf das Original.
"Deadly tedium", "The convict's song", "I envisage", "A day like any other" und "Boomerang" sind meine Favoriten auf "Delirium tremens". Und "SS C'est bon" macht mich nicht nur wegen der Nutzung des Deutschlandlieds im Hintergrund tatsächlich neugierig auf das Original.
Im Herbst soll übrigens ein weiteres Album erscheinen. Mit diesem wird Harvey sich verstärkt den Duetten des Franzosen widmen.
Das Video zu "Don't say a thing":
"Delirium tremens" klingt nach:
Montag, 18. Juli 2016
Sonntag, 17. Juli 2016
Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Feeder - Universe of life
Feeder kündigen mit "All bright electric" ihr neuntes Album an. Der Vorbote ist "Universe of life":
Samstag, 16. Juli 2016
Freitag, 15. Juli 2016
Donnerstag, 14. Juli 2016
Gestern...
überraschten mich diese Meldungen:
Da muss sich der heutige Tag aber ganz schön anstrengen...
- "Pokémon Go"Spieler in den USA beschweren sich darüber, dass sie wegen des Spiels zu lange draußen waren und nun einen Sonnenbrand haben.
- Boris Johnson wird britischer Außenminister.
- Schneefall auf der Zugspitze.
Da muss sich der heutige Tag aber ganz schön anstrengen...
Mittwoch, 13. Juli 2016
Musik: Biffy Clyro - Ellipsis
Ernte einfahren.
Schon mit ihrem letzten (Doppel-)Album "Opposites" wähnte ich Biffy Clyro nahe ihres Ziels auf der Suche nach der Rockkonsens-Weltformel. Mit ihrem siebten Versuch "Ellipsis" kommen die drei Schotten dieser aber noch merklich näher. Kurze Spieldauer, weitgehend knackige Songs, der Verzicht auf allzu opulente und orchestrale Arrangements und wenige Kanten sind im Jahr 2016 wahrscheinlich die Erfolgsfaktoren für ein kommerziell erfolgreiches Rock-Album. Die Nähe zu Muse liegt könnte der Wahl des Produzenten Rich Costey geschuldet sein. Wegen der glatten Stimme fühle ich mich darüber hinaus noch mehr als bei den älteren Alben an die Foo Fighters erinnert. Und wenn bei einem Song ("Howl") gar Gary Lightbody von Snow Patrol als Writer in den Credits auftaucht, sind bezüglich Massentauglichkeit alle Fragen beantwortet.
Allen voran "Flammable" und darüber hinaus "Wolves of winter", "Animal style" sowie überraschenderweise mit "Medicine" auch ein langsamer Song sind meine Favoriten auf "Ellipsis". In seiner Gesamtheit ist dieses sicherlich ein Anwärter auf den Titel "Rockalbum des Jahres 2016", aber das suche ich ja nicht...
Das Video zu "Wolves of winter":
"Animal style":
Biffy Clyro auf Tour im Herbst:
- 23.10. München
- 24.10. Berlin
- 04.11. Hamburg
- 05.11. Esch Alzette (Lux)
- 08.11. Frankfurt
- 11.11. Köln (!)
Dienstag, 12. Juli 2016
Früher liefen solche Sachem im Musikfernsehen: Dirk Darmstaedter - Pop guitars
"Pop guitars" ist der Hit auf Dirk Darmstaedters aktuellem Album "Beautiful criminals". Nun gibt es dazu auch ein Video:
Und ja, das war der Sänger der Jeremy Days.
Montag, 11. Juli 2016
Serie: The Preacher
Eine Serie zum Comic, die Lust auf den Comic macht...
Amazon bietet aktuell allmontaglich eine neue Episode der Serie "The Preacher". Ich kannte den Comic nicht, aber die in der texanischen Provinz angesiedelte Story um den Prister Jesse Custer, der von einem aus einer "Affäre" zwischen Engel und Teufel entstandenen Abkömmling "besessen" wird ist so fantastisch, wie man es sonst fast nur von Superhelden-Filmen kennt. Und die weiteren Darsteller (vorweg der irische Vampir) sind durchweg jeweils eine Story für sich. Toll, toll, toll.
Sonntag, 10. Juli 2016
Vorfreude: Wild Beasts
Mit "Boy King" wird im August ein tolles Wild Beats-Album erscheinen. Hier das Video zu "Big cat" als Vorgeschmack:
Samstag, 9. Juli 2016
Konzert aus der Konserve: Savages@9:30 Club in Washington, D.C.
Die Savages sollen eine der Live-Bands der Stunde sein. Hier ist ein im März aufgenommener Mitschnitt aus Washington. Entscheidet selbst...
Freitag, 8. Juli 2016
Konzert aus der Konserve: Tom Tom Club@Museum Ludwig
Da dachte ich kurz, ich hätte heute ein Konzert verpasst... ich habe es vor drei Jahren verpasst.
TOM TOM CLUB "WORDY RAPPINGHOOD" (KING LUDWIG 2013 #4) from King Ludwig on Vimeo.
Auch Talking Heads altern.
TOM TOM CLUB "WORDY RAPPINGHOOD" (KING LUDWIG 2013 #4) from King Ludwig on Vimeo.
Auch Talking Heads altern.
Donnerstag, 7. Juli 2016
Musik: Band Of Horses - Why are you ok
Im Indierock-Teil "OK", im Folk-Teil nicht.
In den zwölf Jahren ihrer Existenz weist die amerikanische Band Of Horses mit Ben Bridwell nur ein dauerhaftes Mitglied auf. Seit dem Jahr 2009 hat sich ein weitgehend stabiles Bandgefüge eingestellt. Gleich darauf konnte die Band mit "Infinite arms" ihren bislang größten Erfolg feiern. Dieses wurde gar für den "Best alternative music album"-Grammy nominiert. Damit stand es in einer Reihe mit Arcade Fires "The suburbs", dem Broken Bells-Debüt, Vampire Weekends "Contra" und dem Gewinner "Brothers" der Black Keys. Und nun ratet mal, an welche dieser Alben ich mich kaum erinnern kann.
Und ich fürchte auch mit dem aktuellen fünften Werk der Band Of Horses wird es mir so ergehen. Der Kombi-Opener "Dull times / The moon", "In a drawer" und "Barrel house" sind die überzeugenderen Titel auf "Why are you ok". Ansonsten ist das Album weitgehend harmlos bis belanglos geraten. Die Indierock-lastigen Titel sind stellenweise "gut", der Southern Rock-Einfluss erscheint zumindest eine Weile charmant. Die Country-/Folk-Elemente wirken selbst für dieses Genre recht lahm.
Aber was bedeutet schon meine Meinung, immerhin hat es in den "New Zealand Heartseekers Albums"-Charts zu einen zweiten Platz gereicht. Dann schaut mal nach, wie man sich für diese Liste qualifiziert....
Das Video zu "Casual party":
Wer seine Konzertbesuche langfristig plant, kann schon mal den 03.03.2017 für den Auftritt der Band in Hamburg eintragen.
"Why are you ok" klingt nach:
Mittwoch, 6. Juli 2016
Donaufest 2016
Alle zwei Jahre wird in Ulm das Donaufest begangen. Veranstaltungen, Handwerksstände und das kulinarische Angebot stehen dann ganz im Zeichen der der Länder entlang der Donau.
Ungarische Lángos:
Schwäbische Dennede (für die Schwaben: Die Dennede auf der Neu-Ulmer Seite sind größer... zum gleichen Preis)
Polenta mit Schafskäse, Land vergessen.
Ein Bild des Münsters geht immer.
Dienstag, 5. Juli 2016
Welcome back: James Vincent McMorrow
Spätestens seit "Post tropical" ist klar, dass James Vincent McMorrow für eine musikalische Überraschung gut ist. Daher freue ich mich auf sein drittes Album "We move", welches am 02.09. erscheinen wird. Den Song "Rising water" gibt es schon jetzt... dort und hier:
Und für die Konzert- und Festivalplanung:
- 24.10. Berlin
- 26.10. Hamburg
- 27.10. Düsseldorf
Montag, 4. Juli 2016
Saisonaler Sortimentswechsel 3
Pünktlich zum Sommer (?) stellt die Bahn ihre Goodies auf wärmeunempfindliche Produkte um.
Sonntag, 3. Juli 2016
Musik: Beyond The Wizards Sleeve - The soft bounce
Ein Trip.
Selten beschrieb ein Wort aus einem Promotext ein Album so passend: Trip.
Hinter Beyond The Wizards Sleeve stecken die beiden Londoner Electro DJ / Produzenten Erol Alkan und Richard Norris. Norris startete musikalisch als Punk-Rocker in den 80er Jahren, schon bald agierte er als Label Manager. Später schrieb er für den NME. Anfang der 90er Jahre war er als Teil von The Grid aktiv, aus dieser Zeit stammt auch deren Hit "Swamp thing". Ungefähr zu dieser Zeit begann Alkan seine Karriere als DJ. Seit gut zehn Jahren sind seine Remixes sehr gefragt, u. a. von The Chemical Brothers, Bloc Party, Franz Ferdinand, Daft Punk, Interpol und MGMT.
Als Beyond The Wizards Sleeve waren die beiden gemeinsam ebenfalls als Remixer tätig, u.a. für Midlake und Noel Gallagher's High Flying Birds. Mit "The soft bounce" erschien nun ihr erstes Album. Auf diesem ließen die beiden Herren große Teile ihrer musikalischen Erfahrung einfließen. Da treffen Electro, Indierock, Synth-Pop, Dreampop und psychedelische Klänge aufeinander. So viel Routine und Abgeklärtheit man den beiden unterstellen muss, der notwendige Enthusiasmus fehlt auch nicht. Das klingt keinen Moment steril. Dank des zweifelsohne riesigen Netzwerks in der Branche, können Alkan und Norris auf einige Gäste zurückgreifen, welche das Album zusätzlich bereichern.
"Iron age", "Door to tomorrow" und "The soft bounce" sind die stärksten Songs und Ankerpunkte des durchweg unterhaltsamen und abwechslungsreichen Trips äh Albums.
Ähnlich abgefahren wie das Album ist das Video zu "Diagram girl":
"The soft bounce" ist:
Samstag, 2. Juli 2016
Musik: Bat For Lashes - The bride
Düsteres Konzept, einige starke Songs.
Da macht sich Natasha Khan aka Bat For Lashes schon einige Mühe, um das Konzept ihres vierten Albums zum Leben zu erwecken. Dieses fußt auf der Geschichte, dass der Bräutigam am Tag der Hochzeit tödlich verunglückt. Das Video zu "Sunday love" macht die Grundstimmung anschaulich:
Das Konzept wird vervollständigt durch das Plattencover, natürlich durch die Songs auf "The bride" und eine kleine Tournee zur Platte die in Kirchen stattfand und bei der die Besucher vorab gebeten wurden, sich eben einer Hochzeit gemäß anzuziehen. Einen Kurzfilm hat die Londonerin ebenso inszeniert wie die beiden Videos zu "Sunday love" und "In god's house". Khan arbeitet fleißig an ihrem Gesamtkunstwerk.
Als Hörer hatte ich zeitweise den Eindruck, das Leid der Braut mitfühlen zu müssen. Während die erste Hälfte des Albums vor allem dank den mit treibenden Beats gesegneten "In god's house" und "Sunday love" noch recht packend wirkt, wird es in der zweiten Hälfte doch arg sphärisch und dreampoppig. Doch mit den weiteren Durchläufen gewinnt die Platte in ihrer Gesamtheit. Da fallen dann plötzlich auch Titel wie "Widow's peak" und "I will love again" positiv auf. Khans Stimme rettet eben auch Songs, die ansonsten sehr unauffällig wären.
"The bride" ist Khans bislang ambitioniertestes Werk und gefällt mir merklich besser als der Vorgänger "The haunted man" aus dem Jahr 2012. Vielleicht spielt es sogar in einer Liga mit dem starken "Two suns". Das werden die nächsten Durchläufe zeigen. "Sunday love" ist in meinen Ohren gleichzeitig "Daniel" sehr ähnlich und auch Khans stärkster Song seit ebendiesem. Grundsätzlich erreichte die Musikerin mit ähnlichen Mitteln bislang auf all ihren Alben ein ähnliches Niveau. Für Experimente nutzt sie andere Kanäle, so z. B. die hörenswerten Kollaboration mit Toy als Sexwitch. Deren letztes Jahr veröffentlichtes gleichnamiges Debüt sei allen empfohlen, die Natasha Khan auch über "The bride" hinaus Vertrauen schenken.
Das Video zu "In god's house":
"The bride" ist:
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