Das neue Album “Ruff” der kanadischen Born Ruffians wird Freitag in Deutschland veröffentlicht. Vorab gibt es dort den Stream.
Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.
Mittwoch, 30. September 2015
Dienstag, 29. September 2015
Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Love A-Toter Winkel
“Jagd und Hund” ist eines der besten deutschsprachigen Alben des Jahres. Hier der Song “Toter Winkel” daraus:
Samstag, 26. September 2015
Freitag, 25. September 2015
Musik: Boysetsfire–Boysetsfire
DAS ist das Comeback-Album der Band.
Nicht viele Alben beginnen so stark wir Boysetsfires “After the eulogy” aus dem Jahr 2000. Der Opener und zugleich Titelsong war die perfekte Einstimmung auf den darauf folgenden Hit “Rookie”. Seit 2000 lebt mein Bild der Band aus Newark, Delaware hauptsächlich von diesem Einstieg. Die Nachfolgealben 2003 und 2006 konnten mich nicht überzeugen, so dass die Auflösung im Jahr 2007 für mich verschmerzbar war.
Trotzdem freute ich mich über das Comeback 2010. Das erste neue Material erschien 2013 mit “While a nation sleeps…”. Doch irgendwie war dieses nur das Vorspiel für das sechste Album, welches nun unter dem Bandnamen erscheint. Im Jahr nach dem 20. Jubiläum der Band fühlt sich dieses nun tatsächlich nach einem Comeback an. Und erneut schafft es Band mich mit den beiden ersten Songs “Savage blood” und “Cutting room floor” sowie dem später folgenden “Coward” zu beeindrucken. Boysetsfire mag ich vor allem krachig und wenn Gray schreit. Die melodischen Momente bilden einen ausgleichenden Gegenpol. Darüber hinaus erscheinen Nathan Gray und seine Musiker souverän gereift und gleichzeitig konservieren sie die Energie der früheren Werke.
Das relativ “poppige” “One match”:
Und das krachigere “Savage blood”:
Boysetsfire auf Tour in Deutschland:
- 01.10. Hamburg
- 05.10. Münster
- 06.10. Wiesbaden
- 07.10. Nürnberg
- 10.10. Lindau
- 11.10. Leipzig
- 12.10. Berlin
“Boysetsfire” ist:
Bitte mal alle ernst schauen:
Donnerstag, 24. September 2015
Musik: Enola Fall-Heliotropic
Viele Seiten des Wohlgefallens.
Enola Fall ist kein unbeschriebenes Blatt. Die Ursprünge gehen auf das Jahr 2001 zurück. Damals gründete sich die Band in Tasmanien als Melatonin.Nach drei Alben blieb von der Band nur Joe Nuttall übrig. Als Enola Fall veröffentlichte er seit 2005 Alben. Aktuell vervollständigt er die Band mit Tristan Barnes, Lochner James und Nicholas Howe.
Mit nur acht Songs zeigt Enola Fall eindrucksvoll, dass sie fast alles können: Melodien, Energie, Spannung und Melancholie. Jetzt fehlt noch ein Hit und der Band könnte die verdiente Aufmerksamkeit zu Teil werden. Potentielle Anwärter sind “Unloveable”, “Stab on!”, in meinen Ohren besonders “Surrender” und “Pilot light”. Bei letztgenannten Track beeindrucken mich vor allem die Dynamik und Spannung. Aber vor allem hat “Heliotropic” keinen schwachen Titel zu bieten. Die Stärken sind die indierockigen Gitarren und Nuttalls stets angenehm präsente Stimme.
Boston Globes Vergleich mit Arcade Fire kann ich nachvollziehen:
Frontman Joe Nuttall has a knack for shifting at just the right time and in just the right way to coax drama out of his songs. An unfussy sonic palette — pared-down Arcade Fire-style guitar anthems, with an occasional hint of new wave snap — allows him to step out of the way and let the music’s turns do most of the work.
Auch den zu den Wombats und Two Door Cinema Club, gefunden bei Stereogum:
With a new lineup, Enola Fall have strengthened their indie electro-pop sound — think the Wombats and Two Door Cinema Club but with a little more rock. The Aussie quartet’s “Stab On!” is the addicting first single off of their upcoming album, Heliotropic. Once the song starts, you feel compelled to keep listening to their soul-searching lyrics as the beat presses forward.
“Lions”:
“Heliotropic” ist:
Mittwoch, 23. September 2015
Musik: Mercury Rev-The light in you
Traumhaft, beschwingt, stellenweise gar rockig… toll.
Bereits im Herbst 2013 gab es Meldungen über neues Mercury Rev Material. Damals ließ sich Grasshopper diese Aussage entlocken:
“Steel Resonator Mandolin. Timpani. Sleigh Bells. All sorts of electric guitars…[…] It is the best stuff we have done in a long, long time. Gonna be big sounding!”
Mit “The light in you” legt die Band nun den Beweis für diese Behauptung nach. Grasshopper und Jonathan Donahue sind Freunde seit Kindheitstagen und für “The light in you” haben sie sich viel mit sich beschäftigt und sich auf ihre Stärken besonnen. “The light in you” ist ein vielseitiges Album, welches souverän zwischen einfachen, ruhigen, entspannten Passagen und dichten Klangteppichen wandelt. Doch vor allem klang Mercury Rev für mich nie besser gelaunt und erhebender als auf dem aktuellen Album. Am auffälligsten zeigt sich diese Entwicklung im Song “Sunflower”, der gar funkige Momente aufweist. Und dann kommt noch “Rainy day record” mit Rap-Einlage. Meine Lieblingssongs auf “The light in you” sind darüber hinaus bislang “You’ve gone with so little for so long” und “Emotional free fall”.
Ohne dass ich Mercury Rev wirklich vermisst habe, lässt “The light in you” die sieben Jahre Wartezeit seit “Snowflake midnight” nun recht lang erscheinen. Bislang war Mercury Rev für mich immer die Band, die mit “Deserter’s Songs” ihren Höhepunkt erreicht hatte. Nun, 17 Jahre später und 26 Jahre nach Gründung der Band aus Buffalo, New York gelangt sie wieder in ähnliche Atmosphären.
Das Video zu “Are you ready?”:
Im Herbst wird die Band durch Deutschland touren:
- 07.11. Weissenhäuser Strand, Rolling Stone Weekender
- 09.11. Köln
- 11.11. Berlin
- 15.11. München
“The light in you” klingt nach:
Dienstag, 22. September 2015
Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Father John Misty-The night Josh Tillman came to our apartment
Der ehemalige Fleet Foxes-Schlagzeuger versucht seinem aktuellen Album “I love you, honeybear” mit einem Video zum Song “The night Josh Tillman came to our apartment” noch einen Schub zu geben:
Father John Misty - The Night Josh Tillman Came To Our Apartment (Official Video) from PIASGermany on Vimeo.
Diesen und weitere Songs wird Father John Misty im November auf deutsche Bühne bringen:
- 02.11. München
- 03.11. Wiesbaden
- 07.11. Weissenhäuser Strand - Rolling Stone Weekender
- 13.11. Köln
Montag, 21. September 2015
Gestrandet in… Eislingen
Schlechte Zeichen während einer Zugreise:
- Der Zug hält “unplanmäßig”
- Den Ortsnamen hat man noch nie gehört
- Die Wartezeit wegen “Personenschaden” wird länger und länger
Noch schlechtere Zeichen:
- Es werden kostenlose Getränke verteilt
- Kurz danach folgen die Fahrgastrechtformulare
Richtig schlechtes Zeichen:
- Die Verspätung wird auf der Website der Bahn nicht mehr aktualisiert.
Ich denke, die Bahn hat uns aufgegeben…
Samstag, 19. September 2015
Version wars: Haka vs. Hakarena
Zumindest beim Rugby klappt in Neuseeland die Verbrüderung mit den Ureinwohnern. Deren Kriegstanz Haka verschafft den “All Blacks” viel Respekt:
Hier die Antwort Englands:
Freitag, 18. September 2015
Hotelzimmerausstattung from hell (1): Bummsi
Klare Namensgebung spricht für das Produkt: Der Turstopper “Bummsi”:
Donnerstag, 17. September 2015
Musik: The Good Life-Everybody’s coming down
Ungestümer Indierock, stellenweise geglättet durch Folk.
Seit dem Jahr 2000 mit vier Alben innerhalb von sieben Jahren gestartet, legte The Good Life danach eine lange Pause ein. So kann man nun wohl vom Comeback der Band aus Omaha, Nebraska sprechen. Zwischenzeitlich hat Mastermind Tim Kasher drei Solo- und zwei Cursive-Alben veröffentlicht.
Der Bandname geht auf das frühere Motto des US-Bundesstaats zurück. Wer auf gelegentliche Tornados, baumlose Prärie und Landwirtschaft steht, kann dieses selbstbewusste Motto gut nachvollziehen. Aus welchen Gründen auch immer wurde es vor gut zehn Jahren in “Equality before the law” geändert. Warum haben deutsche Bundesländer eigentlich keine Mottos?
Gegründet wurde The Good Life vom Cursive Frontman Tim Kasher. Offensichtlich benötigte er ein Ventil für seine indierockigere Seite. Bei The Good Life geht es auch überwiegend softer zu als bei Cursive. Gedämpft ungestüme Indierockausbrüche sorgen dafür, dass das aktuelle Werk “Everybody’s coming down” nicht zu glatt gerät und die ein oder andere Folk-Passage sorgt gar für gefällige Momente. In der Gänze wirkt das alles recht ausgewogen und merklich rockiger als bei den Vorgängern. Die Verteilung der Rollen der zusammengewachsenen Band ist auf der Facebook Seite folgendermaßen beschrieben:
In blending elements of drummer Roger L. Lewis’s love of classic rock, multi-instrumentalist Ryan Fox’s chaotic approach to melody, Stefanie Drootin-Senseney’s propulsive, tuneful bass parts and colorful vocal arrangements, and Kasher’s deft, complementary song writing, the band sparked a vibrant evolution in sound.
Trotz mehrere Durchläufe hat “Everybody’s coming down” wenig bleibende Eindrücke bei mir hinterlassen, aber die Songs “Everybody”, “The troubadour's green room”, “Flotsam locked into a groove” und “Skeleton song” halte ich für erwähnenswert.
“Everybody”:
“Everybody’s coming down” klingt nach:
Mittwoch, 16. September 2015
Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Gwenno-Patriarchaeth
Gwennos Album “Y Dydd Olaf” habe ich bereits vorgestellt, nun gibt es ein Video zum Song “Patriarchaeth”:
Dienstag, 15. September 2015
In-Ear Yoda
Ich denke Yoda In-Ear Kopfhörer hat die Welt noch gebraucht.
Montag, 14. September 2015
Sonntag, 13. September 2015
Samstag, 12. September 2015
Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: John Grant-Disappointing
Das neue John Grant Album soll angeblich recht elektronisch und tanzbar werden. Der Song “Disappointing” bestätigt diese Ankündigung. Und mit einer tollen Gastsängerin (Tracey Thorn von Everything But The Girl) und diesem launigen Video lässt sich die Zeit bis zum Erscheinen des Albums “Grey tickles, black pressure” im Oktober doch locker rumbringen:
John Grant - Disappointing feat. Tracey Thorn (Official Music Video) from Bella Union on Vimeo.
Ob es auf John Grants Tour ähnlich schweißtreibend zur Sache geht, lässt sich bei diesen Gelegenheiten überprüfen:
- 24.11.15 Köln
- 25.11.15 Hamburg
- 26.11.15 Berlin
Auf jeden Fall werden auf den Konzerten mehr Frauen zu sehen als in dem Video.
Freitag, 11. September 2015
Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Boysetsfire-One match
Schon lange und mit gesteigerter Intensität kündigt sich das neue Boysetsfire-Album an. “One match” wurde ein Video spendiert, so schaut es aus:
One Match von Boysetsfire auf tape.tv.
Nicht erschrecken: Auf dem neuen Album geht es auch weniger poppig zu.
Mittwoch, 9. September 2015
Doku: St. Vincent-Lone star
Bei manchen Künstlern weiß man nie so recht, ob sie tatsächlich etwas verrückt sind oder einfach nur mit dem Image spielen In welche Kategorie St. Vincent gehört zeigt m. E. diese kurze Doku:
Montag, 7. September 2015
Musik: Ben Galliers–Calm seas don’t make good sailors
Überzeugt in diversen Disziplinen.
So einfach die Message des Albumtitels ist, so sehr sprach sie mich an. Dann startet das Album auch noch mit zwei unwiderstehlich starken Titeln und durch die über die Gesamtdauer dargebotenen Vielfalt fällt die Zuordnung zu einem Genre schwer. “Calm seas don’t make good sailors” hat mich mit einfachen Mitteln schon nach einem Durchlauf geknackt.
Ben Galliers kann gefühlvolle Singer/Songwriter Nummern, Indierock, Indiepop sowie souverän mit Folkeinschüben spielen und manchmal gar jazzig klingen, zumindest in einer Welt, in der Jamie Cullums “Twentysomething” als Jazz bezeichnet wurde. Und irgendwie ist auch alles Pop.
Galliers zog es vor Jahren von seiner Heimat Coventry nach Deutschland. Seine Interpretation von “Football is coming home” war nämlich die Hoffnung auf eine Fußballkarriere in Deutschland. Nachdem er für Dynamo Dresden und Rot-Weiß Essen gespielt hatte besann er sich auf das, was Engländer offensichtlich noch besser können als Fußball spielen: Er wandte sich der Musik zu. 2010 wurde daraus eine Band, die mit Hamburg eine Heimat fand.
Meine Favoriten sind “Love isn’t all we need”, der hitverdächtige Titelsong und “The man who was”. Flacht das Album danach ab oder habe ich mich nur an das hohe Niveau der ersten Titel gewöhnt? Auf jeden Fall ist es gefällig im besten Sinne.
“Love isn’t all we need”:
“Counterweight”:
Im Oktober und November wird die Band als Support Gloria bei deren Tour begleiten. Eigene Konzerte gibt es am 09.09. in Berlin und am 10.09. in Münster.
“Calm seas don’t make good sailors” klingt nach:
Freitag, 4. September 2015
Musik: Foals-What went down
Gitarren statt Math-Rock.
Als die Foals erstmalig 2007 mir ihrem Debüt “Antidotes” in Erscheinung traten, wurde das Genre “Math-Rock” mit ihnen in Verbindung gebracht. Eine Band aus einer für seine Universitäten Stadt wie Oxford kann ja auch nicht einfach Indierock machen. Vergleiche zu Bloc Party und den Talkings Heads lagen nahe, also wegen der Musik, nicht wegen Oxford.
Über die nächsten Alben “Total live forever” und “Holy fire” entfernte sich die Band etwas von den aufgeregten und unruhigen Musikelementen. So wurde die eine oder andere Eigenart durch gefälligen Indierock ersetzt. Auf “Holy fire” waren zum Teil auch schwere Gitarren zu hören. Dieser Trend wurde mit “What went down” fortgesetzt. In vielen Songs nehmen die Gitarren doch deutlich mehr Raum ein denn die treibenden Rhythmen. Die Foals haben ihre Komfortzone entdeckt und dort machen sie es sich gemütlich. Das ist nicht schlecht, nur weniger besonders. Unausweichlich bleibt wegen der Stimme der Verweis auf Bloc Party. Vielleicht kommt ja wirklich bald deren neues Album. Als aktueller Benchmark in diesem Bereich kann “What went down” locker dienen. Entgegen des Albumtitels geht es nicht wirklich bergab, aber ein Ausbruch aus der Tendenz der letzten Alben ist “What went down” nun wirklich nicht.
Besonders gefallen mir der Titelsong, “Mountain at my gates”, “Snake oil” und “London thunder”.
Produziert wurde “What went down” von James Ford, der als langjähriger Arctic Monkeys und Florence & The Machine Produzent bekannt ist und der außerdem zu Mumford & Sons’ “Wilder mind”, Haims “Days are gone” und “Myths of the near future” der Klaxons beitrug. Außerdem ist er eine Hälfte von Simian Mobile Disco.
Das Video zu “Mountain at my gates”:
FOALS - Mountain at My Gates dir. cut from nabil elderkin on Vimeo.
Das Konzert der Band am 08.09. in Berlin ist bereits ausverkauft, aber wo ein Wille ist…
“What went down” klingt nach:
Donnerstag, 3. September 2015
Saisonaler Sortimentswechsel 2
Die guten Seiten des sich ankündigenden Herbsts? Die Deutsche Bahn kann wieder Goodies mit Schokoladenanteil verteilen.
OK, wirklich abgehalten haben sommerliche Temperaturen die Bahn davon nie… aber in letzter Zeit gab es schon erstaunlich viel “Gummikram”.
Mittwoch, 2. September 2015
Song: Ben Galliers-Calm seas don’t make good sailors
Ende der Woche wird Ben Galliers’ Album “Calm seas don’t make good sailors” erscheinen. Den sehr starken Titelsong gibt es vorab als Stream und Download bei Soundcloud.
Dienstag, 1. September 2015
Musik: Hooton Tennis Club-Highest point in Cliff Town
Harmonie- und energiegeladen und etwas beliebig.
Angeblich wollten die Herren des Hooton Tennis Clubs zum Zeitpunkt ihrer Gründung im Jahr 2013 Musik mit noisigen Gitarren im The Jesus and Mary Chain Stil machen. Das nun veröffentlichte Debüt “Highest Point in Cliff Town” klingt allerdings durch seine Lässigkeit mehr nach Pavement oder stellenweise sogar so gut gelaunt wie College Rock. Produziert wurde das Debüt von Bill Ryder-Jones, einem der Gründer von The Coral.
Für den Bandnamen haben sich die Musiker aus Chester und Ellesmere Port beim Hooton Lawn Tennis Club in Little Sutton bedient. Mal sehen, welcher “Hooton Tennis Club” auf Dauer prominenter sein wird. Das Debüt zumindest zeigt keine Ausfälle aber auch keine zwingend mitreißenden Höhepunkte.
Das unterhaltsame Video zu P.O.W.E.R.F.U.L P.I.E.R.R.E.:
Und das zu “Kathleen Sat On The Arm Of Her Favourite Chair”:
Hooton Tennis Club live:
- 25.09. Hamburg, Reeperbahn Festival
- 26.09. Berlin, Berlin Independent Night @ Lido
“Highest point in Cliff Town” klingt nach: