Die Kölner Band Neuser wurde bereits Ende des letzten Jahrtausends gegründet. Nach diversen personellen Veränderungen blieb letztendlich Henning Neuser zurück, der das Album “Chamaeleon” allein schrieb und mit Studiomusikern einspielte.
Nicht gar so wandelbar wie ein Chamäleon aber mindestens “mehrfach zweiseitig” kommt “Chamaeleon” daher. Da höre ich Pop und Rock, Melancholie und Unbeschwertheit, Madsen und Peter Licht. Britpop, Nationalgalerie, die Grand Hotel van Cleef-Sippe und vereinzelt Wir sind Helden kamen mir während des Konsums auch in den Sinn. Vielleicht liegt es bei Wir sind Helden aber auch daran, dass es von diesen willkommene Lebenszeichen gibt. Egal. Erfreulich selten gerät das Album in allzu seichtes und unangenehmes Gewässer.
Obwohl ich mich selten mit Texten befasse, prägten ich mir nach wenigen Durchläufen bereits viele Textpassagen ein. Ob das für die Qualität oder die Einfachheit der Lyrics steht, sollen andere entscheiden. Aber noch wichtiger sind natürlich die Melodien. Auch die kann Neuser. Trotz vieler positiver Eindrücke fehlt “Chamaeleon” der letzte Kick. Aber es muss ja auch noch Potential für eine Weiterentwicklung geben.
Besonders gut gefallen mir aktuell die Songs “Herzblindherzsturm”, “Minusliebe”, “I just can’t stop” und “Tränen aus Blei”.
Das Video zum Song “Herzblindherzsturm”:
“Chamaeleon” klingt:
Von Neusers Live-Qualitäten kann man sich bei diesen Gelegenheiten überzeugen:
- 29.06.10 Unna – Lindenbrauerei
- 09.07.10 Leverkusen – Neulandrock-Festival
- 14.09.10 Köln – Viertelbar Nippes
- 18.09.10 Hamburg – Nacht der Kirchen
- 20.09.10 München - Cafe Camera im Hotel Achterbahn
- 22.09.10 München - Cafe Camera im Hotel Achterbahn
- 23.10.10 Paderborn - Cube