Dank eines Gewinns ging es erst einmal hoch hinaus auf den Jägermeister Hochsitz.
Die Aussicht von dort war ebenso phänomenal wie das Wetter. Gab es eigentlich schon einmal Rock am Ring ohne Regen?
Slash bot recht unspektakulären Hard Rock. Bei “Sweet child o’ mine” zog die Stimmung an, den Höhepunkt erreichte sie mit “Paradise city”. Sein neues Material konnte gegen die Klassiker natürlich nur verlieren. Die Vielfalt der Gästsänger des Albums wurde auf der Bühne durch den Sänger Myles Kennedy reduziert.
Zwischendurch schaute ich mal bei Kate Nash rein. Es war unerträglich.
Mehr als positiv überrascht wurde ich von Kasabian. Vor einigen Jahren sah ich die Band schon einmal live. Damals waren sie nicht schlecht, aber sie haben inzwischen noch einiges an Souveränität hinzugewonnen. Obwohl ich auf Kasabians Alben nie nach Hits suchte, empfand ich das Set der Band als Hitshow, welche das Publikum nie durchatmen ließ.
Die Editors konnten das Publikum etwas weniger mitreißen als Kasabian, aber den Rang ablaufen ließen sie sich nicht. Vor allem Tom Smith gab wieder alles.
Die Setlist der Editors lieferte eine gute Mischung der drei Alben:
- In this light and on this evening
- And end has a start
- Bones
- Bullets
- Eat raw meat = blood drool
- Blood
- Munich
- Racing rats
- Smokers outside the hospital doors
- No sound but the wind
- Bricks and mortar
- Papillon
Bei den Effekten ließ sich die Band anscheinend von Rammstein inspirieren:
Die Sonne sendete die letzten beiden Tage viel Energie in Richtung Nürburgring. Doch das was Rage Against The Machine auf der Bühne erzeugten könnte Fixsterne aus ihrer Bahn befördern. Selbst in gebührendem Abstand zur Bühne spürte man die Wucht der Band.
Leider verkauft der Veranstalter sehr gerne sehr viele Tickets ohne im Gegenzug für ein effektives Parkleitsystem oder gar eine hinreichend mächtige Beschallung für die Menschenmassen vor der Hauptbühne zu sorgen. Aber der durchschnittliche Ringbesucher würde so etwas wohl erst bei Mangel an alkoholischen Getränken bemerken…