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Samstag, 19. Juni 2010

Buch: Elizabeth Kelly – Apologize, apologize!

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Das Unterschichten-TV füllt ganze Abende mit Berichten über Horrorfamilien, welche die Zuschauer zum Urteil “bei denen ist es ja noch schlimmer als bei uns” kommen lassen oder einfach nur zum Fremdschämen dienen. “Apologize, apologize!” beschreibt den “normalen” Collie Flanagan der sich in einer solchen (leider seiner) Familie zurechtfinden muss. Ich hoffe keiner der Leser erkennt sich in dieser Situation wieder. Trotzdem wird jeder auf Anknüpfungspunkt stoßen, welche mehr oder minder schmerzlich an eigene familiäre Besonderheiten erinnern.

Zu Beginn der Erzählung macht Collie die Ausmaße des Wahnsinns in der Familie Flanagan deutlich. Mit der Dauer der Erzählung gewöhnt man sich jedoch ebenso wie Collin an diese Situation. Erst der Unfalltod des Bruders wirft den Protogonisten aus der Bahn. Wegen fremder und eigener Vorwürfe bezüglich seiner Schuld am Tod des Bruders sucht sich Collin seine Wege der Buße.

Ich sollte es mir merken: Bücher, die mit “hilarious” beschrieben bzw. beworben werden, bringen mich höchstens stellenweise zum Schmunzeln. Ansonsten sind die bestenfalls unterhaltsam.

Allein für die “Schmunzelstellen” im ersten Teil lohnt sich die Lektüre des Buches nicht. Wer meint, den Beschreibungen des Irrsinns der Familie und Collins’ Weg der Buße etwas abgewinnen zu können, kann mit “Apologize, apologize!” jedoch doppelt Freude haben.